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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitskordon ohne Meldung an den Regenten zu passieren. Und doch öffnete sich plötzlich die Tür. Zuerst glaubte er, die Geschöpfe wären zurück. Dann aber erstarrte er beim Anblick eines schwach konturierten, grau wabernden Feldes, das die ungefähre Form eines Barrayd besaß.
    „Piior?" hauchte er.
    „So ist es", drang die vertraute Stimme an sein Multiorgan. „Ich ziehe es vor, mich nicht zu zeigen. Erhebe dich, Tje Minas, wir haben einiges zu tun."
    „Wie... wie kommst du hier herein?"
    „Das tut nichts zur Sache."
    Sie verließen den Regentenpalast, nicht ohne verwirrte Blicke zu spüren, und begaben sich mit einem Gleiter ins Schikharid-Gefängnis. Da sich der grau wabernde Schatten an der Seite des Regenten befand, passierte er problemlos die Sicherheitssperren.
    Tje Minas hätte nicht wissen mögen, was die Posten bei diesem Anblick dachten. Eine klare Meinung hatte er selber nicht. Die Ereignisse folgten viel zu schnell aufeinander, als daß er sie hätte verarbeiten können.
    Der Regent führte dem Geisteslenker nicht die drei Gefangenen vor, sondern zwei neue, die man während der unerklärlichen Erscheinung aufgegriffen hatte. Beide waren Pelzwesen. Sie ähnelten weder den beiden Terranern noch dem schwarzhäutigen Giganten namens Tolot.
    „Es dürfte sich um ein Rettungskommando aus den Rochenschiffen handeln", sagte Piior. „Ich habe damit gerechnet. Aber nicht damit, daß sie unbemerkt bis hierher vordringen."
     
    *
     
    Die beiden Rhodans und der Haluter reagierten ohne große Erregung auf ihren Besuch. Ihre Nervenstärke war so groß, daß sich Tje Minas schon darüber ärgerte. Unweigerlich fühlte er selbst sich unterlegen - obwohl er auf dieser Seite des Schutzschirms stand, und die Fremden auf der anderen, in der Gefängnishalle.
    Tje Minas blieb ein paar Schritte hinter Piior zurück.
    Der Geisteslenker trat dicht an den trennenden Schirm heran. Wenn seine Erscheinung die Fremden irgendwie berührte, so gaben sie nichts davon zu erkennen.
    „Du mußt Piior sein", vermutete Perry Rhodan.
    „Das ist richtig. Ich bin hier, um eine vorläufige Entscheidung zu treffen."
    „Und die wäre?"
    „Ob ich euch töten lasse oder nicht."
    „Haben wir die Möglichkeit, deine Entscheidung zu beeinflussen?"
    „Vielleicht...", antwortete Piior zurückhaltend.
    „Würde ich sonst mit euch reden? Erklärt mir zunächst, was für eine Erscheinung das gerade eben war."
    „Du würdest mir doch nicht glauben."
    In diesem Moment schien der Geisteslenker erstmals wütend zu werden. „Ich weiß sehr genau selbst, was das war. Es ist nicht deine Aufgabe, meine Wissenslücken zu schließen. Du sollst einfach die Wahrheit sagen.
    Das will ich prüfen."
    Rhodan zögerte plötzlich; und Tje Minas gewann den untrüglichen Eindruck, daß eine Enthüllung von einiger Bedeutung bevorstand. Der Fremde wußte nicht genau, ob er reden sollte. Dann jedoch traf er seine Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde.
    „Ich will vollständig ehrlich sein, Piior. Die Erscheinung war eine sogenannte Spähkolonne. Eine Art Ableger dessen, was ihr als >Abrutian< bezeichnet. Spähkolonnen kommen wie eine Flutwelle über das, was sie erforschen wollen. Sie sind harmlose Projektionen, zu nichts anderem fähig als zu kundschaften."
    „Woher hast du dein Wissen?"
    „Von den Ayindi."
    „Nun... Du sprichst tatsächlich die Wahrheit... In den uralten Archiven der Barayen ist von solchen Spähkolonnen die Rede. Wir glauben, daß Abrutian nicht sehr viele davon zur Verfügung hat, sonst wären sie ja überall im Kosmos präsent. Es ist das erste Mal, daß wir Barrayd im ASYL so etwas zu Gesicht bekommen. Zum ersten Mal seit zwei Millionen Jahren... Ich frage mich, weshalb. Warum ausgerechnet jetzt?"
    „Auch dafür könnte es eine Erklärung geben."
    Tje Minas hatte ein feines Gespür. Für seine Hörorgane klang Perry Rhodans Stimme plötzlich tonlos; als stünde das Eingestehen einer Schuld bevor.
    „Unser Wissen haben wir zwar von den Ayindi. Aber wir sind mehrfach von solchen Erscheinungen ausgeforscht worden. Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, daß sie es auf mich und meine Freunde abgesehen haben. Möglicherweise ging es der Kolonne gar nicht um die Barrayd. Der, den ihr Abrutian nennt, interessiert sich für mich und meine Freunde. Weil wir versuchen, ihn zu bekämpfen, stellen wir eine Bedrohung dar. Unter Umständen wußte er auch, daß wir aus dem Aariam-System in diese Richtung aufgebrochen sind - und

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