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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitgegeben."
    „Schade, daß Harry keine Gelegenheit hat, ihn kennenzulernen", meinte Stratar mit verstecktem Lächeln. „Soviel ich weiß, hat er bisher noch nie mit einem Nexialisten die Klingen gekreuzt."
    „Was ist das, die Klingen gekreuzt?" fragte ein Vincraner namens Meneng Franhir.
    „Runar hätte das gewußt", antwortete der Nexialist und schickte Franhir einen verschleierten Blick.
    Der Vincraner starrte ihn ein paar Sekunden lang verständnislos an.
    Dann gab er seinen Versuch auf, den Sinn der Bemerkung zu verstehen.
    Chris Meister hob ergeben die Schultern. Sie kannte Kwaa-Nuan schon länger und wußte, daß Runar hätte das gewußt eine feststehende Redewendung des Galaners war, die er bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zum besten gab.
    Was er exakt damit meinte, das allerdings entzog sich auch ihrer Kenntnis. Sie nahm es hin wie vieles andere, was sich an Ungewöhnlichem auf ihrem Tender abspielte: als unvermeidliche Folge der Tatsache, daß die Besatzung der DIOGENES in erheblich größerem Umfang aus Angehörigen unterschiedlichster Völker und Volksgruppen zusammengewürfelt war als die Besatzungen anderer Raumfahrzeuge oder -Stationen der Kosmischen Hanse.
    Mit Ausnahme der IRA ROGABERG, die inzwischen auf Sondermissionen spezialisiert war. Sie sollte in nächster Zeit ebenfalls zur DIOGE-NES stoßen.
    Inzwischen war die KATHAR so nahe herangekommen, daß sie bereits auf den Bildschirmen der Rundumbeobachtung zu sehen war: ein ungefähr keilförmiger Raumflugkörper von je 110 Metern Länge und Breite und einer maximalen Höhe am Heck von 40 Metern. Gewiß kein Großraumschiff früherer Zeitalter, sondern ein kompaktes Energiebündel mit großer Leistungsfähigkeit in jeder Beziehung.
    Meneng Franhir übernahm die KATHAR mit einem ganzen System von Leit- und Traktorstrahlen und bugsierte sie auf ein Landefeld des Flottentenders - mit der großen Bodenschleuse direkt über einem Lastenaufzugs- und Verladeschacht.
    Die großen grünlichen Augen über der stark gebuckelten Stirn des Vincraners fixierten den Blick fest auf die betreffenden Kontrollen. Die Lippen bewegten sich unablässig lautlos, als murmelten sie Beschwörungen.
    Wer das vermutete, lag nicht völlig daneben. Wie die meisten Vincraner war auch Meneng sehr abergläubisch.
    Dennoch handhabte er die Technik des Tenders so virtuos wie ein genialer Musiker sein Instrument. Und wenn er ernsthaft an etwas glaubte, dann selbstverständlich nur an die Verläßlichkeit der syntronischen Vernetzung.
    Ein paar Minuten später stand die KATHAR energetisch verankert auf ihrem Platz.
    Christiane Meister sah jedoch nicht erleichtert aus. Ihr Gesicht war wieder einmal mit roten Flecken überzogen: Nervosität.
    Wie immer, wenn die Last der Verantwortung sie zu erdrücken drohte.
    Und in diesem Falle war sie sich wie kaum jemand bewußt, was für ein gewaltiges Problem vor ihr lag.
    Geo Sheremdoc hatte ihr klargemacht, was er von ihr erwartete: Licht in das Dunkel der Absichten und Ziele der Hamamesch zu bringen und das Rätsel zu lösen, das ihre Handelsware und deren unheimliche Wirkung auf intelligente Wesen aufgab.
    Innerlich bäumte sich die Terranerin gegen den unerfüllbaren Befehl auf - und wußte doch schon jetzt, daß sie nichts davon abbringen würde, ihre Pflicht zu erfüllen. Nicht nur „nach bestem Wissen und Gewissen", sondern ohne Wenn und Aber. Nichts zählte, außer dem Erfolg.
     
    *
     
    Christiane Meister musterte argwöhnisch den Stapel brauner, eckiger Kunststoffbehälter. Es waren insgesamt 50 Stück. Einige Roboter hatten sie aus einem Laderaum der KATHAR durch den Verladeschacht, über dem die Kogge stand, in einen Lagerraum des Flottentenders gebracht.
    „Sie sind versiegelt", sagte Sian Bar Luunen, die Wissenschaftliche Leiterin der KATHAR. „Niemand kann sie öffnen, der den Kode nicht kennt."
    „Warum das?" fragte Kwaa-Nuan. „Traut ihr den eigenen Leuten nicht?"
    „Die Mannschaft der KATHAR ist verrückt nach diesem Ramsch", warf ein Blue ein, der Chris als Gataser namens Czarlan Myk vorgestellt worden war - ein zirka zwei Meter großes Wesen, schlank und grazil, mit schlauchdünnem Hals und diskusförmigem Kopf mit je zwei Augen auf der Vorder- und Rückseite.
    „Dabei ist bestimmt wieder nichts dabei, was ich nicht selbst schon einmal erfunden hätte", sagte ein anderer Blue abfällig.
    Er war zwanzig Zentimeter kleiner als Myk und gehörte zur Volksgruppe der Mantam. Phril hatte ihn Chris als

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