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1714 - Der Cockpit-Dämon

1714 - Der Cockpit-Dämon

Titel: 1714 - Der Cockpit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rover. Der Zugang sah geschlossen aus. Er war recht breit, bestand aus zwei Rollen. Durch die Lücke konnten auch große Lastwagen fahren.
    Für uns war es erst recht kein Problem, zudem das Tor nicht geschlossen war. Wir empfanden es als ein erstes Warnsignal, schauten uns an, und Suko murmelte: »Es sieht normal aus, aber für mich ist es nicht normal. Ich denke, dass wir den richtigen Riecher gehabt haben.«
    Ich drehte den Kopf und schaute den Roten Ryan an. Eine Frage musste ich nicht stellen, denn Ryan gab Suko durch sein Nicken recht.
    Suko fuhr wieder an. Nichts hinderte uns daran, auf das Gelände zu fahren, nur stoppten wir wenige Meter weiter auf Ryans Rat hin, denn er wollte sich in diesem flachen Bau umschauen.
    »Dann gehe ich mit«, sagte ich und löste bereits den Gurt.
    Gemeinsam stiegen der Rote Ryan und ich aus. Auf dieser ebenen Fläche hatte der Wind freie Bahn. Wir spürten ihn auf unserer Haut. Zu hören war nichts. Die Maschinen standen weiter entfernt in einer Warteposition. Insgesamt machte das Gelände einen recht verlassenen Eindruck, als wäre es stillgelegt worden.
    Ob der Bau als Wachhaus gedient hatte, war für uns nicht sofort zu erkennen. Fenster gab es auch. Man musste sie allerdings mehr als Luken bezeichnen, und sie lagen so hoch, dass wir nicht normal hineinschauen konnten.
    Es gab eine Tür. Die war grau gestrichen. Wir mussten nicht erst nahe herangehen, um festzustellen, dass sie aus Metall bestand. Auch sie war natürlich geschlossen, aber ich wusste nicht, ob sie auch verschlossen war. Als ich einen Arm ausstreckte und die Hand auf die dunkle Klinke legen wollte, hielt Ryan meinen Arm fest.
    Ich ließ von meinem Vorhaben ab. »Was ist los?«
    »Es gefällt mir nicht.«
    Mit der Antwort konnte ich nicht viel anfangen. »Was gefällt dir nicht?«
    Er deutete auf die Tür. »Ich spürte etwas …«
    »Die Männer in Grau?«
    »Nein, das nicht unbedingt. Aber sie waren hier, das habe ich herausgefunden, denn sie hinterließen Spuren.«
    »Und?«
    Ryan hob die Schultern. »Wir sollten mit allem rechnen.«
    Ich nickte. »Gut, dann geh du voran.«
    »Das wäre besser.«
    Ich hatte nichts dagegen. Schließlich kannte er sich besser mit unseren Gegnern aus, und die Männer in Grau waren alles andere als nette Gesellen.
    In den folgenden Sekunden musste ich ihm zustimmen, hier war nicht alles okay. Eigentlich hätten wir davon ausgehen müssen, dass die Tür verschlossen war. Sie war es nicht. Ryan drückte sie nach innen, ging nur einen kleinen Schritt vor und blieb dann stehen, um in das Halbdunkel zu schauen.
    »Ist was?«, fragte ich.
    »Moment noch.«
    Ich war angespannt. Meine rechte Hand hatte ich auf die Beretta gelegt. Obgleich nichts zu hören war, hatte sich in mir eine Spannung aufgebaut, die in einem Kribbeln mündete, das über meinen Rücken rann.
    Es war wirklich nicht viel zu sehen, weil durch die schmalen Fenster nur wenig Licht fiel. Dafür war der Wind zu spüren und zu hören, der sich freie Bahn verschaffte. Unsere Augen gewöhnten sich an das Dämmerlicht, und so sahen wir, dass dieses kleine Haus nicht leer war.
    Es gab einen Tisch, auch Bänke, die an ihm standen – und es war ein schlechter Geruch vorhanden.
    »Sie waren hier, John.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Wir müssen uns auf etwas gefasst machen.«
    Die Bemerkung sorgte bei mir dafür, dass ich nach einem Schalter suchte, um Licht zu machen. Ich fand ihn, ein kurzer Klick reichte aus und es wurde hell. Ryan war bereits tiefer in das Haus hineingegangen. Ich stand noch neben der Tür, wobei mir im ersten Augenblick nichts auffiel.
    Bei Ryan war es anders. Er war stand jetzt neben dem Tisch. Den Blick hielt er gesenkt. Er musste etwas entdeckt haben, was auf dem Boden lag.
    Er musste mir nicht erst winken. Ich hatte ihn schnell erreicht und sah das, was auch ihm aufgefallen war.
    Auf dem Boden lagen zwei tote Männer, und sie waren der Beweis, dass die Männer in Grau hier gewesen waren …
    ***
    Ich hörte ein leicht pfeifendes Geräusch. Es stammte von mir, denn ich hatte scharf die Luft eingesaugt.
    Wir sahen, wie die beiden Männer ums Leben gekommen waren. Sie mussten verbrannt oder verglüht sein, und das wahrscheinlich bei lebendigem Leib. Entsprechend schlimm sahen sie aus. Die Haut hatte sich zusammengezogen und zeigte eine schwarzgraue Farbe. Mit ihrer Kleidung war nichts passiert. Sie sah nach wie vor normal aus.
    Der Rote Ryan drehte den Kopf, um mich anzuschauen. Mit nahezu tonloser Stimme

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