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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie sich ein perfektes Versteck gesucht und war inzwischen über das Geschehen informiert.
    Ich glaubte nicht daran, dass sie so schnell aufgeben würde. So etwas passte nicht zu den Blutsaugern. Ich konnte mir vorstellen, dass sie etwas anderes tat. Möglicherweise bastelte sie an einem neuen Plan. Sie musste zudem davon ausgehen, dass man ihr im Nacken saß. Da würde es besser sein, wenn sie sich zunächst mal zurückzog, um auf eine bessere Gelegenheit zu lauern.
    Ich hatte mich für einen nicht sehr langen Augenblick diesen Gedankengängen hingegeben und dabei auch nicht in das Zimmer geschaut, sondern durch das Fenster nach draußen.
    Da war es zu keiner Veränderung gekommen. Das zumindest nahm ich beim ersten Hinsehen wahr, und doch traf es nicht ganz zu. Durch die Dunkelheit huschte eine Gestalt. Sie lief sogar recht nah am Haus vorbei, als hätte sie hinter den Fenstern noch etwas erkennen wollen. Es war mir egal, ob das in das normale Bild passte oder nicht. An den Bewegungen erkannte ich, dass es sich um eine Frau handelte, und dann sah ich auch das lange Haar, das beim Laufen in die Höhe gewirbelt wurde.
    Also eine Frau, die es eilig hatte!
    Sofort schoss mir der Name Olivia Peck durch den Kopf, die eingesehen hatte, dass es für sie hier nichts mehr zu holen gab und nun versuchte, die Flucht zu ergreifen.
    Aber wohin wollte sie?
    Es waren die parkenden Autos, die sie ansteuerte. Dort stand auch unser Rover. Der interessierte sie natürlich nicht, sie hatte einen anderen Wagen im Auge. Es war der gelbe Fiat.
    Da öffnete sie die Tür. Es wurde innen hell, und ich sah sie etwas besser.
    Plötzlich wurde aus meinem Gefühl ein Wissen. Das musste sie einfach sein! Das war Olivia Peck, und sie hatte nichts anderes vor, als von hier zu fliehen.
    Das mussten wir verhindern!
    »Suko, komm mit!« Ich sagte nichts mehr und befand mich bereits auf dem Weg zur Tür.
    Es gibt Situationen in unserer Zusammenarbeit, da wurden keine Fragen gestellt. Das hätte nur aufgehalten. Da musste man einfach reagieren, und das war hier der Fall.
    Suko folgte mir sofort. Wir wussten beide, dass unser Job hier erledigt war, und erst als wir schon die Haustür erreicht hatten, stellte er eine Frage.
    »Was ist denn los?«
    »Olivia Peck.«
    »Was? Wo ist sie?«
    Das konnte ich ihm sagen, auch zeigen, denn beide hörten wir den überdrehten Motor des Fiats, der sich bereits aus der Parklücke gelöst hatte.
    Er fuhr einen Halbbogen, erst dann wurden die Scheinwerfer eingeschaltet.
    Da hatten wir bereits unseren Rover erreicht, warfen uns hinein und nahmen die Verfolgung auf …
    ***
    Olivia Peck floh. Und sie floh hinein in die Dunkelheit. Wenn es ein Gefühl gab, das sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte, dann war es der Hass. Sie hasste diesen Sinclair und auch dessen Freund und Kollegen, denn beide hatten dafür gesorgt, dass sie ihren Plan nicht hatte in die Tat umsetzen können.
    Jetzt musste sie sogar vor ihnen fliehen, und sie musste schnell sein, schneller jedenfalls als die beiden Bluthunde.
    Als sie daran dachte, schrie sie auf. Es war ein keuchender und auch schriller Laut, der aus ihrem offenen Mund drang und gegen den Innenspiegel fuhr, in dem sie sich nicht sah, denn auch bei ihr traf das Phänomen zu, dass Vampire kein Spiegelbild besitzen.
    Es gab Dinge in ihrer Existenz, die sie liebte. Abgesehen von den organischen Beigaben wie das Blut der Menschen gehörte dazu ihr kleines Auto. In der Tat liebte sie den zitronengelben Fiat, der zwar klein, dafür auch sehr wendig war, und der sie bisher überall hingebracht hatte.
    Nur war er eben nicht so schnell. Aber die Frau war davon ausgegangen, in der Stadt nicht schnell fahren zu können. Für eine Stadt wie London war der Wagen gerade recht.
    Aber in London wollte sie nicht bleiben. Sie musste weg, sie musste an den ländlichen Rand der Stadt, denn dort befand sich der Ort, der ihr zu einer zweiten Geburt verholfen hatte, denn so sah sie ihr Vampirdasein an. Dort hatte sie ihre Herrin getroffen, die blonde Blutsaugerin Justine Cavallo. Und sie hatte Olivia erst mit Worten, danach mit Taten davon überzeugt, einen neuen Weg zu gehen, der ihr viele Tore öffnete.
    Sie war allerdings von der Blonden auch gewarnt worden. So wusste Olivia, dass es Feinde gab, und ein Feind war von der Cavallo namentlich erwähnt und auch beschrieben worden.
    Eben John Sinclair!
    Ihn hatte sie gesehen, ihn und diesen Chinesen, und sie hatte erleben müssen, dass sie ihre Pläne

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