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1723 - Das Templer-Trauma

1723 - Das Templer-Trauma

Titel: 1723 - Das Templer-Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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folgte.
    Hinter sich hörte er ein Klacken. Als er sich umdrehte, wurde in seiner Nähe die Tür geöffnet. Judiths Kopf war zu sehen und eine Hand, mit der sie winkte.
    »Schnell, kommen Sie.«
    Er huschte wieder ins Haus und wollte Fragen stellen. Sie ließ ihn nicht dazu kommen, sondern reichte ihm einen Kittel mit den Worten: »Ziehen Sie ihn über.«
    »Verstehe, so falle ich weniger auf.«
    »Genau.« Judith trat einen Schritt zurück. »Ich hoffe, dass er passt. Sonst sehen Sie aus wie eine eingeklemmte Wurst in einer weißen Pelle.«
    »Dann lasse ich ihn eben offen.«
    »Auch gut.«
    Godwin brauchte ihn nicht offen zu lassen. Judith hatte ein gutes Auge gehabt.
    »Zufrieden?«
    Sie nickte.
    »Und jetzt?«
    »Kommen Sie mit.«
    »In die Wäschekammer?«
    »Richtig.«
    Erneut wurde der Templer an die Hand genommen und ließ sich führen.
    Es war ihm alles unbekannt und er war froh, die Station zu erreichen, wo es nicht nur die Krankenzimmer gab und einen Aufenthaltsraum für die Schwestern, sondern auch die angesprochene Wäschekammer, in die Godwin hineingedrückt wurde.
    Bevor sich die Tür schloss, fragte er noch: »Wie lange kann es ungefähr dauern?«
    »Keine Ahnung, das Essen haben die Patienten bereits bekommen. Ich sage Ihnen dann Bescheid.«
    »Und wo finde ich das Zimmer des Paters?«
    »In Indien«, erwiderte Judith grinsend.
    »Wie bitte?«
    »Am Ende des Ganges. Aber jetzt muss ich verschwinden. Bis gleich dann.«
    »Ja, bis gleich.«
    Die Tür schloss sich, und Godwin blieb zurück in einer dichten Dunkelheit …
    ***
    Es ging ihm wie jedem anderen Menschen auch. Wer allein in der Dunkelheit stand, der verlor das Gefühl für Zeit und schaute immer öfter auf die Uhr, was auch Godwin tat, wobei er feststellte, dass die Zeit doch nicht langsamer verging.
    Er hatte ein Feuerzeug hervorgeholt und sich kurz in der Kammer umgeschaut. Drei Wände waren mit Regalen bestückt, in denen die Wäsche gefaltet lag. Es roch frisch. Und dieser Geruch war im ersten Moment auch angenehm, ihn aber zu lange einzuatmen war nicht sein Fall. Er sehnte sich nach dem Freien.
    Hin und wieder hörte er die Stimmen des Personals. Dann zog sich seine Haut im Nacken zusammen, aber das Glück stand auf seiner Seite, denn niemand kam auf den Gedanken, aus der Kammer frische Wäsche zu holen.
    Godwin entspannte sich. Er versuchte nicht an das zu denken, was vor ihm lag. Einen kleinen Vorwurf machte er sich schon, weil er vergessen hatte, mit seiner Frau zu telefonieren. Das wollte er so rasch wie möglich nachholen. Sein Handy hatte er ausgestellt, denn er wollte keine bösen Überraschungen erleben.
    Wieder hörte er das Geräusch von Schritten. Diesmal leiser, und sie stoppten auch vor der Tür. Jemand klopfte leicht dagegen, und da wusste er, dass es seine Verbündete war.
    Wenig später war die Tür offen. Eine Hand streckte sich ihm entgegen.
    »Wir können.«
    Godwin war froh, die Kammer verlassen zu können. Judith Bergmann hatte einen Finger auf ihre Lippen gelegt, und Godwin versuchte, sich danach zu richten. Judith hatte die Schuhe gewechselt. Sie trug jetzt flache Treter mit weichen Sohlen. Damit ging sie so gut wie lautlos über den Gang, und der Templer versuchte es ihr nachzumachen.
    So huschten sie in die Richtung, in der das Zimmer des Paters lag. Vor der Tür hielten sie an, und die Krankenschwester atmete tief durch.
    »Ich lasse Sie jetzt allein, Godwin.«
    »Wollen Sie mich nicht vorstellen?«
    »Nein, das müssen Sie allein erledigen. Ich habe zu tun. Ich muss einigen Leuten etwas zu trinken bringen, außerdem will ich darauf achten, dass niemand das Zimmer hier betritt.«
    »Das ist okay.« Er hatte noch eine Frage. »Haben Sie denn nachgeschaut und sich überzeugt, wie es ihm geht?«
    »Habe ich.« Sie lächelte. »Er ist okay. Er ist ruhig. Ich glaube aber nicht, dass er schon schläft, denn damit hat er immer Probleme. Aber jetzt gehen Sie bitte.«
    »Mach ich.«
    Judith Bergmann öffnete die Zimmertür so weit, dass der Templer in den Raum schlüpfen konnte. Sofort danach schloss sie die Tür wieder und er konnte ab jetzt nur die Daumen drücken …
    ***
    Godwin de Salier schob sich ins Zimmer hinein und war froh, dass er diesmal nicht in einem stockdunklen Raum gelandet war.
    Er befand sich in einem normalen Krankenzimmer. Es gab das Bett, er sah eine fahrbare Konsole daneben, auf der auch eine kleine Lampe stand, deren Licht allerdings gedimmt war, sodass der größte Teil des Zimmers im Dunkeln

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