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1719 - Totenmarsch

1719 - Totenmarsch

Titel: 1719 - Totenmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich aus eigener Kraft zu erheben. Sie kam sich so gedemütigt vor, und das war alles erst eingetreten, nachdem dieser Matthias sie angeschaut hatte. Was steckte in ihm?
    Sie erinnerte sich daran, dass er zwar aussah wie ein Mensch, aber von der Hölle geschickt sein sollte, und das hatte sie eigentlich nicht glauben wollen. Jetzt musste sie es, und das empfand sie als besonders schlimm.
    Plötzlich drang ein scharfes Lachen in ihr Bewusstsein. Es verdrängte die Angst zwar nicht, doch es machte ihr klar, dass der unheimliche Besucher noch nicht verschwunden war und weiterhin wie ein Henker vor ihr stand.
    Das Lachen stoppte. Für einige Sekunden trat Ruhe ein. Dann vernahm sie die Stimme, und sie hörte nur zwei Worte.
    »Steh auf!«
    Mandy Hill hatte begriffen. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie sich gegen den Befehl stemmte, aber es fiel ihr nicht leicht, wieder auf die Beine zu gelangen. Die sonst nie erlebte Angst hatte sie geschwächt, und als es Mandy versuchte, da war es nur ein Zucken, das durch ihren Körper huschte.
    Ein Fuß trat sie leicht in die Seite. »Komm hoch. Du bist nicht tot und auch nicht bewusstlos. Ich habe dich bisher verschont, aber ich will, dass du aufstehst.«
    Tu es!, sagte eine innere Stimme. Du kannst dich nicht dagegen wehren. Du musst es durchziehen, auch wenn es dir schwerfällt. Vielleicht verschont er dich ja …
    Mit diesem Bewusstsein im Kopf gelang es ihr, die ausgestreckten Arme anzuziehen, die Hände flach auf den Boden zu legen, sie als Stütze einzusetzen, als sie so langsam in die Höhe kam. Sie erreichte die Stellung eines Liegestützes, verdrehte leicht die Augen und schaute gegen die Beine des Eindringlings, der dicht vor ihr stand.
    Er half ihr nicht. Und so quälte sich Mandy hoch, wobei sie glaubte, ihre Glieder wären mit Blei gefüllt und hätten bei ihr für ein doppeltes Gewicht gesorgt.
    Plötzlich stand sie wieder normal auf den Beinen und wunderte sich darüber, dass sie es geschafft hatte. Zwar war ihre Standfestigkeit nicht besonders, denn sie schwankte von einer Seite zur anderen, aber sie hatte es geschafft, und es sah auch nicht so aus, als würde sie fallen.
    Der andere hatte sich nicht vom Fleck bewegt. Sie starrten sich gegenseitig an, und wieder musste sie in die Augen schauen, deren kalte Bläue nicht verschwunden war.
    Es war dieser Höllenblick, der einen Menschen so fertigmachte. Der dafür sorgte, dass er alles vergaß, was an Positiven in ihm steckte, denn der Mensch konnte nur existieren, wenn auch etwas Positives in ihm steckte, das mit dem Begriff Freude umschrieben werden konnte.
    Die war ihr genommen worden. Es gab keine Freude mehr, es war nur die Leere vorhanden und die damit verbundene Depression.
    Wieder hörte sie die Stimme, die gar nicht mal schlimm klang, sondern völlig normal.
    »Du hast dich mit den falschen Leuten umgeben. Du bist den falschen Weg gegangen, und das ist nicht zu verzeihen. So werde ich dir beweisen, dass es nur einen gibt, der das Sagen hat und es auch in den Urzeiten schon hatte und nie abgegeben hat, trotz vieler anderer Behauptungen. Es ist der wichtigste Engel, der immer wieder zu den Menschen gekommen ist und sie für sich eingenommen hat. Der Engel, der in der Hölle herrscht, und ich bin sein Stellvertreter …«
    Mandy sagte nichts. Ihre Kehle war zu. Und bestimmt lag es an der Angst, die dafür sorgte, dass sie sich nicht artikulieren konnte.
    Sie senkte den Kopf. Besser ging es ihr trotzdem nicht.
    »Du bist eingeweiht. Du kennst meine Feinde. Du hast dich auf ihre Seite gestellt. Du bist auch diejenige gewesen, die sich gegen meine Abrechnung stellen wollte, doch diese Menschen hier im Ort sind dem Tod geweiht. Sie haben viel Schuld auf sich geladen. Aber sie haben dabei nicht bedacht, dass es auch nach dem Tod noch eine Rache geben kann und dass es eine Macht gibt, die stärker ist als der Tod. Es ist die Kraft der Hölle, und genau sie macht mich stark.«
    Mandy versuchte sich zu verteidigen. »Ich wusste das alles nicht. Das müssen Sie mir glauben. Ich habe auch keinen Menschen umgebracht, bitte, das kann ich beweisen …«
    »Nein, du nicht. Die meisten anderen aus dem Ort auch nicht. Es ist mir im Prinzip auch egal. Ich bin nur erschienen, um euch zu beweisen, wie groß die Macht der Hölle ist. Denn das, was sie schafft, das schafft nicht der, den ihr anbetet.«
    »Und was wollen Sie jetzt mit mir machen?«
    »Wir gehen.«
    Plötzlich zuckte so etwas wie ein Hoffnungsfunke in

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