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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedenfalls aus", überlegte Saedelaere laut. „Ab jetzt sind wir erpreßbar..." Der ehemalige Maskenträger verwandelte sich in einen nüchternen Analytiker.
    Saedelaere verlor seine Ruhe nicht eine Sekunde lang. „Bevor wir uns wehren können, müssen wir zunächst Perry, Michael und Tolot wiederhaben. Versuchen wir es auf dem Verhandlungsweg. Nehmen wir Funkkontakt auf, dann sehen wir weiter."
    „Was heißt das, >dann sehen wir weitem?" fragte Mila Vandemar heftig. „Ich bin sicher, die Barrayd haben unsere drei Leute absichtlich als Geiseln genommen!"
    „Der Ansicht bin ich ebenfalls", gab Saedelaere bedachtsam zurück.
    „Die Angelegenheit war präzise geplant."
    „Also rücken sie sie auch so leicht nicht wieder heraus."
    „Nein, vermutlich nicht."
    „Und was dann? Daumen drehen und das Beste hoffen?"
    „Wir haben noch den einen oder anderen Trumpf", antwortete Saedelaere. „Ich glaube nicht, daß die Barrayd mit einem Teleporter rechnen."
    Saedelaere drehte sich um und schaute Gucky an - während der kleine Ilt im Sessel hockte, verschmitzt und mit entblößtem Nagezahn.
     
    *
     
    Die Stadt unter grünem Himmel erstreckte sich über endlose Quadratkilometer. Von den Metropolen auf Terra unterschied sie das scheinbar problemlose Nebeneinander von High-Tech und Armut.
    Rhodan bemerkte regelrechte Lehmhüttensiedlungen, daneben wieder Fabrikhallen mit flimmernden Formenergieelementen.
    Barrayd bewegten sich an allen Ecken und Enden; es schien sich um ein sehr geschäftiges Volk zu handeln. Die bewaffnete Kolonne flog in zwanzig Metern Höhe über die Barrayd hinweg, ohne daß diese sich darum gekümmert hätten.
    Sowohl Steuerung als auch Antrieb des Gleiters mußten sich unter dem Boden befinden. Tolot versuchte, eine der Platten zu lockern, kapitulierte allerdings vor dem harten Material.
    „Laß es lieber bleiben, Tolotos", bat Rhodan. „Du beschädigst vielleicht den Antrieb, und wir stürzen ab."
    Der Haluter untersuchte auch die Wandung des Gleiters, mußte jedoch einsehen, daß seine Aussichten dort noch geringer waren, da ein lückenloser Schirm das Fahrzeug umspannte.
    Die Kolonne bewegte sich auf einen tonnenförmigen, gut fünfzig Meter hohen Bau zu, der inmitten eines freien Platzes aus einem Fundament aus Metall ragte. Auf dem Dach gingen die Gleiter nieder. Niemand außer ihnen ließ sich sehen: weder Roboter noch Barrayd.
    Wenn Rhodan jedoch gehofft hatte, man würde sie auf dem Dach aussteigen lassen, sah er sich getäuscht. Eine Fluchtmöglichkeit ergab sich zu keiner Zeit. Zudem interessierte ihn der Hintergrund der Entführung, und den konnte er nur herausfinden, wenn er mit den Barrayd ins Gespräch kam. Zur allergrößten Not hatten sie Tolot. Wäre es auf Leben und Tod gegangen, hätte der Haluter einen Ausweg gefunden.
    Ein kreisförmiger Ausschnitt des Landedecks sank plötzlich herab, wie ein Lastenaufzug. Samt Gleiter bewegten sich die drei Gefangenen ins Innere des Gebäudes. Sie kamen inmitten einer kleinen Halle heraus, deren blanke Wände keinerlei technische Einrichtung aufwiesen. Die Tür des Gleiters fuhr beiseite.
    Michael Rhodan streckte seinen behelmten Kopf ins Freie.
    „Sieht so aus, als wollte man uns aussteigen lassen. Also, tun wir ihnen den Gefallen?"
    Rhodan, sein Sohn und der Haluter verließen den Gleiter. Das Fahrzeug fuhr auf demselben Lift, der sie heruntergebracht hatte, wieder empor und verschwand in der scheinbar glatten Decke.
    „Ich untersuche das Schott", kündigte der Haluter an.
    Tolot schwebte zur Decke, vom Antigravaggregat getragen. Als er aber in zwanzig Metern Höhe angekommen war, fiel er wie ein Stein aus der Luft zu Boden. Der Sturz machte ihm nichts aus; man hätte einen Haluter auch vom Mount Everest werfen können. Interessanter war schon die Tatsache, daß der Boden bei Tolots Sturz keinen Schaden nahm. Es mußte sich um sehr hartes Material handeln.
    Rhodan checkte seine Armbandorter. In der Halle herrschte ein Feld, das sämtliche fünfdimensionalen Aktivitäten unmöglich machte. Ihre Antigravs konnten sie vergessen, auch die Paratronschirme und Hyperfunk-Geräte.
    „Hier Rhodan", sagte er ins Mikrophon. „Ich rufe die MANAGA.
    MANAGA bitte melden."
    Keine Reaktion.
    „Das wird nichts nützen", erklang in seinem Rücken eine Stimme.
    Rhodan fuhr herum, ebenso sein Sohn. Der Haluter richtete sich aus liegender Haltung langsam auf.
    Auf der anderen Seite der Halle stand, durch einen Energieschirm geschützt, ein einzelner

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