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1714 - Die Beausoleils

Titel: 1714 - Die Beausoleils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedem Tag wurde ihre Enklave kleiner und kleiner.
    Im Lebensraum der Ayindi gab es insgesamt neun Galaxien. Vier davon waren Spiralnebel von imposanter Größe, die anderen fünf waren kleinere Galaxien, Irreguläre Nebel und Kugelgebilde. Die größte Galaxis, mit Andromeda vergleichbar, war Barsador im ungefähren Zentrum des Lebensbereiches und nach allen Richtungen etwa 1,5 Millionen Lichtjahre von der Todeszone entfernt. In der Peripherie von Barsador lag auch das Passagesystem Aariam, das die einzige Verbindung ins Parresum darstellte.
    Barsador und das Aariam-System waren das Herz, das Nervenzentrum und das Bollwerk der ayindischen Zivilisation. Und die Tatsache, daß es der Abruse gelungen war, eine Schneeflocke bis ins Passagesystem zu schleusen, war in der Tat ein mahnendes Beispiel. Wenn es der Abruse erneut gelang, eine solche Schneeflocke auf die Reise nach Barsador zu schicken, dann könnte das Nervenzentrum der Ayindi tatsächlich über Nacht gelähmt - kristallisiert -werden!
    Maridur war eine kleine kugelförmige Galaxis und lag von allen neun Sterneninseln der Todeszone am nächsten. Maridur war am gefährdesten.
    Den abrusischen Schneeflocken gelangen immer wieder Vorstöße bis zum Rande dieser Kleingalaxis. Rhodan war vor drei Tagen zur Stelle gewesen, um Zeuge eines Großangriffs von Schneeflocken zu werden und zu beobachten, wie verzweifelt die Ayindi alles in die Schlacht warfen, um diesen Vorstoß der abrusischen Kräfte abzuwehren.
    Die Ayindi hatten diese Abwehrschlacht gewonnen. Doch um welchen Preis! Rhodan hatte sich nicht nach der Zahl der Opfer erkundigt. Aber als Augenzeuge schätzte er, daß der Verlust an Material und Ayindi in die –zig -tausende ging. In Maridur waren inzwischen Evakuierungen großen Stils angelaufen. Die Ayindi hatten diese Kleingalaxis bereits aufgegeben, obwohl sie weiterhin um jedes Lichtjahr ihres Einflußbereiches verbissen kämpften.
    Moria hatte aus ihrer Zeit erzählt, daß die Ayindi den Novizinnen den Glauben gaben, daß, wer im Kampf gegen die Abruse fiel, nur „auf die andere Seite" gegangen sei. In der Gegenwart war dieser Aberglaube als Beruhigungspille wohl nicht mehr haltbar. Die Ayindi hatten längst erkannt, daß jede Gefallene aus ihren Reihen die Abruse nur stärkte. Denn was einmal zu Kristall geworden war, konnte nicht mehr ins Leben zurückgerufen werden. Das war die Stärke der Abruse, das machte sie schier unüberwindlich.
    Rhodan konnte die heutigen Ayindi verstehen. Sie mußten auf Individualität und persönliche Gefühle verzichten, um besser überleben und die Art erhalten zu können. Früher mochte das anders gewesen sein.
    Andererseits mußten sie aber auch die Individualität der Galaktiker achten und ihnen ihre persönliche Freiheit gewähren, wollten sie nicht auf deren Unterstützung verzichten. Hier prallten zwei Kulturen aufeinander, zwei Lebensanschauungen, wie sie gegensätzlicher kaum sein konnten.
    Und das sagte Rhodan der Koordinatorin von Kuumir.
    „Wenn wir erfolgreich zusammenarbeiten sollen, dann kann das nur auf der Basis von gegenseitiger Achtung geschehen", endete seine Argumentation. „Du mußt uns zugestehen, daß wir uns um unsere Freunde kümmern. Und gegebenenfalls auch um sie trauern."
    Tlinga starrte mit verkniffenem Mund auf ihn hinab. Es schien ihr schwerzufallen, sich in die Denkweise der Terraner hineinzuversetzen.
    Schließlich sagte sie, was wie ein Kompromiß und eine Gedankenstütze klang: „Ich verstehe. Wir Ayindi sind ein Vielmilliardenvolk. Der Tod einiger Millionen fällt da weniger ins Gewicht. Ihr dagegen seid nur eine Handvoll.
    Da ist der Tod eines jeden einzelnen eine arge Schwächung. Ich verstehe."
    Nichts hast du verstanden, bedauernswerte Tlinga, dachte Perry Rhodan. Aber er sprach es nicht aus, und auch seine Freunde gaben keinen Kommentar ab. Sie mußten sich mit diesem Kompromiß zufriedengeben. Mehr war von den Ayindi nicht zu erwarten.
    Atlan wollte wieder das Wort ergreifen, als eine unverhoffte Meldung eintraf.
    „Die CADRION ist im Sektor Maridur eingetroffen!"
     
    *
     
    Das Treffen fand in der dem Zentrum zugewandten Peripherie von Maridur statt, am Rande eines Vierzehn-Planeten-Systems namens Gilguur. Diesen Ort hatten die Koordinatorinnen als Treffpunkt bestimmt, weil sie hier völlig ungestört waren. Obwohl fast alle halbwegs bewohnbaren Planeten - und das waren wenig genug! - der neun Galaxien besiedelt oder zumindest irgendwie genutzt wurden, waren die vierzehn

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