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1721 - Verschwunden in der Höllengruft

1721 - Verschwunden in der Höllengruft

Titel: 1721 - Verschwunden in der Höllengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht entspannt ausgesehen, doch das änderte sich blitzschnell. Sein Gesicht versteinerte, als er leise sagte: »So wird das nicht laufen. Ich bin hier der Wächter. Ich habe eine Aufgabe. Jeder, der in diese Höllengruft hinabsteigt, wird das gleiche Schicksal erleiden wie ich. Haben Sie mich verstanden?«
    »Habe ich.«
    »Dann wissen Sie ja, was Ihnen bevorsteht. Sie müssen nur einen Schritt zurückgehen, dann übertreten Sie den Rand und fallen hinein in die Hölle …«
    ***
    Es war wirklich nur ein etwas längerer Schritt, aber ich hatte keine Lust, in diesen feurigen und brodelnden Abgrund zu fallen.
    Ich wollte nicht aussehen wie er. Allerdings dachte ich daran, dass ich so etwas wie einen Schutz bei mir trug. Das war mein Kreuz. Leider hatte es sich bisher nicht gemeldet oder hatte nicht reagiert.
    »Hast du mich nicht verstanden?«
    »Doch, das habe ich!«
    »Dann geh zurück!«
    Meine Lippen zogen sich in die Breite: »Kannst du dir vorstellen, dass ich Angst habe?«
    »Die hatte ich auch.« Er lachte kratzig. »Es ist nicht weiter schlimm. Du wirst es erleben, und dir werden die Augen geöffnet werden. Wenn du wieder da bist, kannst du dich als einen anderen Menschen ansehen. Da ist eine uralte Kraft auf dich übergegangen.«
    »Das war auch bei dir so?«
    »Ja.« Er verdrehte leicht seine Augen. »Die andere Alternative ist die Kugel, die ich dir durch deinen Kopf und dein Herz schießen werde. Dann bist du endgültig tot. Entweder die Geschosse oder die Höllengruft, du kannst wählen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und fragte: »Gibt es nicht noch eine dritte Möglichkeit?«
    »Nein, die gibt es nicht. Und ich gebe dir auch nicht mehr viel Zeit.«
    »Verstehe. Aber was genau mit mir passiert, das willst du mir nicht sagen?«
    »Du musst es selbst erleben.« Mehr sagte er nicht. Er kam auf mich zu und zielte jetzt auf meine linke Brustseite, hinter der mein Herz schlug.
    Es sah nicht gut aus. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, ihn auf meine Seite ziehen zu können, davon musste ich mich wohl jetzt verabschieden, denn er war voll und ganz infiziert.
    »Es ist nur ein Schritt«, flüsterte er, »und das völlig Neue wird über dich kommen. Neu und uralt. Du wirst dich besser fühlen, das kann ich dir versprechen.«
    Ich nickte. »Also gut.«
    Er kam noch näher. »Dann spring!«
    Und ich ging zurück. Ich tat ihm den Gefallen. Das sah für ihn zumindest so aus. Und er sollte sich auch voll und ganz auf meinen Sprung in die Tiefe konzentrieren.
    »Jetzt!«, sagte ich, krümmte mich und tat genau das Gegenteil von dem, was Simon Cooper von mir verlangt hatte …
    ***
    Jane Collins ließ sich gegen Suko fallen, der sie auffing und für eine Weile festhielt.
    »Ich bin ja so froh, dass du gekommen bist. Deine Kollegen hätten mich am liebsten eingesperrt. Ich habe ja ein Geständnis abgelegt.«
    »Ja, ich weiß, Jane. Aber das habe ich regeln können. Es wird kein Problem mehr für dich geben.«
    Beide standen unten im Flur und schauten den Männern der Spurensicherung zu, die ihre Pflicht taten und den Tatort genau unter die Lupe nahmen.
    Oben im Schlafzimmer waren sie bereits fertig, und auch hier würde es nicht mehr lange dauern.
    Aus dem Wagen hatte Suko der Detektivin eine Flasche Wasser geholt, aus der sie hin und wieder einen Schluck nahm. Es ging ihr wieder besser, ihr Gesicht hatte Farbe bekommen, und jetzt fragte sie: »In welch ein Wespennest sind wir da hineingestoßen?«
    »Ich weiß es noch nicht, aber John ist unterwegs zu diesem Ruben Goya. Er weiß, was hier passiert ist, und nicht nur ich bin gespannt, wie der Verleger reagieren wird, wenn John ihn mit der Wahrheit konfrontiert.«
    Jane schraubte die Flasche wieder zu. »Ich kann mir nichts vorstellen, ich weiß nicht, was im Hintergrund läuft. Ich weiß nur, dass nicht alles in Ordnung ist, und meinem Gefühl nach spielt dieser Goya eine entscheidende Rolle. Er ist der Mann im Hintergrund, und ich frage mich auch, ob man ihn als dämonisch bezeichnen soll.«
    »Ja, da gibt es auch bei mir Zweifel. Aber wir haben Simon Coopers Beschreibung. Glaubst du, dass sich seine Frau geirrt hat? Ich nicht. Er muss verändert ausgesehen haben. Wie verbrannt, aber nicht durch ein normales Feuer. Wenn man den Fall so betrachtet, dann liegen wir schon richtig.«
    »Wir müssen nur die Beweise haben.«
    »Die kriegen wir auch noch.«
    »Wir oder John?«, fragte Jane.
    »Das wird sich zeigen.«
    »Wir könnten es auch beschleunigen.«
    Suko nickte.

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