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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ihnen jagte, weiße Kondensstreifen hinter sich her schleppend, ein Passagierjet nach Norden.
    Dorian brummte, während ihm der Schweiß in den Kragen des Hemdes rann: „Es ist wirklich ein Auto. Unter dem Auto liegt der Fahrer. Die Frage erhebt sich: schläft er im Schatten, oder repariert er den Karren?"
    Ein Fluch in ausdrucksvollem Spanisch beantwortete seine Frage. Schraubenschlüssel oder anderes Werkzeug klirrten. Ein Mann, von dem sie eben noch die nackten Füße in Sandalen und eine löchrige Jeans gesehen hatten, schob sich unter der Motorhaube hervor, sprang noch immer fluchend nach links und steckte drei Finger in den Mund.
    „Deine Aufgabe, Liebste!" murmelte der Dämonenkiller und stellte am Straßenrand sein Gepäck ab. „Ich habe schon verstanden."
    An die folgende Stunde würde sich Dorian Hunter, trotz aller Gefahren und der Sorge um Martin und Tirso, noch lange erinnern. Coco Zamis, für sie war es nicht im geringsten schwierig oder einer Überlegung wert - sie wußte, was zu tun war.
    Sie hypnotisierte den namenlosen Fahrer des uralten, heruntergekommenen Army-Jeeps. Zuerst vergaß er den Schmerz in seinen aufgerissenen Fingerknöcheln. Dann drehte er sich, erleichtert grinsend, herum. Er kam auf die beiden zu, während sie auf ihn zu gingen.
    „Wer bist du?"
    „Pedro Arante", antwortete er, schaute sie an und sah sie nicht. Binnen Sekunden stand er voll im Bann ihrer hypnotischen Befragung.
    „In welchem Land sind wir?"
    „Belize."
    Sie wechselten einen langen Blick und waren erleichtert. Ihre Berechnungen stimmten also.
    „Wie weit ist es nach der Grenze?"
    „Welche Grenze?"
    „Nach Guatemala."
    Zwanzig Kilometer.
    Pedro Arante, ein stämmiger Mann von etwa vierzig Jahren, mit schwarzem Haar und dunkelbraunen Augen, hielt noch immer zwei verrostete Schraubenschlüssel umklammert. Hände und Unterarme waren ölverschmiert. Er. war, wenn er nicht gerade hypnotisiert wurde, offensichtlich ein recht findiger und intelligenter Mann. Seine Kleidung war geflickt, aber sauber. Er hatte sich vor etlichen Stunden rasiert und roch unbeschreiblich nach einem einheimischen Duftwasser.
    „Was ist kaputt an deinem Wagen?"
    „Die Benzinleitung."
    Dorian ging auf ihn zu und nahm ihm die Schlüssel aus den gefühllosen Fingern.
    „Schlimm?"
    „Nicht schlimm. Scheißarbeit."
    Dorian zog eine zerfetzte Decke von den Rücksitzen, breitete sie auf dem bröseligen Asphalt aus und schob sich unter den Wagen. Er entdeckte die Benzinleitung augenblicklich, weil ihm das ätzende Benzin auf die Nasenwurzel tropfte und von dort aus ins Auge lief. Jetzt fluchte er auf Spanisch. Aber er konnte eine Mutter lösen, ließ Benzin auslaufen, klemmte den nicht weniger brüchigen Schlauch ab und holte schließlich mit einem Silberdraht aus seinem Koffer voller dämonischem- Werkzeug einen Dreckpfropfen, etwa drei Zentimeter lang, aus dem Schlauch. Wieder lief der Sprit aus dem Schlauch, diesmal in breiterem Strahl. Dorian setzte das Schlauchende auf den Stopfen der Benzinpumpe, zog die Mutter des uralten Schlauchbinders fest und freute sich darüber, daß ihm kein Benzin mehr ins Haar tropfte.
    Er kroch unter dem Fahrzeug hervor, warf das Werkzeug hinter die Rücksitze und sagte: „Bringe ihn dazu, uns zu fahren. Mit dem Benzin ist alles in Ordnung, vorausgesetzt, der Tank ist voll."
    Daß Coco die Grenzwachen ebenso hypnotisieren würde wie Pedro, darüber brauchten sie auch keine Worte mehr zu wechseln. Sie holten das Gepäck, luden es ein, und wenige Minuten später erwachte der Motor zu krachendem Leben. Auch die Auspuffleitung war defekt - ebenso löchrig wie die Straße, auf der sie zunächst in nordwestlicher Richtung fuhren.
    Es war Mittag.
    Um diese Zeit fahren in diesem Teil der Welt nur Narren, Touristen und - Hypnotisierte. Coco und Dorian gewöhnten sich an den Lärm. Als Coco sich mit einer Hand am Armaturenbrett festhielt und mit der anderen nach Dorian griff, wußte er, daß sie mit Martin in telepathische Verbindung trat.
    Er störte sie nicht.

    Irgendwo in Mittelamerika hatte sie das Magnetfeld entlassen. Sie hatten bereits eine längere, keineswegs unproblematische Reise hinter sich. Und dann fand Dorian mit Hilfe des Magischen Zirkels ein zweites Feld, eines von denen, mit deren Verschwinden zu rechnen war. Von der Sorge um Martin getrieben, riskierten sie es - und sie gelangten unbeschädigt in die Nähe des Zielgebiets. Sie wußten, daß sie überaus großes Glück gehabt hatten.
    „Ich bin mit

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