Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
antwortete Ahmadi unlustig.
    „Sieben von hundertneunzig!" rief die Kommandantin erschüttert. „Es gab Zeiten, da hätten sich alle gemeldet. Wo ist das alte Pflichtgefühl geblieben?"
    „Ich möchte die Besatzung gegen Unterstellungen in Schutz nehmen", sagte Ahmadi steif. „Bran hat sich in meinem Auftrag umgehört. Dabei fand er heraus, daß die Mehrzahl unserer Leute nicht interessiert ist, weil sie die Tests für langweilige Routine hält."
    Christiane Meister schluckte trocken, konnte aber nicht anders, als diese Erklärung akzeptieren.
    Eine knappe Minute später meldete sich Phril Stratar von der KATHAR über Funk.
    „Wir können mit den Tests anfangen", sagte er. „Außer meinem Blues-Trio hat sich die ganze Besatzung geschlossen gemeldet - mich ausgenommen natürlich."
    „Natürlich!" echote Chris bedrückt. „Dann können wir ja anfangen, Phril."
    „Nur zu!" erwiderte der Plophoser. „Wie viele sind es bei dir?"
    „Oh, eine ganze Menge", antwortete Chris. „Mir liegt aber noch keine Namensliste vor."
    „Also nur ein paar Leute", stellte Phril grinsend fest. „Dachte .ich mir schon. Die Tests sind für deine Leute uninteressant. Meine dagegen brennen förmlich darauf, erneut in dem Hamamesch-Plunder herumzuwühlen.
    Natürlich haben sie Erklärungen dafür, aber alle sind mehr als fadenscheinig. Ich denke, daß sie von ihren Kontakten mit den Waren von GEM-BEK eine Art Sucht zurückbehalten haben. Mit Ausnahme der drei Blues. Sie müssen immun sein - wogegen auch immer."
    „Vermutlich hast du recht", meinte Chris. „Wen nimmst du als Testperson?"
    „Ich niemanden", entgegnete Phril. „Es brächte nichts, einen Vorbelasteten zu nehmen, der nach dem Kontakt förmlich giert. Wir nehmen einen deiner Freiwilligen. Weh, bestimmst du natürlich."
    „Alles klar", pflichtete Chris ihm bei. Sie litt immer noch unter der Enttäuschung darüber, daß ihre Leute so wenig Einsatzbereitschaft zeigten. Es tröstete sie nur geringfügig, daß es eine logisch fundierte Erklärung dafür gab.
    Sie blickte ihren Stellvertreter an.
    „Wen schlägst du vor, Matruk?"
    Der Hedschianer zuckte mit den Achseln.
    „Soeben hat sich ein Nachzügler gemeldet, unser Chef für Bordverpflegung."
    „Hilmy Aköszasch?" entfuhr es der Kommandantin.
    „Dem Namen nach handelt es sich um einen Blue", sagte Phril Stratar trocken.
    „Ja, um einen Gataser, einen phantastischen Ernährungsspezialisten", bestätigte Chris. „Seine Familie steht schon sehr lange im Dienst der Raumflotte. Ein Urahn von ihm soll sogar Chefkoch auf der MARCO POLO gewesen sein."
    „Das sagt mir nichts", erwiderte Phril. „Aber ein Blue kommt nicht in Frage. Falls alle Blues gegen die unerklärliche Wirkung der Hamamesch-Waren immun sind, wäre er als Testperson nutzlos."
    „Dann nehmen wir doch mich", schlug Matruk Ahmadi vor. „Ich habe mich ja als erster gemeldet."
    „Er ist anscheinend genußsüchtig", spottete Phril und fügte hinzu: „Warum nicht? Ich habe nichts dagegen."
    „Ich auch nicht", sagte Chris Meister. „In einer halben Stunde fangen wir an!"
     
    *
     
    Der quadratische Raum hatte eine Grundfläche von rund fünfzig Quadratmetern und war leer bis auf drei große Tische, auf denen verschiedene Gegenstände lagen.
    Und bis auf Matruk Ahmadi, der soeben den Raum betreten hatte.
    Christiane Meister, Phril Stratar und Kwaa-Nuan waren Zuschauer.
    Allerdings konnte die Testperson sie nicht sehen, denn sie beobachteten vom Nebenzimmer aus. Die holographische Darstellung wirkte so, als gäbe es zwischen beiden Räumen keine Trennwand.
    Ahmadi näherte sich mit zögernden Schritten dem ersten Tisch und musterte die darauf ausgebreiteten Waren.
    Es handelte sich durchweg um Gegenstände des täglichen Bedarfs, beispielsweise um einen handlichen Holo-Projektor, einen Translator, einen kleinen Hygieneroboter mit blinkenden Flächen und vieles andere mehr.
    Gebrauchsgegenstände, wie man mit ähnlichem Design sie überall in den Warenangeboten innerhalb der Magellanschen Wolken und der benachbarten Milchstraße fand. Allerdings nur dort, wo man minder gut betuchte Kundschaft erwartete. Und dementsprechend billige Produkte anbieten mußte - zwar mit verlockendem Outfit, aber geringer Leistung und kurzer Haltbarkeitsdauer.
    Die Hamamesch brachten sie aber nicht zu Schleuderpreisen auf den Markt, wie das ansonsten bei Waren von schlechter Qualität üblich war.
    Im Gegenteil, die von Stratar angehefteten Preisschilder bewiesen, daß die

Weitere Kostenlose Bücher