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1714 - Der Cockpit-Dämon

1714 - Der Cockpit-Dämon

Titel: 1714 - Der Cockpit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgefallen. Sofort zuckte sein Kopf in diese Richtung, und einen Moment später blieb bei ihm der Mund vor Staunen offen.
    Dort stand jemand!
    Das war nicht mal unnormal, denn er bekam genug Besuch von seinen Kollegen. Aber diese Gestalt gehörte eben nicht zur Truppe.
    Brian Barkin stieß pfeifend den Atem aus und begann sich über die Erscheinung zu ärgern. Der Kerl trug eine graue Kluft, deren Jacke geschlossen bis oben zum Hals reichte. Darüber malte sich ein Gesicht ab, dessen Farbe ihn schon irritierte. Sie war nicht gelb, nicht grün, sie lag irgendwo dazwischen. Die Augen schimmerten matt, als würde ein Schleier davor liegen. Und das Gesicht sah irgendwie flach aus, als würde die dritte Dimension fehlen.
    Barkin gehörte nicht zu den ängstlichen Menschen, der Auftritt dieses Mannes allerdings bereitete ihm schon leichte Magenprobleme.
    Das Gelände um den Flughafen herum war abgesperrt. Um es zu betreten, musste ein Tor geöffnet werden, aber das alles war jetzt unwichtig, obwohl es ihm durch den Kopf schoss.
    »Verdammt, wer sind Sie? Was tun Sie hier?«
    Der Ankömmling hob die rechte Hand und legte einen Finger auf seine blassen Lippen.
    »Was soll das?«
    »Nicht reden!«, lautete die Antwort, die mit einer leicht schrillen Stimme gesprochen war.
    »Ich rede, wann ich will, haben Sie verstanden? Und jetzt will ich wissen, wer Sie sind und wie Sie auf das Gelände gekommen sind. Ist das so schwer zu verstehen?«
    Der Fremde ging einen kleinen Schritt vor, senkte den Blick und schaute auf das Namensschild, das als Dreieck auf dem Schreibtisch stand.
    »Du bist Brian Barkin?«
    »Ja, und nicht der Weihnachtsmann.«
    »Darüber kann ich nicht lachen, aber wie dem auch sei, von nun an wirst du genau das tun, was ich dir sage, haben wir uns verstanden?«
    »Ja, das haben wir!« In Barkin kochte es. Er war nicht unbedingt ein Mann der Gewalt, doch jetzt dachte er daran, dass er sie wohl einsetzen würde. So einen Kerl hatte er noch nie in seinem Leben zu Gesicht bekommen. Diese ungewöhnliche Hautfarbe, das flache Gesicht, da konnte man schon an einen Typen denken, der nicht von der Erde stammte, sondern von einem anderen Planeten. Das war natürlich Unsinn, so etwas gab es nur in Filmen und Romanen, und trotzdem war ihm dieser Gedanke durch den Kopf gezuckt.
    »Haben wir uns verstanden?«
    Barkin schrak regelrecht zusammen, als er die Frage noch mal hörte.
    »Ja, das haben wir.«
    »Dann ist es gut!«
    Bisher hatte Brian Barkin gesessen. Genau das wollte er nicht mehr. Er schoss von seinem Stuhl hoch, der durch die heftige Bewegung nach hinten rollte. Beide Männer standen sich jetzt gegenüber, und Barkins fahlblonde Haare schienen sich aufrichten zu wollen, als er den Mund öffnete und seinen Besucher anging.
    Es war eine Mischung aus Brüllen und Knurren, und trotzdem waren die Worte zu verstehen.
    »Halt bloß dein Maul, du Schwätzer. Du wirst jetzt mit mir gehen. Wir haben hier für Typen wie dich eine wunderbare Zelle, in der du nachdenken kannst. Klar?«
    Der Besucher erwiderte nichts. Er bewegte sich auch nicht. Er stand vor dem Schreibtisch und tat nichts.
    Genau das ärgerte Barkin.
    In seiner Militärzeit war er ein harter Hund gewesen und hatte die Boxtruppe in der Kompanie geleitet. Er war kein Freund gewaltsamer Auseinandersetzungen, aber in diesem Fall ging kein Weg daran vorbei.
    Die Distanz zwischen ihm und dem Besucher war ein wenig zu groß für einen perfekten Treffer. Er musste schon um den Schreibtisch herumgehen, was er in kurzer Zeit schaffte.
    Direkt vor dem Grünhäutigen hielt er an. »Eine letzte Warnung. Wenn Sie nicht normal mit mir kommen, werde ich Gewalt anwenden müssen.«
    Er erhielt eine Antwort. »Du wirst verlieren. Du wirst immer verlieren …«
    »Das werden wir sehen.« Brian schlug nicht zu. Er wollte sich vorerst mit einem Stoß gegen die Brust begnügen. Seine flache Hand wirkte wie eine Ramme – und dann schrie er gellend auf.
    Barkin hatte plötzlich den Eindruck, von einem Stromstoß erwischt worden zu sein. Etwas raste durch seinen Körper, das er nicht kannte. Aber es machte ihn schwach, und seine Beine gaben nach.
    Wie eine Gummipuppe, aus der die Luft entwichen war, sackte er zusammen und blieb vor den Füßen seines Besuchers liegen …
    ***
    Die Aktion hatte in Brian Barkins Kopf das perfekte Chaos ausgelöst. Er konnte nicht einmal sagen, wo er lag. Er fühlte sich überhaupt nicht mehr als Mensch. Er hatte völlig die Orientierung

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