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1723 - Das Templer-Trauma

1723 - Das Templer-Trauma

Titel: 1723 - Das Templer-Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herrschte. Es war recht still, und die beiden Menschen an der Anmeldung saßen in einem Glaskasten, der nur nach vorn hin offen war.
    Ihr Eintreffen war bemerkt worden, was Judith Bergmann locker umging. Sie winkte den beiden Kolleginnen an der Anmeldung zu, wünschte einen guten Abend und ging auf die Cafeteria zu, ohne dass jemand an dem Fremden Anstoß genommen hätte.
    Wenig später schwappte die Glastür hinter ihnen zu. Die Plätze konnten sie sich aussuchen. Es war recht leer. Nur vom Personal saßen drei Mitarbeiter zusammen. Sie legten jedoch keine Pause ein, sondern waren mit irgendwelchen Unterlagen beschäftigt. Von der Krankenschwester und ihrem Begleiter nahmen sie keine Notiz.
    »Ich hole uns zwei Kaffee, Godwin. Ist das auch in Ihrem Sinne?«
    »Kein Problem.«
    Die Bedienung hatte Feierabend gemacht, aber es gab Automaten, die verschiedene Getränke anboten.
    Der Kaffee schwappte in zwei Bechern. Zucker und Milch standen auf dem Tisch, und der Templer fragte, wie es nun weiterging.
    »Das müssen wir sehen.« Judith schlürfte die heiße Flüssigkeit und dachte nach. »Es ist ja alles etwas illegal«, sagte sie. »Auf keinen Fall dürfen Sie sich sehen lassen.«
    Er lachte. »Das hört sich ja schlimm an.«
    »Man hat hier Fremde nicht so gern. Aber das schaffen wir schon. Ich werde Sie in die Nähe des Zimmers bringen, in dem der Pater liegt. Alles Weitere überlasse ich Ihnen. Versuchen Sie, mit ihm zu reden. Schaffen Sie Vertrauen, dann wird alles laufen.«
    »Sehr gut, Judith. Darf ich dazu auch etwas sagen?«
    »Klar.«
    »Wie wäre es denn, wenn Sie mir ein Entree ermöglichen? Sich die Zeit nehmen und mich vorstellen? Das könnte das Eis eher zum Schmelzen bringen.«
    »Würde ich gern tun.«
    »Aber …?«
    »Ich habe hier einen Job zu erledigen und bin in den ersten Stunden mit Kollegen zusammen.«
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Templers. »Das hört sich nicht eben perfekt an.«
    »Wir müssen improvisieren.«
    »Und wie ich Sie kenne, haben Sie schon eine Idee.«
    Judith überlegte tatsächlich. Ihre Stirn legte sich dabei in Falten. Godwin nahm sich die Zeit und trank einen weiteren Schluck aus dem Becher. Die Brühe schmeckte trotzdem nicht besser. Als er den Becher wieder abstellte, da hatte auch seine neue Verbündete einen Entschluss gefasst, sie musste sogar lachen, bevor sie sagte: »Das ist wie im Film.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Ich verstecke Sie in einer Wäschekammer.«
    »Oh …«
    »Ja, das ist gut, auch wenn es sich nicht so anhört. Da sind Sie einigermaßen sicher.«
    »Und wenn eine Kollegin kommt?«
    »Ich glaube nicht, dass dies der Fall sein wird. Betten werden in der Regel am Tag überzogen. Da ist auch mehr Personal im Haus. Sie können beruhigt sein.«
    »Und wann soll ich in das Versteck gehen?«
    Judith warf einen Blick auf die Uhr. »In knapp einer halben Stunde fängt mein Dienst an. Ich muss Ihnen noch das Zimmer zeigen, in dem Pater Gerold liegt. Es wird Zeit. Kommen Sie.«
    Beide standen auf. Und sie verließen die Cafeteria durch die Hintertür, die nur dem Personal zur Verfügung stand. Das war den drei anderen Gästen nicht aufgefallen.
    Judith fasste den Templer an der Hand und zog ihn in einen Teil der Klinik, der für das Personal reserviert war. Hier gab es auch einen Raum, in dem sie sich umkleiden konnten. Und es war eine Tür nach draußen vorhanden, die aufgeschlossen werden musste. Das tat sie.
    »Und jetzt?«, fragte Godwin.
    »Warten Sie hier. Ich bin gleich wieder da.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Godwin schob sich ins Freie und sah, dass die Helligkeit des Tages verschwunden war. Nicht mehr lange, dann schoben sich die breiten Schatten der Dämmerung über den Himmel.
    Er verließ sich voll und ganz auf Judith Bergmann und war gespannt, ob sie es schaffen würden, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Er wünschte es sich.
    Einen guten Ausblick hatte er von seinem Standort aus nicht. Zu viele Bäume standen in seiner Nähe. Die Tannen streuten ihm ihren Duft entgegen, und über die Wiesen legte sich allmählich ein hauchdünner Film aus Feuchtigkeit.
    Die Krankenschwester ließ sich Zeit. Der Templer traute ihr nicht zu, dass sie ein falsches Spiel trieb. Schließlich hatte sie alles in Bewegung gebracht, und am nächsten Tag würden John Sinclair und Suko hier eintreffen.
    Möglicherweise war dann schon alles erledigt. Sicher konnte sich Godwin nicht sein. Er war davon überzeugt, dass er erst am Anfang stand und das dicke Ende noch

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