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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plötzlich wußte sie, was sie zu tun hatte.
    „Es klappt", keuchte Myles Kantor. „Das ist nicht zu fassen."
    Der Staub bewegte sich wie von Geisterhand auf Cryzz’ Körper, drehte sich zu einer Spirale und verflüssigte sich dann langsam zu winzigen Tröpfchen. Noch während dieses Prozesses verbanden sich die Tröpfchen mit dem Gleitfilm der Haut und verschwanden darin.
    Myles Kantor konnte die weiteren Vorgänge nicht mehr beobachten, aber er konnte es sich anhand Milas fassungslosem Gesichtsausdruck vorstellen.
    Nadja war völlig losgelöst. Sie spürte ihren Körper nicht mehr, nicht einmal mehr Milas Nähe. Die Augen der Schwester waren zu ihren geworden. Sie registrierte nur am Rande, daß ihre Bemühungen sich erfolgreich zeigten. Wie in Trance machte sie weiter, ließ die Dinge geschehen und formte nach ihrer Vorstellung um. Dazu brauchte es nicht mehr viel, es lief alles von allein.
    Behutsam brachte Nadja die Kristalle zu der Lücke und begann sie zu schließen. Sie konnte die Verbindungen nicht fehlerfrei herstellen, dazu war bereits zuviel verlorengegangen, und sie konnte auch keine Elemente einfügen. Aber sie konnte wenigstens eine teilweise Heilung herbeiführen, und sie hoffte, daß Cryzz dies erkannte - und begriff, daß die Fremden, für die er zum Verräter geworden war, ihm helfen wollten.
     
    *
     
    „Da ist etwas", flüsterte Gucky auf einmal. „Dao-Lin, erkennst du es?
    Ein Muster, ich sehe es ganz deutlich. Eine bestimmte Struktur, die vorher nie da war. Er denkt ganz intensiv daran."
    „Vielleicht will er uns damit etwas mitteilen", sagte Dao-Lin. „So deutlich war noch kein Gedanke."
    „Er scheint zu begreifen, was wir ihm mitteilen wollen. Da ist es wieder!"
    „Er hält es in seinen Gedanken fest. Es wird größer, weil er sich völlig darauf konzentriert. Wenn wir nur wüßten, was es ist..."
    „Das kriegen wir raus." Gucky unterbrach für einen Moment den Psycho-Block. „Wir stellen ein Modell her."
    „Gut", stimmte die Kartanin zu. „Er denkt so intensiv daran, daß es etwas bedeuten muß. Vielleicht finden wir etwas heraus, wenn wir es nachbilden. Konzentriere du dich wieder, ich werde mit dem Modellieren anfangen."
    Die beiden versanken erneut in ihrer telepathischen Welt.
    Nadja stieß plötzlich einen schwachen Laut aus und sank zu Boden.
    Alaska war mit einem Satz bei ihr und stützte ihren Kopf mit seinem Arm.
    „Was...", begann Mila, schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen.
    Einen kurzen Moment schwankte sie, dann hatte sie sich wieder gefangen.
    „Ich glaube, sie ist nur bewußtlos", sagte Myles.
    „Laß mich zu ihr." Mila schob den Wissenschaftler energisch beiseite, kniete sich neben Nadja und ergriff ihre Hand. „Ja, ihr fehlt nichts", sagte sie. „Ich spüre es. Sie hat sich nur völlig überanstrengt und braucht Ruhe."
    Sie sah Alaska an. „Bring sie in unsere Kabine und bleib bei ihr, bis sie aufwacht."
    „Du brauchst auch Ruhe", sagte er besorgt.
    „Mir fehlt nichts. Nur ein bißchen Müdigkeit. Ich habe dasselbe wie immer getan, während Nadja etwas ganz Großartiges vollbracht hat. Geh schon. Ihr ist es bestimmt lieber, daß du bei ihr bist, wenn sie aufwacht."
    Sie lächelte Alaska kurz an und wandte sich an Myles.
    „Wir müssen unbedingt herausfinden, ob sich etwas verändert hat", sagte sie. „Paunaro wird uns helfen. Es sollte uns gelingen, Cryzz’ Zustand einigermaßen zu stabilisieren, bis wir im Aariam-System sind."
    Alaska hob Nadja hoch und verließ die Isolierzelle, kehrte jedoch bald darauf zurück. „Sie schläft jetzt", sagte er. „Sie fühlt sich sehr schwach, aber stolz."
    „Dazu hat sie auch allen Grund", sagte Myles Kantor. „Ihr zwei seid schon ein ganz besonderes Gespann."
     
    *
     
    Die nächsten Stunden vergingen, ohne daß viel gesprochen wurde.
    Gucky und Dao-Lin bastelten intensiv an dem holografischen Muster aus Cryzz’ Gedanken, der sich weiterhin auf dieses eine Bild konzentrierte.
    Alaska Saedelaere, Myles Kantor und Paunaro versuchten einen Weg zu finden, um den Zustand des abrusischen Kommandanten zu stabilisieren. Sie unternahmen mehrere Versuche, ihm Energie zuzuführen, aber dies bewirkte nichts.
    Als sich Nadja Vandemar wieder einfand, traf sie das Team in stummer Runde. „Was ist denn los?" fragte sie.
    „Du hättest noch liegenbleiben sollen", sagte Mila beinahe streng.
    „Mir geht es gut", winkte Nadja ab. „Aber was ist mit euch?"
    Statt einer Antwort wiesen ihre Freunde auf das

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