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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können, und diesen Platz brauchte die Cavallo auch.
    Die Hexen hatten sich zurück in die beiden Wagen verzogen. Sollten sie, es war der Cavallo egal. Sie würde sie schon wieder ins Freie locken.
    Eine jedoch hatte sich nicht in einen der Wohnwagen zurückgezogen. Diese Anführerin. Die große Person mit den blonden Haaren, die genau wusste, was sie wollte und auch ihre Freundinnen unter Kontrolle hatte.
    Grace Golding schaute nur nach vorn. Sie wollte Sinclair und Jane Collins nicht aus den Augen lassen, denn dort würde die Musik spielen.
    Es lief gut. Justine lächelte. Das war ihr Spiel. Hier konnte sie mal wieder ein Zeichen setzen.
    Vampire und Hexen mochten sich nicht, was zumeist an den Vampiren lag, denn für sie waren die Hexen so etwas wie eine Konkurrenz.
    Grace Golding war so in ihr Schauen vertieft, dass sie die andere Person nicht hörte. Justine dachte auch nicht daran, sich zu früh bemerkbar zu machen. Sie ging so weit vor, bis sie in Höhe der beiden Seitentüren stand.
    Justine öffnete zuerst die Tür an ihrer linken Seite, dann nahm sie sich die rechte vor. Es war nicht viel zu hören, aber das Öffnen der Türen war eine Botschaft für diejenigen, die sich in den Wagen aufhielten.
    Sie kamen.
    Sie wurden angelockt. Sie drängten sich an den Türen zusammen, und genau darauf hatte die Cavallo gewartet. Sie hatte gewollt, dass man sie sah, und das war jetzt der Fall, denn als die ersten Schreie der Hexen aufgellten, sprintete sie los.
    Es war nur ein kurzer Lauf. Er fand sein Ende in dem Augenblick, als sich Grace Golding umdrehte.
    Grace begriff innerhalb von winzigen Augenblicken. Aber sie schaffte es nicht mehr, sich zur Wehr zu setzen, denn die Cavallo war schneller. Sie griff zielsicher zu und fasste nach den blonden Haaren der Hexe, die irre Schmerzen verspürte, als an ihren Haaren gerissen wurde. Sie schrie auf, aber die Cavallo ließ sie nicht los. Mit einer fast wütenden Bewegung schleuderte sie Grace Golding herum, ohne deren Haare loszulassen. Der Körper schlug gegen beide Wagen, dann zog die Blutsaugerin ihre Beute wieder zu sich heran, wobei sie sich nicht um die Schreie der Hexen kümmerte, denn sie musste ihren Triumph loswerden, und das geschah durch ein hartes Lachen …
    ***
    Genau dieses Lachen hatten wir gehört. Obwohl keiner von uns eine Lampe in der Hand hielt, sahen wir, was passiert war.
    Justine Cavallo hatte bewiesen, dass sie noch da war. Sie hatte eingegriffen und führte jetzt Regie. Sie hatte sich die Anführerin der Hexen geholt und kampfunfähig gemacht. Grace kniete neben der Vampirin am Boden, ihr Kopf war in den Nacken gerissen worden, weil die Cavallo eine Hand im Haar der Frau vergraben hatte und zudem daran zog, was an Grace Goldings Gesicht zu erkennen war, denn es war schmerzverzerrt.
    Unsere Lage hatte sich verschlechtert. Daran gab es nichts zu rütteln. Wir mussten damit fertig werden und uns etwas Neues einfallen lassen. Noch standen wir zwischen den Fronten, und das würde leider auch so bleiben, denn ich glaubte nicht daran, dass die Halbvampire ihren Weg stoppen würden.
    Wir mussten sie im Auge behalten, und da war mir Jane Collins eine gute Partnerin.
    »Schau zurück, Jane. Gib acht, was sie tun. Und wenn es nicht anders möglich ist, schießt du.«
    »Verstanden«, antworte sie mit ruhiger Stimme, bevor sie sich umdrehte.
    Ich wusste, dass ich mich auf die Detektivin verlassen konnte. Gemeinsam hatten wir schon einige Schlachten gegen die Mächte der Finsternis geschlagen, und auch jetzt mussten wir uns wieder als Team bewähren.
    Ich kümmerte mich um Justine Cavallo.
    Sie hatte ihre Haltung nicht verändert. Nach wie vor zog sie an den Haaren der Hexe, die schräg auf dem Boden hockte. Gegen die Wiedergängerin hatte sie keine Chance. Die Cavallo war mit übermenschlichen Kräften ausgestattet, und auch ich würde im Kampf gegen sie den Kürzeren ziehen, das war mir klar. Deshalb versuchte ich es immer wieder mit einer gewissen Raffinesse und mit Tricks, aber ob die mir in diesem Fall helfen würden, stand in den Sternen.
    Die Türen der Wagen waren nicht wieder geschlossen worden. Die anderen Hexen drängten sich in den Öffnungen zusammen, aber keine traute sich, den Wagen verlassen. Noch waren sie Zuschauer, und ich hoffte, dass sie es auch bleiben würden. Die Halbvampire und die Cavallo sollten nicht siegen.
    »Na, was ist, John? Gefällt dir die Lage?«
    Ich winkte ab. »Das ist eine dumme Frage.«
    »Warum? Du bist doch sonst

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