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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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handelte. Sie wies ihn auf ihre Gefährtinnen und Gefährten hin, die ebenfalls aus allen Landstrichen Chiles zusammengeholt worden waren, samt und sonders gegen ihren Willen. „Wirst du ihnen ebenfalls helfen?"
    „Nur, wenn es ohne Schwierigkeiten möglich ist, wenn ich meine Tarnung dabei nicht aufgeben muß. Aber vielleicht helfen dir meine Freunde dabei. Ich kann nichts versprechen."
    Das verstand sie. Er konnte ihr keine andere Antwort geben - hätte er versprochen, auch tatsächlich für die Befreiung der anderen Sklaven zu sorgen, hätte sie ihm nicht mehr glauben können. Sie war hochintelligent. Sie mußte von sich aus wissen, was möglich war und was nicht.
    Abgesehen davon hatte Olivaro die Wahrheit gesprochen.
    Er erläuterte dem Mädchen seinen Plan. Macaya hatte Angst, aber sie wußte, daß es ein Schlüssel zur Befreiung sein würde. Zum erstenmal wurde ihr richtig bewußt, was in dieser Festung in der Einöde geschah und was in der Nacht geschehen würde. Menschen sollten getötet, geopfert werden. Und vielleicht konnte sie etwas dazu beitragen, das zu verhindern.
    Sie nickte; sie war bereit.
    Olivaro sagte ihr, was sie zu tun hatte. Und er blockierte ihre Erinnerung gegen jeden Eingriff von außen. Würde ein Dämon sie unter Zwang befragen, würde sie wahrscheinlich sterben, aber nichts verlauten lassen können, worum es wirklich ging.
    Sie wußte es. Olivaro hatte ihr nichts vorgemacht. Aber es war Macaya schon fast gleichgültig. Erfolg oder Tod - beides war besser als eine weitere Gefangenschaft unter diesen erniedrigenden Umständen, denen sie und die anderen hier ausgesetzt waren.
    Schließlich verließ Macaya Olivaros Unterkunft. Nach außen hin gab sie sich unverändert. Sie versuchte, den stumpfen Blick der Willenlosen zu imitieren. Sie war unterwegs im Auftrag ihres GastHerrn. Sie sollte für ihn etwas besorgen.
    Olivaro brütete derweil über der Grundrißzeichnung der Festung, die das Mädchen für ihn skizziert hatte. Er versuchte herauszufinden, wo und wie er am besten zuschlagen konnte, wenn es soweit war.
    Zäh rann die Zeit dahin.

    Unga hob den Kopf, als sich jemand an der Kerkertür zu schaffen machte. Der Cro Magnon hatte sich auf der harten Pritsche ausgestreckt. Im Gegensatz zu Jeff Parker machte ihm die spartanische Unterbringung nicht viel aus; er war da Schlimmeres gewöhnt. Er machte sich auch keine Gedanken um die Zukunft. Solange keiner auf die Idee kam, ihm den Kommandostab abzunehmen, war alles in Ordnung. Er war sicher, daß er sich damit und mit dem Wissen des Hermes Trismegistos, das er sich angeeignet hatte, jederzeit gegen die dämonischen Mächte helfen konnte. Andernfalls hätte er sich gar nicht erst auf das Risikospiel des Abwartens eingelassen. Er hatte in den letzten Wochen in den von Dorian vor der Tempelzerstörung geretteten Büchern des Hermes Trismegistos nicht nur erforscht, wie und wo magielose Zustände errechnet werden konnten, sondern auch noch einige andere Tricks erlernt. Und er wollte die Dämonen in dieser Festung überraschend treffen.
    Hätte er sich bei der Gefangennahme bei Kap Hoorn ernsthaft zur Wehr gesetzt, wäre es den Dämonen der Frigaro-Sippe gar nicht erst gelungen, ihn in ihre Gewalt zu bekommen.
    Unga fühlte sich relativ sicher.
    Und in ebensolcher Sicherheit wollte er seine Gegner auch wiegen.
    Jetzt wurden die Außenriegel an der Kerkertür beiseitegeschoben. Unga richtete sich halb auf. Er warf Jeff Parker einen schnellen Blick zu. Der kahlköpfige Playboy und Millionär zuckte mit den Schultern. Wer immer da hereinkommen wollte - er kam außerplanmäßig. Zu dieser Zeit war keine „Raubtierfütterung", wie Unga es scherzhaft nannte, angesetzt. Sollte es bereits losgehen? Wurden sie jetzt geholt, um getötet zu werden? Am hellen Nachmittag?
    Die Tür glitt auf.
    Unga war bereits aufgesprungen. Er erwartete wieder Bewaffnete, Sklaven, die den Munantes willenlos hörig waren. Aber die Sklaven kamen nicht.
    Wer sich da durch einen schmalen Spalt in den Kerker schob, war ein hübsches Mädchen, mit nicht mehr als ein wenig Schmuck bekleidet. Das Indiomädchen zog die Tür hinter sich wieder zu.
    „Ich muß schon sagen, die Herren Dämonen haben eine nette Art, einem die letzten Stunden zu versüßen", murmelte Parker mit Galgenhumor.
    Das Mädchen schüttelte heftig den Kopf. „Ich helfe euch", sagte es.
    Unwillkürlich griff Unga in die Tasche, in der sich der zusammengeschobene Kommandostab befand, und versuchte, die

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