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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den nächsten Schritt hinter sich gelassen hatte. Da holte er die Beretta doch hervor, und jetzt musste er nur noch einen Schritt zurücklegen, um in Höhe des Transporters zu sein.
    Man hatte ihn gesehen – und man reagierte. Die hinteren Türhälften flogen auf, und Sekundenbruchteile später sah Bill die Männer und ihre goldenen Gesichter.
    Er riss den rechten Arm mit der Pistole hoch und kam nicht mehr dazu, abzudrücken. Etwas flog auf ihn zu und rammte seinen Arm, der nach unten fiel.
    Dann waren sie über ihm.
    Bill hatte sie nicht genau zählen können. Zumindest vier Gegnern sah er sich gegenüber, deren Gesichter in einem goldenen Glanz leuchteten…
    ***
    Ich wusste nicht, ob unser Plan funktionierte, ging jedoch davon aus, dass es besser war, als würden wir nichts tun. Ich ging auf der rechten Seite der Straße, und mein Blick war immer nach links gerichtet, wo Bill sich auf den Wagen zu bewegte.
    Auch er ging nicht so forsch wie sonst. Es glich dem Laufen wie auf Glatteis. Es war klar, dass er unter Stress stand. Man war ihm auf der Spur, man wollte etwas von ihm, und ich fragte mich, welches Geheimnis das Schlangengrab umgab.
    Ich wusste es nicht. Mandra Korab hätte mir sicher Auskunft geben können. Leider zeigte er sich nicht.
    Bill hatte den größten Teil der Strecke hinter sich gelassen. Ich sah, dass er seinen rechten Arm bewegte. Und wie er das tat, ließ darauf schließen, dass er seine Waffe zog.
    Ich wartete die Sekunden ab.
    Jetzt hatte Bill fast den Wagen erreicht. Passiert war nichts, und ich hoffte, dass es so blieb.
    Leider nicht.
    Schlagartig veränderte sich das Geschehen. Da flogen plötzlich die beiden Hälften der Hintertür auf. Sofort stürzten Gestalten ins Freie.
    Bisher hatte Bill nur von den Männern mit den goldenen Gesichtern erzählt. Jetzt sah ich sie ebenfalls. Sie waren zu viert, zudem bewaffnet, und Bill würde gegen sie keine Chance haben…
    ***
    In diesem Fall gab es keinen Plan und keine Regel, wie man am besten reagiert. Man muss sich auf seinen Instinkt verlassen, etwas anderes blieb Bill nicht übrig.
    Er sah die Dolche in den Händen, wusste, dass er zu nahe an den Goldgesichtern stand, und rettete sich zunächst mit einem kräftigen Sprung nach hinten.
    Das war gut so, denn einer hatte bereits zugestoßen. Die Distanz war zu groß, deshalb verfehlte die Klinge den Reporter. Der Typ gab trotzdem nicht auf. Er stürmte auf Bill zu. Der Angreifer war kleiner als der Reporter. Wie ein Sprungball wuchtete er sich in die Höhe und zugleich nach vorn.
    Er befand sich noch in der Luft, da erwischte Bills Kugel das Goldgesicht. Das Geschoss ließ sich auch von der Goldkruste nicht ablenken. Es bohrte sich dicht über der Nasenwurzel in den Kopf und sorgte dort für Zerstörung. Das Gesicht schien in zwei Hälften zerrissen zu werden, aber darauf achtete der Reporter nicht, denn es gab noch drei Angreifer.
    Wieder fegte einer auf ihn zu. Mit nahezu artistischen Bewegungen jagte er Bill entgegen. Er wollte ihn mitten im Sprung von den Beinen holen und wieder richtete der Reporter die Mündung auf ihn.
    Er hätte ihn auch getroffen, nur wurde ihm in diesem Moment das rechte Bein weggerissen. Er kippte nach hinten. Es gab keine Chance mehr für ihn, sich zu fangen. Deshalb schlug er hart mit dem Rücken auf und auch mit dem Kopf.
    Für einen viel zu langen Moment verschwand die normale Welt vor Bills Augen. Er war nicht mal fähig, Angst zu empfinden, und als er wieder die Augen aufriss, nahm er nicht nur den scharfen Körpergeruch wahr, er starrte auch in das goldene Gesicht.
    Und er sah das Messer dicht vor seinen Augen. Seine Pistole konnte er nicht mehr einsetzen. Sie war ihm aus der Hand geschlagen worden.
    Der Mann zischte etwas.
    Bill verstand ihn nicht. Er sah nur in die Augen, die einen metallischen Ausdruck angenommen hatten oder auch wie dunkles poliertes Eis wirkten.
    Bill rammte seine linke Faust in die Seite des Angreifers. Der zuckte nur kurz zusammen und gab einen Laut von sich, der sich wie ein Lachen anhörte.
    »Der Schlangengott braucht Opfer!«
    Er hatte so laut gesprochen, dass Bill jedes Wort verstand. Er versuchte es noch mal, bäumte sich auf, schlug wieder zu und sah dann, wie der Typ ausholte. Das Messer zielte genau auf Bills Hals.
    Das war’s, dachte er, schloss die Augen – und hörte plötzlich den Schuss…
    ***
    Geschossen hatte ich. Und es war mein Glück gewesen, dass ich mich auf der anderen Straßenseite aufgehalten hatte, denn die

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