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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestehen, aber im krassen Widerspruch dazu fanden sich auf den Dächern Aufsätze, die wie modern wirkende Antennensysteme aussahen.
    Die Widersprüche zwischen der urtümlichen Landschaft und den primitiven Bauten einerseits sowie der hochmodernen Technik andererseits gipfelten in einer Reihe von Raumschiffen, die unterhalb der Hütten gelandet waren. Keines der Modelle glich dem anderen. Und keines hatte Boris Siankow je zuvor gesehen.
    Auch kleine Gleiter und Antigravplattformen waren zu erkennen.
    „Ich glaube, ich träume", stellte Hank Delvoe betreten fest. „Oder ich werd' verrückt."
    „Nein", entgegnete der Nexialist. „Die Sache ist völlig klar: Es handelt sich um eine der Illusionsinseln, vor denen wir schon gewarnt wurden. Ich habe die Berichte genau studiert: Das Bild der Illusion überdeckt die Wirklichkeit."
    Er schaltete sein Armbandfunkgerät ein und setzte sich mit der Überwachungs- und Sicherheitssyntronik des Forschungszentrum in Verbindung. Von ihr erfuhr er, daß die ganze Station einem Tollhaus glich.
    Offensichtlich war die Illusionsinsel an vielen Stellen wahrzunehmen, aber nicht überall. Oder es handelte sich um eine größere Zahl von Illusionsfeldern, was letzten Endes keinen großen Unterschied ausmachte.
    Boris Siankow gab seine Anweisungen: „Ich erkläre den Notstand. Alle Galaktiker sind darüber zu informieren, daß sie sich nicht von der Stelle bewegen sollen, bis Hilfe eintrifft oder sich alles auflöst. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß durch die fremden Bilder keine Gefahr droht. Es handelt sich nur um Illusionen. Wem immer es möglich ist, der soll einen SERUN anlegen."
    Boris Siankow überlegte kurz, dann fuhr er fort: „Und dann möchte ich möglichst bald wissen, wie es beim Projekt DORADO aussieht. Sind dort auch Illusionsfelder aufgetreten?"
    „Die Frage kann ich sofort bejahen", entgegnete die Syntronik.
    „Allerdings handelt es sich dort bisher um ein kleineres Illusionsfeld, das langsam durch DORADO wandert. Dabei sind seltsame Lebewesen beobachtet worden. Im übrigen sind die Anordnungen bereits zum großen Teil umgesetzt worden, so daß sich die Lage in der Forschungsstation zu stabilisieren beginnt."
    „Die Regelungen gelten auch für alle Mitarbeiter im Projekt DORADO", ergänzte der Nexialist. „Ich möchte nicht, daß die Arbeiten länger als unbedingt nötig unterbrochen werden."
     
    *
     
    Der Marsianer wandte sich erneut an seine beiden Begleiter.
    „Sieh mal!" forderte ihn die Mikrotechnikerin auf und reichte Boris Siankow ihr TPM-22. „Ich habe die Vergrößerung auf Wert 2 gestellt.
    Kleiner kann es das Gerät nicht. Sieh hinein."
    Der Nexialist nahm das Gerät und hielt es vor ein Auge. Das Positronenmikroskop erzeugte ein künstliches Abbild dessen, was seine Aufnahmeoptik wahrnahm. Und das war die Wirklichkeit.
    „Wunderbar", stellte Siankow zufrieden fest. „Du gehst voraus, Waya, und übernimmst die Führung. Hank und ich könnten uns die Köpfe an den Bäumen oder Felsen stoßen oder in einen der Bäche fallen. Du mußt uns warnen."
    „Verstanden", sagte die Frau. „Aber wo willst du hin?"
    „Dort hinüber zu den Hütten und Raumschiffen. Ich glaube Gestalten gesehen zu haben, die sich dort bewegen. Das will ich mir aus der Nähe ansehen. Bis jetzt ist es ja völlig unklar, was der Sinn dieser Illusionsinseln sein könnte. Vielleicht erfahre ich etwas, was uns hilft. Der LFT-Kommissar hat mich beauftragt, das Rätsel der Illusionen aufzuklären."
    „Dann folgt mir schön brav", grinste Waya Malcolm.
    Sie hielt ihr TPM-22 vor das eine Auge und setzte sich in Bewegung.
    „Sehr lustig", bemerkte sie. „Wenn ich das linke Auge öffne, sehe ich eine scheinbare Realität in Originalgröße. Und mit dem rechten Auge sehe ich die echte Realität in doppelter Größe. Da kann einem ja schwindlig werden."
    „Halt das linke Auge lieber geschlossen", riet ihr der Nexialist.
    Schon nach einer kurzen Strecke bemerkte er, das die Illusionslandschaft nicht starr blieb. Es war merkwürdig und nicht zu erklären, aber die Gesamtperspektive veränderte sich mit ihrer Eigenbewegung. Es war etwa so, als käme ihnen der Hang mit den Lehmhütten und den Raumschiffen entgegen. Sie würden also die Hälfte der veranschlagten Zeit benötigen. Oder statt vier oder fünf Kilometer vielleicht nur zwei zurücklegen.
    „Es kommt ein Roboter auf uns zu", meldete die Frau wenig später.
    „Er bringt unsere SERUNS."
    Sie hielten an und warteten auf den

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