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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nahmen keine Rücksicht. Wieder gab es zahlreiche Tote. Wer bei den Schüssen der Somer verletzt worden war, kam jetzt ums Leben. Das wilde Feuergefecht dauerte nicht lange an.
    „Die sind alle verrückt geworden", murmelte Nyman erschüttert, während er das Chaos betrachtete. Aber was konnten die BASIS-Veteranen schon tun?
    Endlich kam eine Funkverbindung zustande. Furunoed erschien auf dem Bildschirm. Er erkannte Harold Nyman und stammelte in höchster Erregung ein paar Worte: „... Große Magellansche ... Mantoll... Gomasch Endredde..."
    Der Somer drückte auf einen grellroten Knopf und schloß die Augen.
    Es erfolgte eine gewaltige Explosion - aus dem Innern der CILINO heraus. Furunoed hatte sich, seine Begleiter und die CILINO in die Luft gejagt. Das Raumschiff, das sich über dem Diskus postiert hatte, wurde durch die Luft gewirbelt und schlug einige hundert Meter entfernt auf die Betonpiste. Wieder gab es Todesopfer unter der Menge.
    Harold Nyman konnte nur stumm vor Entsetzen den Kopf schütteln. Er warf einen letzten Blick auf das Trümmerfeld, das einmal die CILINO gewesen war. Überall lagen Tote um das Schiff.
    Ein Bild der Zerstörung.
    Hier gab es keine Überlebenden.
    „Start Richtung Große Magellansche Wolke!" ordnete er mit trockenem Mund an. „Wir folgen der Spur, die uns Furunoed aufgezeichnet hat."
    Niemand widersprach ihm.
    Er begab sich in seine Kabine neben der Kommandozentrale. Dort stand der Koffer der Somer.
    Nyman legte einen Finger auf den Sensor der Verschlußvorrichtung und sagte: „Gomasch Endreddee!"
    Der Behälter sprang auf.
    Der Terraner sah dreihundert faszinierende Kleinode vor sich. Der Preis, der dafür bezahlt worden war, war jedoch zu hoch. 50 Somer-Leben. Einige hundert Bewohner von Lokvorth. Das war zuviel.
    Auch wenn die BASIS-Veteranen keine Schuld daran trugen.
    Intermezzo: Illusionen auf Luna In den Abendstunden des 5. März heulten im sublunaren Bereich NATHANS die zwei Katzen um die Wette. Eine lauter und schriller als die andere.
    Sie sahen sich. Und sonst wenig.
    Sie sahen ihren menschlichen Betreuer, Freund Aaron.
    Aber der rührte sich nicht. Er schlief fest.
    Die Tiere sprangen auf ihm herum, gaben ihre panikerfüllten Schreie von sich.
    Der Kybernetiker schreckte schließlich in seinem Bett hoch.
    Es war nicht stockdunkel, obwohl er den Syntron angewiesen hatte, zur Schlafenszeit alle Lichter zu löschen. Es war halb dunkel, unwirklich und blau oder lila. Fahle Lichter bewegten sich.
    Aaron Sebastian rieb seine Augen.
    Hatte er geträumt? Und setzte sich der Traum in der Wachphase fort?
    Oder war er gar nicht wach? Träumte er vielleicht immer noch?
    Aaron Sebastian war durch NATHANS Schulung und durch sein eigenbrötlerisches Leben zu einem Menschen geworden, den so leicht nichts erschüttern konnte. Er sah alles nüchtern.
    Die verrückte Situation nach dem Erwachen konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn er in den Begegnungen mit anderen Terranern oft hypernervös, unsicher und verklemmt wirkte.
    Er war ein Teil von NATHAN. Oder besser: Er fühlte sich als ein Teil von NATHAN. Und der wurde ebenfalls nicht nervös.
    Er lebte hier. Für NATHAN und für sich. Vielleicht auch nach dem Willen seiner Mutter, die er nur aus den Informationen der Riesensyntronik kannte.
    Aaron Sebastian hörte seine beiden Katzen. Er sah sie etwa dort, wo sich das Fußende seines Bettes befand. Sie hüpften herum, aber dabei schienen sie mehr zu schweben.
    Das Groteske an der Situation war etwas anderes.
    Er sah sein Bett nicht!
    Er sah etwas anderes. Einen düsteren Himmel. Zuckende Blitze in der Ferne. Sie beleuchteten eine gespenstische Szene: ein von Leichen und Kriegsschrott übersätes Schlachtfeld. Trümmer, Elend, Blut. Nichts mehr, was sich bewegte. Darüber ein dunkelpurpurner Nachthimmel mit schwarzen Wolken.
    Und eine einsame, dunkle Gestalt auf einem Hügel.
    Aaron Sebastian brauchte einige Sekunden, um zu erkennen, daß dies nicht seine reale Umgebung war. Sie konnte es gar nicht sein!
    Also war es etwas Künstliches.
    Als von NATHAN geschulter 5-D-Mathematiker prüfte er alle Wahrscheinlichkeiten durch.
    Dann sah er wieder die Katzen, die etwa einen Meter entfernt vor seinen Augen umherhüpften. Ohne festen Boden!
    „Ein 5-D-Spiel von NATHAN", sagte er.
    Und er hörte die Stimme NATHANS: „Nein, Aaron. Wenn du eine fremde Umgebung wahrnehmen solltest, dann handelt es sich um eine Illusion. Solche Illusionsfelder treten zur Zeit an verschiedenen

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