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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wies ihn darauf hin, daß in wenigen Stunden ihr Ultimatum ablief. Er lehnte es ab, sich auf eine Diskussion einzulassen. Nur keine Schwäche zeigen. Bull ging auf die beiden bepelzten Wesen mit keinem Wort ein; er spielte seine Rolle als Ahnungsloser hervorragend.
    Kurz darauf erreichte ein weiteres Funkgespräch den Regenten.
    Er hoffte zuerst, daß Piior am anderen Ende wäre. Es handelte sich um denselben Informationskode, den auch der Geisteslenker benutzte, wenn er Tje Minas sprechen wollte. Allerdings stammte der Spruch von der anderen Seite des Planeten. Nichts aus Yolmor, sondern aus einer verlassenen Gegend namens Huarach. Er erinnerte sich, daß es dort weder eine Stadt noch wichtige Barrayd-Fabriken gab, daß Huarach ihm nur aus einem einzigen Grund bekannt war. Mitten im Gebirge stand einer der kleineren Horchtürme, in der internen Zählweise von Yolmor die Nummer Zwei.
    Er hatte nicht einmal gewußt, ob dieser Turm bewohnt war. Die Regenten von Yolmor hatten niemals mit den Nummern Zwei bis Fünf Kontakt gehabt. Vielleicht lag es an der Spähkolonne; eine Menge Dinge befanden sich derzeit in Unordnung.
    Tje Minas aktivierte den Holoprojektor. Er stellte sich so hin, daß Kopf und Oberkörper auf der anderen Seite sichtbar wurden. Auf seiner Seite blieb das Holo schwarz.
    „Du bist der Regent", stellte eine zuerst nichtssagende Stimme fest.
    „Das ist richtig. Regent Tje Minas. Mit wem spreche ich?"
    „Horcher Treem. Ich bin ein Quesch."
    Er meinte, nun aus den Worten starke Verunsicherung herauszuhören.
    „Was kann ich für dich tun, Treem?"
    „Für mich? Nichts... Der Geisteslenker ist nicht erreichbar. Daher wenden wir uns direkt an dich. Die Quesch erhalten eine starke Resonanz.
    Soeben sind Boten Abrutians ins ASYL vorgedrungen. Sie befinden sich im Hyperraum. Ihr Kursvektor deutet direkt auf das Dolphor-System."
    „Das kann nicht sein!"
    „Unsere Wahrnehmung ist eindeutig. Es kann kein Zweifel bestehen."
    „Um wie viele Einheiten handelt es sich?"
    „Wir wissen es nicht genau. Wir befürchten allerdings, daß es über tausend sind."
    Tje Minas wollte weitere Fragen stellen, irgendwie herausbekommen, daß die Information womöglich falsch war; doch der Horcher namens Treem hatte den Kontakt bereits unterbrochen.
    Über tausend, es war unmöglich. Die Boten Abrutians hatten niemals in solcher Massierung angegriffen. Bei dreihundert lag das Limit... Hatte gelegen, korrigierte er sich. Außerdem war nicht gesagt, daß wirklich das Dolphor-System ihr Ziel darstellte. Jedes andere System, das auf einer Linie zwischen Yolmor und der Flotte lag, kam ebenfalls in Frage.
    Zuerst diese Fremden.
    Dann die Spähkolonne...
    Und jetzt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da Piior nicht erreichbar war, ein solcher Angriff. Tje Minas begriff, daß er es mit einer Generaloffensive zu tun hatte. Ja, das Dolphor-System war das Ziel, und wenn er nicht sehr schnell etwas unternahm, war die Heimat der Barrayd im ASYL bald verloren.
    Der Regent beorderte sämtliche Heat-Kreuzer und Phoor-Jäger, die er erreichen konnte, ins Dolphor-System zurück. Er ließ auf offenen Frequenzen funken; ob der Gegner etwas mitbekam, kümmerte ihn nicht.
    Dafür war es zu spät.
    Die Verbände im System gruppierten sich als Abfanggürtel. Von Yolmor stiegen 218 Heat-Kreuzer auf- die letzten Reserven; die einzigen Schiffe, die mit einer Art Geheimwaffe für den Ernstfall ausgestattet waren.
    Auf diese Waffe setzte er seine Hoffnung.
    Bevor noch die Boten Abrutians eintreffen konnten, materialisierten die Kreuzer und Jäger aus den umliegenden Systemen. Insgesamt kam er auf eine Streitmacht von knapp zehntausend Schiffen. Darunter waren achtzehn Phoor-Jäger, als wichtigstes Rückgrat der Flotte. Gegen eine vierstellige Anzahl von Kristallschiffen vermochten allerdings auch sie nichts auszurichten.
    Tje Minas fiel ein, daß es eigentlich neunzehn Jäger hätten sein sollen.
    Einer stand noch immer an den Hängen Shergens des Mächtigen bereit.
    Es handelte sich um jene Maschine, die vor kurzem eigenmächtig gelandet war, um MOCODAM. Der einzige Immune an Bord, ein Barrayd namens Gidead, gab an, seine Partnerin Ouidane habe sich mit unbekanntem Ziel entfernt. Allein könne er den Jäger unmöglich fliegen.
    Im Augenblick stellte dieses Problem nur eines von vielen dar. Tje Minas war jedoch bewußt, daß mit MOCODAM ‘sein gefährlichstes Kampfschiff ausfiel. Er hoffte, daß Ouidanes Verschwinden und Piiors Probleme im Horchturm nicht

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