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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Behälter zurück, der dem ersten sehr ähnelte, aber offenbar Eiweißstoffe enthielt.
    „So, Platz wäre im Gleiter. Laß uns sehen, wie eng sie es mit der Kontrolle nehmen."
    Dao-Lin-H’ay reichte Gucky ihre Hand; nicht ohne Sorge, aber froh, daß sie überhaupt eine Chance bekamen. Die zwei materialisierten inmitten eines völlig dunklen, engen Raumes. Sie hatte Schwierigkeiten, ihre langen Gliedmaßen unterzubringen. Der Ilt mit seiner Zwergenfigur hatte es da schon einfacher.
    Sie waren nun im Gleiter. Ihre Infrarotoptik zeigte einen vollgepfropften Frachtraum, dessen Vorderfront mit technischem Gerät ausgefüllt war.
    Gucky hatte die Behälter von ganz hinten entnommen.
    Sekunden später verzögerte der Gleiter merklich.
    Dao-Lin nahm Stimmen wahr, verstand aber trotz ihres kartanischen Gehörs die Worte nicht. Einmal wurde kurz die Klappe aufgerissen; diesen Moment überstand sie mit angehaltenem Atem.
    Entscheidend. Wenn sie uns jetzt bemerken, ist es aus.
    Die ganze Zeit hielt sie Guckys Hand fest. Wenn die Wächter auf die Idee kamen, den Gleiter komplett überprüfen zu wollen, mußte Gucky sie außer Reichweite teleportieren. Eventuell konnten sie dann später zurückkehren, sobald die Klappe wieder geschlossen war. Wahrscheinlicher schien ihr jedoch, daß man das Fehlen der Behälter bemerken würde.
    Oder sie befanden sich bereits im Bannkreis des Psi-Schirms. Gucky würde beim Versuch der Teleportation ohnmächtig werden, und sie selbst stünde einer unbekannten Zahl von Wächtern gegenüber.
    Dao-Lin-H’ay stufte die Barrayd zwar nicht als ernsthafte Gegner ein; sie rangierten körperlich weit nach Terranern. Doch mit den Waffen des Gebäudes in der Hinterhand waren sie im Vorteil.
    Also schließt diese verdammte Tür! Dann passiert uns allen nichts!
    Die Klappe fiel zu. Zur selben Zeit setzte sich der Gleiter wieder in Bewegung.
    „Wir sind jetzt drinnen!" flüsterte Gucky. „Ich spüre keine Gedankenimpulse mehr."
    Drei Aufgaben standen ihnen bevor: erstens ungesehen überleben, zweitens Rhodan und die zwei anderen finden, drittens sie befreien.
    Vielleicht war es das einfachste, wenn sie sich auf die Suche nach dem Projektor des Psi-Schirms machten. Diesen mußten sie außer Funktion setzen, am besten zerstören, und schon hätte Gucky Bewegungsspielraum.
    Der Gleiter bewegte sich nur kurze Zeit. Erneut wurde die Klappe aufgerissen, diesmal von Robotern, die sogleich anfingen, die Lieferung zu entladen.
    Dao-Lin schaute fragend Gucky an. Der kleine Ilt schüttelte nur den Kopf, was soviel hieß wie „Teleportation unmöglich".
    Sie schalteten ihre Deflektoren ein und machten sich unsichtbar. Das Risiko ließ sich nicht umgehen. Wenn innerhalb des Schikharid-Gefängnisses dieselbe Sicherheitsstufe herrschte wie außerhalb, war in diesem Moment alles vorbei.
    Aber nichts geschah.
    Die Roboter entluden Kleincontainer und Geräte, als sei nichts geschehen. Antiflex-Brillen sorgten dafür, daß sie selbst sich dennoch sehen konnten. Gucky war der erste, der durch eine Lücke ins Freie huschte.
    Auf seinen kurzen Beinchen entwickelte er eine erstaunliche Geschwindigkeit.
    Sieh an... Wenn er will, dann kann er also. Beim nächsten Mal, mit der zweiten Ladepause, zwängte sich Dao-Lin-H’ay zwischen zwei Robotern hinaus.
    Der Gleiter stand am Rand einer kleinen Halle, quadratisch und mit zwanzig Metern Kantenlänge. Reihenweise verdeckten gestapelte Behältnisse die Wände. Ausgänge waren auch vorhanden, einer zu jeder Seite; kein einziger davon schien bewacht.
    Sie hatten es gut getroffen.
    Kein Alarm, kein Verdacht, gar nichts.
    Als sie sich bereits in eine Richtung wenden wollten, als der Erfolg zum Greifen nahe war, ereignete sich doch die Katastrophe. Plötzlich war der ganze Raum von einer seltsamen, gespenstischen Erscheinung erfüllt.
    Gebückte, krötenhafte Geschöpfe bewegten sich in einer hüpfenden Prozession durch den Raum. Sie kamen aus der Vorderwand der Halle und verschwanden wieder im rückwärtigen Teil. Dabei durchdrangen sie feste Materie, manchmal auch einander, zum Schluß gar die unsichtbaren Einbrecher mitten im Raum.
    Dao-Lin-H’ay begriff sofort, daß sie es mit einer abrusischen Spähkolonne zu tun hatten.
    Zum ungünstigsten Zeitpunkt: gerade jetzt, da sie unbedingt Ruhe brauchten.
    Es war unwahrscheinlich, daß die Kolonne es tatsächlich auf das Gefängnis abgesehen hatte. Ein verdammter Zufall. Gleich sind sie verschwunden. Und dann ist es zu spät. Automatische

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