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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie Gesetz.
    Grace Golding sorgte dafür, dass sich die Frauen verteilten.
    Jane konnte mit mir reden, ohne dass uns jemand hörte.
    »Und? Bist du zufrieden?«
    »Natürlich nicht. Aber mehr haben wir nicht herausholen können. Ihr Ego ist zu stark, und sie verlassen sich darauf, dass die Kräfte der Natur ihnen zur Seite stehen.«
    »Und wie siehst du das?«
    »Es gibt einen Naturdämon, vor dem ich Respekt habe. Das ist Mandragoro. Ich glaube allerdings nicht, dass er hier mitmischen wird. Sonst hätte er sich schon längst gemeldet.«
    Jane nickte nur. Dann fragte sie: »Wird es Justine auf einen endgültigen Kampf ankommen lassen?«
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir leid, dass ich nicht in ihre Gedankenwelt schauen kann, aber ausgeschlossen ist nichts. Und du weißt selbst, dass sie nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, um dich zu einer Blutsaugerin zu machen.«
    »Diese Chance hatte sie in der letzten Zeit schon oft. Du glaubst gar nicht, wie ich mich manchmal fühle, wenn ich in der Nacht schlaflos im Bett liege. Da lausche ich dann auf jedes Geräusch und rechne stündlich mit ihrem Erscheinen. Im Moment hat sich mein Zustand gebessert, aber vergessen kann ich es nicht.«
    »Verstehe ich, Jane. Nur will sie den Zeitpunkt bestimmen. Und sie möchte, dass du noch zitterst.«
    »Ich werde es überleben.«
    Es war ein guter Satz, aber er hatte nicht wirklich überzeugend geklungen.
    Grace Golding verließ den Wagen. Sie kam zu uns und fragte: »Gibt es schon etwas Neues?«
    »Nein«, sagte Jane. »Aber die andere Seite hat Zeit und viel Geduld. Vor uns liegt noch eine lange Nacht, und ich denke, dass man die Dunkelheit ausnutzen wird.«
    »Ja, sollen sie kommen.«
    »Grace, du darfst sie nicht unterschätzen. Es sind Bestien auf zwei Beinen, die unbedingt Blut brauchen. In ihrer Gier tun sie einfach alles.«
    »Du hast doch einen erledigt.«
    »Das ist richtig. Aber seid auch ihr bewaffnet?«
    »Nein, wir sind friedliche Menschen.«
    »Das ist im Prinzip gut, aber hier muss man umdenken. Ich habe den Halbvampir mit zwei geweihten Silberkugeln getötet. Jetzt weißt du, wie man sie sich vom Hals schaffen kann.«
    »Wir haben keinem etwas getan«, fuhr Grace fort. »Wirklich keinem, das solltest du wissen.«
    Jane ging einen Schritt auf Grace zu. »Aber das interessiert diese Wesen nicht. Sie brauchen Blut.«
    »Und weiter?«
    »Reicht das nicht?«
    Grace Holding drehte ihren Kopf weg. Sie sagte nichts mehr. Höchstwahrscheinlich waren ihr die Argumente ausgegangen. Nach einigen Sekunden betrat sie eines der Wohnmobile und kehrte mit einem flachen Wassersprenger wieder zurück.
    »Was willst du damit?«, fragte Jane.
    »Es ist ein für uns heiliges Wasser. Ich werde damit die Wagen besprengen und auch den Boden hier. Sie werden es nicht wagen, sich zu nähern …«
    »Wir sind schon da!«
    Von oben her hörten wir die Stimme der blonden Bestie Justine Cavallo …
    ***
    Sie hatte uns wieder mal überrascht. Wie hätte es auch anders sein können, sie hatte sich angeschlichen, war auf das Dach eines Wagens geklettert und hatte dort eine ideale Position gefunden. Bestimmt hatte sie uns belauscht und sich über unsere Unsicherheit amüsiert.
    Drei Augenpaare starrten schräg in die Höhe. Die Cavallo stand dort wie die Statue einer Siegerin. Sie hielt beide Arme in die Höhe gestreckt, und selbst in der Dämmerung war zu sehen, wie sie lachte, denn sie hatte den Mund verzogen.
    Klar, dass sie sich als Siegerin fühlte. So war es bei ihr immer. Sie war die große Siegerin, die alles beherrschte.
    »Ist sie das?«, flüsterte Grace Golding.
    »Ja!«, sagte Jane.
    Grace nickte. »Sie gehört nicht zu uns. Das spüre ich. Sie ist eine Feindin, aber ich werde sie abwehren, und das geschieht so.« Mit zwei blitzschnellen Armbewegungen sorgte sie dafür, dass Wasser aus den Löchern trat und in die Höhe spritzte. So hoch, dass auch Justine an den Beinen erwischt wurde.
    Die Vampirin konnte darüber nur lachen.
    Das ärgerte Grace und machte sie wütend. Sie schüttelte den Kopf, dann schrie sie uns an.
    »Schießt doch! Schießt sie vom Dach! Sie bietet ein wunderbares Ziel.«
    Das bot sie zwar, aber eine Cavallo ließ sich mit einer Kugel nicht aus dem Weg schaffen. Das wusste sie, deshalb blieb sie stehen, und Jane gab Grace eine Erklärung.
    »Sie ist stärker als unsere Kugeln. Diese Blutsaugerin ist ein Phänomen.«
    »Aber wir sind zu dritt. Wir sind stärker als sie.« Ein Schrei löste sich aus ihrem Mund.

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