1720 - Kommandant der Abruse
Molekülkettenaufbau erzeugten, doch alles war vergebens.
Die letzte Möglichkeit zu überleben, blieb, wenn er schockgefroren wurde.
Mit der Zustimmung des CADRION-Teams wurde Cryzz in eine total abgeschottete Kammer geschleust und eingefroren.
Doch nicht einmal dies konnte helfen.
Der Abruse-Kommandant Cryzz starb am Nachmittag des 28. März 1217 NGZ, als sein Kopf zu Staub zerfiel. Zuletzt löste sich die Flüssigkristallhaut zu einer auseinanderfließenden geleeartigen Substanz auf, die sich in der Kälte rasch zu festen Bestandteilen auskristallisierte und dann ebenfalls zu Staub zerfiel.
*
Das CADRION-Team zog sich zurück, um diese Tatsache zu verarbeiten. Jeder von ihnen fühlte sich auf irgendeine Weise schuldig am Tod von Cryzz, obwohl er sicher nicht zu verhindern gewesen wäre, selbst wenn sie beim ersten Entdecken des Staubs umgekehrt wären.
„Früher oder später wäre er auch in der Todeszone zugrunde gegangen", bekräftigte Myles Kantor seine Meinung. „Das wißt ihr alle."
„Das ändert nichts daran, wie wir uns jetzt fühlen", meinte Mila leise.
„Aber es erleichtert", blieb der Wissenschaftler hartnäckig. „Freunde, ihr könnt euch nicht für alles verantwortlich machen, was um euch herum geschieht."
Gucky nickte. „Hast ja recht. Immerhin wären wir wegen Cryzz beinahe zu Grillfleisch geworden. Gib uns ein wenig Zeit, okay?"
„Wir haben keine Zeit", sagte Myles Kantor ruhig. „Die Wissenschaftlerinnen müssen arbeiten. Und etwas haben wir ihnen noch nicht gegeben."
Kurz darauf fand sich das Team wieder in dem Labor ein. Die Ayindi wirkten ebenfalls niedergeschlagen, da sie nun nur mit den Aufzeichnungen arbeiten konnten.
„Cryzz hat uns etwas hinterlassen", sagte Gucky. „Genauer gesagt, zwei Dinge. Ein Fraktalsystem in seinem Kopf, das wir bisher nicht identifizieren konnten und das euch bereits vorliegt, und noch etwas: ein Gedankenmuster, das Dao-Lin und ich anhand unserer telepathischen Eindrücke modelliert haben." Er hielt die Hand hoch und aktivierte über einen Minispeicher in seinem SERUN ein kleines Holo, das die „Nelke" zeigte.
„Wißt ihr, was das bedeuten könnte?"
Die Wissenschaftlerinnen studierten das Modell aufmerksam.
„Aber sicher", sagte eine von ihnen dann zur Verblüffung des Teams, da sie keine Untersuchungen vorgenommen hatte.
„Das ist sogar ganz leicht erkennbar, da es ein so klares und unverwechselbares Bild ist. Es handelt sich hierbei eindeutig um ein Sternsystem." Sie aktivierte das Laborsystem und nahm Zugriff auf den Hauptdatenspeicher der Raumstation. „Ja, kein Zweifel. Es ist der Nihhat-Nebel, einem 22,5 Millionen Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen, der im Leerraum zwischen den Galaxien Bouur und Fereat seine Bahn zieht."
Nachdem Myles Kantor sich von seiner Überraschung erholt hatte, schlug er eine Konferenz aller Zellaktivatorträger und Ayindi-Wissenschaftlerinnen in einem dafür vorgesehenen Raum vor. Dort trugen die Ayindi nochmals vor, was die „Nelke" ihrer Ansicht nach bedeutete.
Auf die Frage, weswegen diese Information sich nicht in den Speichern der Rochenschiffe befunden hätte, gab eine Wissenschaftlerin zur Antwort, daß dieses System in der Todeszone läge und damit von den Ayindi ohnehin nicht angeflogen werden könne. Die Information wäre daher an Bord eines Schiffs nutzlos.
„Was befindet sich in diesem Nihhat-Nebel, bevor er zur Todeszone wurde?" fragte Perry Rhodan die Wissenschaftlerinnen.
„Darauf kann ich euch eine Antwort geben", dröhnte unerwartet eine wohlbekannte und inzwischen vertraute Stimme durch den Raum.
Die Versammlung drehte sich um. Im Eingang stand wuchtig, bewaffnet und die violetten Lippen zu einem Grinsen verzogen - Moira.
„Du hier?" entfuhr es Rhodan.
Moira lachte kurz mit rauher Stimme auf.
„Selbstverständlich, Perry Rhodan. Denkst du, ich lasse mir so etwas wie einen abrusischen Kommandanten entgehen? Aber leider bin ich zu spät gekommen, wie ich bereits erfahren habe. Das tut aber nichts weiter zur Sache.
Doch nun zu deiner Frage: Vor zwei Millionen Jahren, zu jener Zeit also, da ich noch jung war und hier im Arresum meine ersten Schritte als Kriegerin unternahm, gehörte ein Großteil der Galaxis Fereat zur Enklave der Barayen. Bouur hingegen lag schon damals in der Todeszone der Abruse, und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr auch Fereat zum Opfer fallen würde. Wie es ja bekanntlich auch geschah.
Im Nihhat-Nebel selbst haben sich niemals Barayen
Weitere Kostenlose Bücher