1712 - Volatgos Flucht
es doch möglich sein, ihn zu ..."
„Nein", unterbrach ihn Perry Rhodan. „Aber jetzt muß er mich anhören!"
*
Voltago bewegte sich fast wie in Zeitlupe. Es sah aus, als schwämme er in den von Hamiller projizierten Energien. Er glühte in dem unwirklichen Licht, und die zurückgeschleuderten Energien tauchten die Verteilerhalle in ein Blitzgewitter. Mike, Tek und Dao wichen zurück, obwohl sie in ihren Monturen allem menschlichen Ermessen nach sicher waren.
Die Syntronik teilte mit. daß ihre Mittel gleich erschöpft sein würden, und forderte Perry Rhodan auf, jetzt zu sagen, was er dem Spindelklon zu sagen hatte.
„Ich bin bereit", sagte der Terraner. „Das Holo, Hamiller."
„Ich baue es auf, Sir."
Und dann sah sich Rhodan selbst in der Halle, vielfach überlebensgroß und direkt vor den allmählich wieder schneller werdenden Voltago projiziert. Als er sprach, hörte er die eigene Stimme wie in einem Feedback überlaut aus den Hallenlautsprechern dröhnen.
„Voltago!" appellierte er. „Bitte, hör mich endlich an! Du weißt, daß wir dich nicht aufhalten können. Ich werde dir keine Hindernisse mehr in den Weg legen, aber ich will eine Antwort! Wohin willst du? Warum kannst du nicht mit uns darüber sprechen? Vielleicht haben wir das gleiche Ziel und können uns diese ganze Aufregung ersparen !"
Das, woran Perry nicht geglaubt hatte, geschah. Der Kyberklon verlangsamte, nur noch wenige Meter vor den drei Galaktikern und dem Schott, durch das er mußte, und kam schließlich völlig zum Stillstand.
Ganz langsam drehte er sich in der Luft um 180 Grad. Seine Wadenblöcke berührten nicht den Boden. Er hob sich auf ihnen um einen halben Meter und blickte in das dreidimensional projizierte Gesicht Perry Rhodans.
„Ich ... kann nicht sagen...", stammelte er. Gleichzeitig begann eine seiner „Gesichtershows", auf seinem Kopf abzulaufen. Das geschah oft, wenn Voltago hochgradig erregt war. Dann verschwammen seine Züge und produzierten in schnellster Folge die Gesichter vieler fremder Wesen, die vermutlich in seiner „oder Taurecs" Vergangenheit einmal eine Rolle gespielt hatten und mit ihrem Aussehen -gespeichert" worden waren.
„Du meinst, du kannst dein Ziel nicht nennen", sagte Rhodan, der von Voltagos merkwürdigem Gestammel schon durch Myles Kantor informiert worden war. „Warum nicht, Voltago? Hast du irgendeinen Grund, uns nicht mehr zu vertrauen?"
Der Klon blickte in die Augen des Gesichtes, von dem er wußte, daß es nur ein Holo war. Für Sekunden schien es, als fände er die Kraft, sich zu offenbaren. Dann aber begann er, mit dem Rücken in Flugrichtung, langsam wieder auf das Schott zuzudriften. Auf Rhodans Befehl hin, den auch sein Sohn gehört hatte, waren von der Hamiller-Tube alle noch existierenden Energiesperren desaktiviert worden.
„Ich muß ... weg!" rief Voltago, während er schneller wurde.
„Nichts darf mich aufhalten! Ich muß ... zu ...!"
Es war das letzte, was die Galaktiker von ihm hörten.
Der Kyberklon verschwand aus der Halle, und Perry Rhodan verbot noch einmal in scharfem Ton, ihn aufzuhalten. Gleichzeitig ließ er eine aus fünf Einheiten bestehende Kreuzerstaffel klarmachen, um die Verfolgung aufzunehmen.
Doch schneller als erwartet zeigte sich, wie überflüssig dieses Vorgehen war.
Wie vermutet, bestieg Voltago eine der 30-Meter-Space-Jets und floh mit ihr in den freien Weltraum. Doch sein Ziel lag offenbar nicht irgendwo auf dieser Seite des Möbiusstreifens, sondern auf der Minusseite des Universums, im Arresum.
Die fünf Kreuzer hart auf den Fersen, drang das Spindelgeschöpf schräg in das Transmissionsfeld über dem Passageplaneten ein und verschwand. Die Kreuzer wurden sofort zurückgerufen. Eine Verfolgung, so glaubte man auf der BASIS, hatte sich nun erübrigt. Denn Voltago würde auf der anderen Seite auf alle Fälle im Aariam-System herauskommen, wo ihn die Ayindi auffangen würden - entweder weil sie ihn als ungeladenen Eindringling ansahen oder weil sie ihn erwarteten.
Es war nicht auszuschließen, daß sie und ihr System Voltagos Ziel waren.
Die Aufregung um die Flucht des Klons legte sich, doch die Nervosität an Bord der BASIS stieg immer weiter. Wann endlich kam Moira? Hatten sich im Arresum unerwartete Probleme ergeben? Hatten die Ayindi ihre Meinung geändert und waren davon abgekommen, den Zellaktivatorträgern aus dem Parresum drei Rochenschiffe zu geben?
Hatte es einen neuen, verheerenden Angriff der Abruse gegeben?
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