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1715 - Gewächs des Grauens

1715 - Gewächs des Grauens

Titel: 1715 - Gewächs des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Tasse Kaffee. »Ist dir denn noch etwas eingefallen, was uns weiterbringen könnte?«
    »Nichts.«
    »Dann sollten wir mal dem Archiv einen Besuch abstatten und dort ins Internet gehen.«
    »Das ist nicht nötig. Ich habe ein iPod hier.«
    »Ha. Wie immer perfekt ausgerüstet.«
    »Man muss am Ball bleiben.« Die Antwort gab Jane, als sie sich bereits erhoben hatte. Der erwähnte Gegenstand lag auf einem Regalbrett, steckte in einer schwarzen Hülle.
    Wenig später hockten wir dicht beisammen und Jane fing an zu surfen. Die Orthodoxe Gemeinde war im Internet vertreten, und wir fanden auch den Namen des Bischofs. Aus zahlreichen Einzelheiten konnten wir uns ein Bild machen. Es waren die Zeiten für Gottesdienste aufgeführt worden, aber über den Bischof erfuhren wir nichts Persönliches. Es war nur eine E-Mail-Adresse angegeben.
    Jane schaute hoch und mich an. »Was meinst du? Sollen wir ihm eine Mail schicken?«
    »Willst du ihn aufklären?«
    »Du nicht?«
    Ich wiegte den Kopf. »Sorry, ich weiß nicht, ob das gut ist. Wenn wir ihn warnen, könnte es sein, dass er von der Ersteigerung der Ikone Abstand nimmt, dann hätten wir keine Spur zu den Hintermännern des Bombenanschlags.«
    »Das ist schon richtig.« Jane kaute auf ihrer Unterlippe. »Wenn ich es mir richtig überlege, hast du recht. Wir werden ihn nicht warnen, dafür aber morgen früh bei dieser Versteigerung sein.«
    »So kenne ich dich«, murmelte ich.
    Jane legte ihr iPod zur Seite. »Ich denke, dass wir beide was essen könnten. Das hatte ich sowieso vor.«
    »Ich bin dabei. Zuvor aber muss ich noch mit den Kollegen sprechen, die draußen sind. Kann ja sein, dass man herausgefunden hat, woher der Sprengstoff stammt.«
    Es waren unsere Vorsätze, die wir allerdings nicht sofort in die Tat umsetzen konnten, denn wieder einmal war der moderne Quälgeist – das Telefon – schneller.
    Jane schnappte es sich, sagte ihren Namen nicht, sondern hielt den Apparat nur in die Höhe. Sie hatte den Lautsprecher eingestellt, damit ich mithören konnte.
    »Na, wie haben Ihnen die beiden Warnungen gefallen?«
    Augenblicklich waren wir ganz Ohr. Das Lauern in der auch mir fremden Stimme war nicht zu überhören gewesen. Aber ich konnte mich auf Jane Collins verlassen, sie reagierte in derartigen Situationen stets recht cool. Auch jetzt enttäuschte sie mich nicht.
    »Sie haben Glück gehabt, Mister.«
    »Wieso ich?«
    »Dass keine Menschen ums Leben gekommen sind.«
    Es folgte ein Lachen. »So dumm sind wir nicht. Wir wissen genau, was wir tun.«
    »Und weiter?«
    »Denken Sie an Ihre Gesundheit, Jane Collins. Wir meinen es nur gut mit Ihnen.«
    »Danke, dass Sie so besorgt um mich sind.«
    »Ich möchte nicht, dass wir uns morgen sehen. Das ist nur in Ihrem Sinn. Bleiben Sie am besten den Tag über im Bett. So etwas tut auch mal gut.«
    Es waren die letzten Worte, die wir hörten. Danach war die Leitung tot.
    »Jetzt hast du es schwarz auf weiß, John.«
    »Ja, in der Tat.«
    »Und wie lautet dein Vorschlag?«
    »Ich werde dich ablösen.«
    Jane war im Moment überfragt und schüttelte den Kopf. »Ähm – wie meinst du das?«
    »Ich biete an deiner Stelle mit. Du hältst dich ganz raus.«
    Jane schaute mich aus ihren blaugrauen Augen an und schüttelte den Kopf. »Nein, John, so nicht. Ich werde das Bild ersteigern, ich kann nicht kneifen, verstehst du?«
    »Dann vergiss meinen Vorschlag.«
    »Würde ich nicht so sagen. Ich habe nicht gemeint, dass ich dich nicht dabei haben will. Nur werde ich meinen Auftrag ausführen und die Ikone ersteigern. Das ist alles.«
    Als ich »Einverstanden!« sagte, hob sie die Hand, und ich klatschte sie ab.
    »Hunger habe ich trotzdem«, sagte sie dann.
    Mit einem Ruck stand ich auf. »Dann wollen wir ihn mal stillen …«
    ***
    Das Auktionshaus firmierte unter dem Namen Thompson und Finch. Es befand sich in einem viktorianischen Gebäude in Sichtweite des Hyde Parks.
    Jane Collins und ich hatten ausgemacht, uns vor dem Haus zu treffen. Ich hatte die Detektivin abholen wollen, aber das hatte sie abgelehnt und stattdessen darauf verwiesen, dass sie sich einen Leihwagen nehmen würde. Sie brauchte ja sowieso einen fahrbaren Untersatz.
    Ich war schon früher da und hatte den Dienstrover auf einem Parkplatz am Hydepark abgestellt. Im Büro wusste man Bescheid, wo ich mich herumtrieb. Ich hätte auch schon in das Haus gehen können, aber das ließ ich bleiben und schlenderte möglichst unauffällig vor dem Haus hin und her.
    In

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