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1719 - Totenmarsch

1719 - Totenmarsch

Titel: 1719 - Totenmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment noch als problematisch darstellte, doch er konnte das Geschehen einfach nicht für sich behalten. Er musste es melden und dachte dabei an den Bischof. Ob er bei ihm allerdings auf Verständnis stoßen würde, war fraglich.
    Das Geräusch eines dumpfen Schlags riss ihn aus seinen Überlegungen. Plötzlich saß er unbeweglich. Er hörte nichts anderes als seinen eigenen Herzschlag, denn es war wieder still geworden.
    Was war passiert?
    Gregor hatte genau erkannt, aus welcher Richtung ihn das Geräusch erreicht hatte. Und zwar vom Ende des kleinen Flurs her, und genau dort befand sich der Eingang.
    Er dachte daran, dass die Tür nicht verschlossen war. Das war hier nicht nötig, denn hierher verlief sich sowieso kein Mensch.
    Oder doch?
    Nach der unheimlichen Begegnung hielt er alles für möglich. Sogar eine Rückkehr der Fleischlosen. Aber es war nichts mehr zu hören. Von der atonalen Musik wollte er gar nicht sprechen. Er hätte eigentlich das Geräusch von Schritten hören müssen, da der Fußboden teilweise aus Holz bestand.
    In den folgenden Sekunden geschah nichts, was den Geistlichen allerdings nicht beruhigte, denn es gab gar nichts mehr, was ihn hätte beruhigen können. Er stand wieder unter Strom, wartete einige Zeit ab, bis er sich ein Herz fasste und sich von seinem Stuhl in die Höhe drückte. Er schaute dabei über den Tisch hinweg auf die Zimmertür, die nur angelehnt und nicht geschlossen war.
    War jemand in das Haus eingedrungen?
    Kommt er jetzt, um mich zu holen?, fragte sich Gregor.
    Noch war nichts zu sehen und auch nichts zu hören. Jenseits der Tür blieb es still, aber das nur für kurze Zeit, denn plötzlich hörte er dicht hinter der Tür einen dumpfen Laut.
    Er ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und wartete ab. Etwas würde, etwas musste passieren, dessen war er sich sicher. Und er hörte wieder das Schlagen seines Herzens. Zugleich wurde ihm kalt, als hätte man ihn in einen Kühlschrank gesteckt.
    Und dann drückte jemand gegen die Tür.
    Sie schwang auf.
    Dabei gab sie das frei, was sich in den letzten Sekunden der Tür genähert hatte. Ein Besucher war gekommen, ein Fremder, ein Mann, den der Geistliche noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte, der ihm jedoch eine Angst einjagte wie er sie zuvor noch nie verspürt hatte …
    ***
    Der Fremde hatte die Tür geöffnet und sich nach vorn bewegt. Er hatte die Schwelle hinter sich gelassen und war noch nicht in den Lichtschein getreten. Trotzdem malte er sich deutlich vor dem Hintergrund ab, obwohl er dunkel gekleidet war.
    Es war so etwas wie ein dunkles Licht oder Nichtlicht, das ihn umgab. Father Gregor konnte es nicht fassen, und er spürte den starken Schmerz, als sich sein Herz unter der neuen starken Angst zusammenzog.
    Es war ein noch junger Mann, der das Haus betreten hatte. Halblang wuchs das braune Haar auf seinem Kopf. Um das Kinn herum und auf den Wangen lagen Bartschatten. Er war überdurchschnittlich groß, trug dunkle Kleidung und hatte ein schwach glänzendes Kreuz vor seiner Brust hängen, was für den Betrachter kein Trost war, denn von diesem Menschen ging etwas aus, das er nicht erklären konnte. Etwas, gegen das sich Gregor nicht wehrte, weil ihm die Kraft dafür fehlte. Zudem war es auch mit einer tiefen Kälte verbunden, die gegen ihn prallte und in seinen Körper drang.
    Der Vergleich mit einem Dämon oder einem eiskalten Engel kam ihm in den Sinn, aber das entsprach wohl nicht den Tatsachen, denn dieser Mensch war etwas ganz anderes, und Gregor wusste nicht mal genau, ob es sich bei ihm um einen Menschen handelte.
    Der Geistliche saß wieder auf seinem Stuhl. Er hatte es gar nicht gemerkt. Reglos schaute er zu, wie sich die Gestalt dem Tisch näherte. Sie ging an der Lampe vorbei, deren Birne plötzlich flackerte und dann mit einem leisen Knacken zerbrach.
    Es wurde finster!
    Nicht stockdunkel, obwohl es dem Geistlichen so vorkam. Und das nur für eine kurze Zeit, denn je dunkler der Hintergrund war, umso stärker trat der Besucher hervor.
    Der Mann am Tisch sah sich gezwungen, in das Gesicht zu schauen. Er konnte den Blick nicht abwenden. Da hatte eine andere Macht von ihm Besitz ergriffen, und er konzentrierte sich zuerst auf das Augenpaar, das sich veränderte.
    Ein blaues Licht erfüllte beide Augen, und zugleich strahlte es eine Kälte ab, die mit einer normalen und winterlichen nichts zu tun hatte. Es war die seelische Kälte, die ihn überkam. Das Gefühl, nichts mehr an Freude erleben zu

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