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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konstruktionen bedeckt war: In der Mitte bildeten fest verbundene City-Container fast so etwas wie die obere Hälfte eines Fünfhundert-Meter-Schlachtschiffs früherer Zeiten - mit einer transparenten Polkugel obendrauf; weiter nach außen zu türmten sich die nüchternen Mammutbauten von Produktionsanlagen, Laborkomplexen, Verwaltungsgebäuden und Testhallen auf.
    Dazwischen verstreut war ein ganzes Netz, von Kleinkraftwerken zu sehen. Ganz weit draußen reihten sich am Rande der Plattform die vollverkleideten Türme der Förderanlagen und die glutspeienden Zylinder der Verhüttungswerke dicht an dicht aneinander.
    Dahinter dehnte sich, so weit das Auge reichte, der planetarische Ozean wie eine endlose graue Platte aus Metallplastik. Nicht eine einzige Welle und nicht eine Schaumkrone unterbrachen die trostlose Eintönigkeit.
    „Seit Jahrzehnten die erste Phase absolut ruhigen Wetters", sagte eine dunkle Stimme hinter ihr, die Dilja sofort erkannte.
    Meanher trat neben sie.
    „Das Wetter ist allerdings nicht unser Werk", stellte er fest und vollführte eine umfassende Geste über das Kombinat. „Aber das hier.
    Was sagst du dazu, Dilja?" Seine Haltung und seine Stimme verrieten den Stolz, den er empfand.
    „Ich bin überwältigt", gestand die Hanse-Spezialistin ehrlich. „Was hier vollbracht wurde, verdient uneingeschränkte Bewunderung. Eure Produktionskapazität muß ungeheuer groß sein."
    „Sie hält sich noch in Grenzen", räumte der Gurrad ein. „Erstens, weil die Gewinnung von Ianteisen mit dem erforderlichen hohen Reinheitsgrad sehr kompliziert und aufwendig ist -und zweitens, weil wir vor dem Ankurbeln der Großproduktion die Forschung gesetzt haben. Ianteisen läßt sich nämlich nicht nur als Zusatz für das hyperenergetische Innenleben von Syntrons verwenden, sondern auch zu Konglomeraten kombinieren, deren Verwendung in naher Zukunft einige Bereiche der Technik revolutionieren wird. An der Optimierung der betreffenden Verfahren arbeiten unsere Wissenschaftler mit Hochdruck. Du kannst dir später alles von unserem Chefwissenschaftler erklären lassen, einem Arkoniden namens Druggean.
    Er ist ein Genie."
    Dilja Mowak hatte erwartet, in Eisenstadt ein hochmodernes Areal vorzufinden, aber sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, daß hier wissenschaftlichtechnologisches Neuland erforscht wurde, dessen Ergebnisse neue Zukunftsperspektiven eröffnen konnten.
    Vor allem war es ihr unverständlich, daß die Verantwortlichen der Kosmischen Hanse davon anscheinend nichts ahnten. Natürlich hatten sie mit der Bewältigung von Problemen ganz anderer Größenordnungen zu kämpfen, aber das war kein Grund, so wichtige Entwicklungen auf technologischem Gebiet zu verschlafen.
    Die Oxtornerin wollte es nicht recht glauben. Es mußte aber Erklärungen dafür geben, daß gewisse Entwicklungen von den Verantwortlichen übersehen worden waren.
    Vielleicht gezielte Desinformation?
    Dahinter mußte dann allerdings eine Macht stecken, die sich Vorteile davon erhoffte.
    Dilja beschloß, nach ihrer Rückkehr ins Solsystem das Gespräch mit Geo Sheremdoc zu suchen und ihm diese Überlegungen vorzutragen. Geo wurde allerdings voll von einem der gewaltigsten Probleme beansprucht, mit dem die Menschheit wieder einmal konfrontiert war.
    „Ich schlage vor, wir machen eine kleine Besichtigungstour durch die Station", sagte Meanher.
    „Einverstanden", stimmte Dilja zu.
    Zum erstenmal drehte sie sich voll nach dem Gurrad um.
    Und dann holte sie ganz tief Luft.
    Denn in der hohlen rechten Hand Meanhers drehte sich ein metallischblau schimmernder Gegenstand, eine polierte Kugel, deren Oberfläche durch stilisierte rotgoldene Abbildungen unbekannter Fabeltiere geziert wurde.
    Davon ging eine solche Faszination und Anziehungskraft aus, daß die Oxtornerin im ersten Moment glaubte, von einem Stromstoß durchrast zu werden.
    Ihre Lippen preßten sich aufeinander. Die Lockung des Objekts war schmerzhaft stark und betörend. Sie verwirrte ihre Sinne.
    Doch nicht für lange. Unter Aufbietung aller Willenskraft konnte sie die Wirkung der Beeinflussung zurückdrängen.
    Der Beeinflussung durch den besonderen Hamamesch-Gegenstand, den der Gurrad in seiner Hand drehte.
    Ein Gegenstand?
    Nein, nicht nur einer!
    Dilja Mowak erkannte es erst jetzt genau, während die Verwirrung ihrer Sinne schwand und ihr eine nüchterne Betrachtung erlaubte.
    Es waren zwei bunte Metallkugeln in der Größe von Pingpongbällen, die Meanher in seiner rechten

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