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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ihm wohl jetzt geht?"
    „Jetzt hat er es eingeschaltet!" rief Chris aufgeregt und deutete auf das Holo ihres Stellvertreters.
    Alle sahen, daß am Scheitelpunkt des Kopfhörers ein grünes Feld aufgeleuchtet war. Der Hedschianer lauschte in sich hinein.
    Nach einer Weile fummelte er mit beiden Händen vor seinem Gesicht herum. Plötzlich steckte er sich einen Daumen in den Mund und begann heftig zu saugen.
    „Oh, verdammt!" entfuhr es Chris Meister. „Es versetzt ihn psychisch ins Babyalter zurück. Das ist eine Verletzung seiner Menschenwürde. Ich lasse so etwas nicht zu. Das geht zu weit."
    Sie öffnete die Tür zu dem Raum, in dem sich Ahmadi befand, stürmte hinein und riß dem athletisch gebauten Mann das Gerät vom Kopf.
    Matruk Ahmadi verzog das Gesicht, zog den Daumen aus dem Mund und begann zu brüllen.
    Der Nexialist und der Kommandant der KATHAR, die der Frau gefolgt waren, packten Ahmadi an den Armen und zerrten heftig daran.
    Der Hedschianer schüttelte sie mit einem Ruck ab. Sie prallten gegen zwei Tische, stürzten und rissen sie mit um.
    Ahmadi seufzte tief auf. Dann schien die Wirkung des Geräts nachzulassen. Er rieb sich die Augen, musterte die umgestürzten Tische, die verstreuten Gegenstände und seine Kommandantin, die mit eingezogenem Kopf vor ihm stand und den Mind Activator noch in der Hand hielt.
    „Gib ihn mir!" bat er in normalem Tonfall.
    „Das Ding macht dich lächerlich und aggressiv", hielt Chris ihm vor.
    „Und gefährlich", ergänzte Kwaa-Nuan.
    Er und Phril Stratar rappelten sich gerade wieder auf und tasteten ihre Gliedmaßen ab.
    „Nicht, wenn ich es so trage", widersprach Ahmadi.
    Er entriß seiner Vorgesetzten das Gerät und verstaute es in einem zweiten Beutel an seinem Gürtel. Gegen seine Kraft konnte Chris nichts ausrichten.
    „Spielt bloß nicht verrückt!" rügte der Hedschianer. „Ihr habt mich doch als Testperson vorgeschickt."
    „Es ist genug!" entschied die Kommandantin des Tenders. „Ich fürchte, daß die besonderen Hamamesch-Waren sich beim Kontakt mit einem potentiellen Käufer aktivieren und damit eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf diese Person ausstrahlen."
    Sie blickte auf ihre Hand, die zuvor für kurze Zeit den Mind Activator gehalten hatte. Die Hand zitterte.
    „Ich selbst spüre es!" flüsterte sie. „Am liebsten würde ich Matruk dieses Gerät wegnehmen. Jeder meiner Nervenzellen sehnt sich danach.
    Es ist Wahnsinn. Wir brechen den Versuch ab."
    Bis auf Ahmadi verließen alle den Testraum; er blieb.
    Chris Meister rief über Funk ein paar Roboter herbei, befahl ihnen, Matruk Ahmadi die zwei Gegenstände, die er an sich genommen hatte, notfalls mit Gewalt abzunehmen und ihn aus dem Testraum zu entfernen.
    Die Roboter kamen; es ging nicht anders: Sie mußten Ahmadi paralysieren.
    Kwaa-Nuan hatte unterdessen die Aufzeichnungen eines Geräts abgelesen, das im Beobachtungsraum installiert war.
    „Wir konnten keinerlei Emissionen messen", stellte er enttäuscht fest.
    „Wenn es nach diesem Gerät geht, existiert kein Unterschied zwischen normalen und besonderen Hamamesch-Waren. Obwohl das Ergebnis des praktischen Versuchs keinen anderen Schluß zuläßt. Aber für die Wissenschaftler zählt natürlich nur das, was man messen kann."
    Christiane Meister blickte auf, als drei Roboter aus dem Testraum kamen. Einer von ihnen schob eine Antigrav-Trage, auf der der paralysierte Hedschianer lag.
    „Tut mir leid, Matruk", sagte die Kommandantin bedauernd.
    Sie bewegte sich auf leisen Sohlen zur offenen Tür des Testraums und wäre hindurchgeschlüpft, hätte Stratar sie nicht festgehalten und die Tür geschlossen.
    „Am liebsten würde ich das Zeug über Bord werfen", sagte er aufgebracht. „Chris, reiß dich zusammen! Du mußt den Raum von Robotern bewachen lassen. Niemand darf hinein. Dieses Hamamesch-Zeug ist gefährlicher als Plutonium. Wenn ich zu bestimmen hätte, würde ich diese Händler internieren und ihre Basare vernichten lassen."
    Chris Meister wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    „Du hast wahrscheinlich recht, Phril", sagte sie leise. „Aber wir können nicht einfach blindwütig um uns schlagen, sondern müssen herausfinden, was es mit diesen besonderen Waren auf sich hat und was die Hamamesch tatsächlich dazu bewog, über mehr als hundertachtzehn Millionen Lichtjahre hierherzukommen. Wahrscheinlich steckt mehr hinter der Geschichte, als wir uns überhaupt vorstellen können."
    „Ganz bestimmt",

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