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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Martin in Verbindung", flüsterte Coco nach einer Weile. „Sie sind in einem kleinen Dorf. Er kennt den Namen nicht."
    „Kennzeichen?" wollte Dorian wissen. Seine Stimme war hart geworden. Die Augen durchforschten die Szene vor ihnen. Die schmale Straße wand sich einen Hang entlang abwärts.
    „Eine uralte Steinpyramide. Sonst keine besonderen Merkmale", erwiderte sie und lockerte ihren Griff.
    „Alles klar?" fragte Dorian.
    „Wir müssen die Najera-Sippe suchen und finden", sagte Coco entschlossen. „Ich weiß schon, wie ich es schaffe."
    Pedro Arante merkte nichts von allem.
    Er steuerte den Jeep über den winzigen Grenzposten und wunderte sich nicht über die beiden schläfrig winkenden Zöllner. Sie waren in Guatemala. Es gelang ihnen, eine ebenso wenig bewachte Tankstelle zu finden, mit nur einer Spritsäule, die von Hand betätigt werden mußte. Aber sie füllten den Tank und einen der Reservekanister.
    Dann ging es weiter, immer tiefer nach Guatemala hinein.

    Staubige Dunkelheit erfüllte die unterirdischen Gewölbe des Castillos. Es war tiefe Nacht, und hier waren die einzigen Geräusche das helle Klatschen von Wassertropfen, die aus Mauerfugen oder Felsspalten sickerten und auf den Steinboden fielen.
    Irgendwo in dem labyrinthischen System von Gewölben, Zellen, Korridoren und abzweigenden Gängen, hinter mühsam entrosteten Eisentüren und Gittern, nahe einer Gruppe von einfachen Beleuchtungskörpern, gab es eine viermal mannsdicke Säule.
    Auf ihr Kapitell stützte sich eine Bogenvierung. Ira Marginter hatte die Fresken auf dieser Säule mühsam restauriert. Es handelte sich um einen aufrechtgehenden Dämon, dessen zottige Haut in zahllose Ranken auslief, an denen man jetzt weit aufgerissene Schlangenrachen sah. Sie starrten von spitzen Zähnen. Die Ranken trugen lange Dornen mit Widerhaken.
    Der Dämon, der als Teil des farbigen Reliefs etwa die Hälfte der Säulenrundung einnahm, war vor unendlich vielen Jahren entstanden. Seine kantigen Gesichtszüge, die schuppige Haut, die Muskeln und die Finger mit den eckigen Krallen waren von einem Künstler geschaffen worden, der längst zu Asche zerfallen war.
    Zwei Meter groß, mit wuchtigen Füßen, die wie Elefantenfüße aussahen, Knochenplatten an den Gelenken, war der Dämon lange Zeit unsichtbar gewesen, verborgen unter einer dicken Schicht aus Ruß, Schmutz und Staub. Ira hatte die Schichten in haarfeinen Portionen abgeschält und die ursprüngliche Farbe ebenso freigelegt wie die Vertiefungen und Erhebungen.
    Mit ihren Spezialkenntnissen stellte sie die Originalzusammensetzungen der Farben so gut wie möglich her und zog die Farblinien nach, renovierte das Stuckrelief ebenso wie sämtliche Verästelungen und legte schließlich auch die Quadern der Gewölbebögen frei.
    Es war eine der vielen Arbeiten, die dazu beitrugen, Castillo Basajaun wieder bewohnbar und zu einer modern-antiken Heimat für die Gruppe um Dorian Hunter zu machen.
    Das erste leise Knistern war unhörbar für jeden Bewohner des Castillos. Es würde auch am Tag nicht auf gefallen sein, denn die uralte Burganlage führte ein eigenes Leben. Irgendwo gab es immer unerklärbare Geräusche, die manchmal in den Nächten für Aufregung sorgten.
    Das Knistern wurde deutlicher, schärfer und - drohender.
    Es verwandelte sich im Lauf von Minuten in ein schürfendes Mahlen. In der vollkommenen Finsternis begannen sich dünne, phosphorn leuchtende Linien abzuzeichnen. Sie wurden breiter, krochen lautlos über den knirschenden Stein der Säule und zeichneten die Konturen des Dämons nach. Niemand hörte es, keiner sah, wie sich die Farben veränderten, wie die Erhebungen stärker hervortraten, wie sich Risse in der massiven Steinsäule bildeten.
    Aus der Säule löste sich die Gestalt des Dämons. Er wuchs nach vorn und in die Breite. Das fahle Leuchten verwandelte sich nach und nach in die anderen Farben des Freskos.
    Das alles ging unter dem lauter werdenden Knirschen vor sich. Es klang, als ob sich Mühlsteine aufeinander drehten. Krachend löste sich der tonnenartige Körper aus der Säule, gewann Gestalt und Leben, und die Schlangen begannen sich zu ringeln und wie Bänder um Arme und Beine zu legen. Der Gigant hob einen Fuß und setzte ihn auf. Es gab ein dumpfes Krachen. Unter dem Tritt lösten sich Splitter aus den Bodenplatten. Der zweite Tritt erzeugte ein noch lauteres Dröhnen. Der Dämon setzte sich in die Richtung auf die Haupttreppe neben dem Rittersaal in anscheinend

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