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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte jetzt nachsehen, wo wir stecken."
    „Abrutian ist mächtig", sagte Piior. „Er würde euch vernichten, wenn er das wollte."
    „Seine Waffen bedrohen uns nicht. Er kann uns nicht töten. Nicht so einfach."
    Piior drehte sich vom Schutzschirm weg. Er nahm eine unruhige Wanderung diesseits des Energieschirms auf.
    Jeden seiner Schritte beäugte Regent Tje Minas mit einem unbehaglichen Gefühl. Der Anblick machte ihn nervös.
    Schatten voller Geheimnisse. Von dem ich mir befehlen lasse, der mein Volk aus dem Verborgenen beherrscht.
    Piior beendete den ziellosen Marsch mit einem heftigen Ruck.
    „Ich sage dir etwas, Terraner: Es könnte sein, daß du die Wahrheit sprichst. Genausogut ist es jedoch möglich, daß du die Kolonne hierhergeführt hast, um uns zu vernichten."
    „Abrutian vernichtet euch so oder so", entgegnete Perry Rhodan brutal.
    Die Äußerung machte den Regenten wütend; er hatte gute Lust, Piior ins Wort zu fallen und die Fremden mit dem sofortigen Tod zu bedrohen.
    Aber er beherrschte sich, zumindest in Gegenwart des Geisteslenkers.
    „Ich weiß es nicht...", murmelte Piior. Seine ratlose Stimme schmerzte Tje Minas. „Ich weiß es einfach immer noch nicht... Aber ich werde meine Entscheidung treffen. Bis dahin bleibt ihr hier. - Ach ja, eine Kleinigkeit noch: Sind euch zwei Pelzwesen bekannt, eines halb so groß wie ihr, eines hochgewachsen?"
    Piior beschrieb die beiden neuen Gefangenen bis ins Detail. Und die fremdartigen Gesichtszüge der Gefangenen versteinerten. Es tat dem Regenten gut, ihre Arroganz bröckeln zu sehen.
    Weniger gut paßte ihm die nächste Beobachtung: Obwohl der Geisteslenker sich hinter einem wabernden, grauen Feld verbarg, bemerkte Tje Minas ein Versteifen seiner Haltung. Piior war definitiv zusammengezuckt.
    Weshalb?
    Solange die Gefangenen kein Wort sprachen, konnten sie definitiv nicht schuld sein. Etwas anderes... Entweder, Piior war etwas eingefallen, oder er hatte eine Botschaft erhalten, möglicherweise über Funk.
    Der Geisteslenker verließ den Gefängnissaal in aller Hast, so daß Rhodan und die zwei anderen seine Worte nicht hören konnten. Kurz hinter ihm folgte Tje Minas; mit einem finsteren Blick zurück in den Saal.
    Alle Unannehmlichkeiten hatten mit ihrem Auftauchen angefangen.
    „Es sieht aus, als hätte es im Horchturm Schwierigkeiten gegeben", teilte Piior Tje Minas mit. „Ich kümmere mich darum. Du behältst bitte die Nerven, Regent. Es könnte sein, daß ich mich eine Zeit lang nicht mehr melde."
    „Was soll das? Ich verstehe nicht!"
    „Das ist auch nicht nötig."
    „Aber was meinst du mit >Schwierigkeiten     Der Geisteslenker gab aus dem Schutz seines Graufeldes keine Antwort mehr.
    Unmöglich!
    Im Horchturm Schwierigkeiten?
    Tje Minas schaffte es nicht, sich mit dem Gedanken abzufinden. Die Türme stellten neben den Gebetsschalen das wichtigste Heiligtum der Barrayd dar. Es hatte immer diese fünf gegeben, und immer schon die geheimnisvollen Quesch, die in den Kosmos horchen konnten.
    Seine Gedanken eilten weit zurück, in eine glücklichere Vergangenheit.
    Diese Zeiten wünschte sich Tje Minas zurück. Geordnete Welt, ohne den Entscheidungskampf des Zeitalters Thirne.
    So kam es, daß er Piior mit langen, unbeherrschten Schritten weit vorauseilte. Und als er die Pforte erreichte, war der Geisteslenker nicht mehr hinter ihm. Die Entdeckung bedeutete einen weiteren Schock; im abgestumpften Zustand dieses Tages allerdings einen, der ihn nicht mehr umwarf.
    Etwa eine Stunde lang wartete er an der Pforte ab. Als Piior nicht mehr auftauchte, fand sich Tje Minas mit dem Gedanken ab, daß der Geisteslenker auf eine ihm unbekannte Weise das Gefängnis bereits verlassen hatte.
     
    *
     
    Gern hätte der Regent mehr Informationen über die ominöse „Spähkolonne" gehabt. Piior wußte offensichtlich Bescheid; er selbst jedoch hatte keine Möglichkeit, ohne Informationen eine Gegenstrategie zu entwickeln.
    In den Straßen von Zhanth, der Millionenjährigen, kehrte wieder Ruhe ein. Aber zum erstenmal hatten die Barrayd von Yolmor gesehen, was es bedeutete, wirklich bedroht zu sein. Immaterielle Geschöpfe waren etwas, wogegen man sich nicht wehren konnte. Genau wie Abrutians Boten, die Schiffe aus Kristall.
    Tje Minas fühlte sich machtlos. Und die einzige Unterstützung, die er aus dem Turm erhielt, war ein ständiges Besetzt-Signal.
    Zwischendurch nahm er Kontakt zu den Rochenschiffen im Orbit auf, zu jenem Fremden namens Reginald Bull, und

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