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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugt.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Das ist so. Sie werden nicht zulassen, dass du dich reinhängst.«
    Bill war nachdenklich geworden und fragte: »Und was ist mit Professor Sarweti? Kannst du mir sagen, welche Rolle er spielt?«
    »Kann ich nicht.«
    Bill verengte die Augen. »Und was sagst dein Gefühl? Oder Bauchgefühl?«
    Es war schwer, darauf eine Antwort zu geben. »Er mischt mit«, erklärte ich.
    »Aber wie? Versucht er, sich neutral zu verhalten oder das Feld von hinten aufzurollen? Was weiß er wirklich? Wie gut ist er informiert?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Und ich auch nicht«, gab Bill zu. »Ich sollte einen Artikel über die Ausstellung schreiben, das ist alles gewesen. Aber ich durfte nicht in die Ausstellung hinein.«
    »Ist dir das nicht ungewöhnlich vorgekommen?«
    »Ja. Ich habe es trotzdem akzeptiert. Ich wollte diesen Bericht schreiben, das ist mir wichtig gewesen. Und das werde ich auch tun.« Bill gefiel mein Gesichtsausdruck nicht. »Was ist? Warum schaust du mich so komisch an?«
    »Du willst ihn schreiben, Bill. Das ist okay. Ich frage mich nur, ob man dich dazu kommen lässt, den Artikel zu veröffentlichen.«
    Bill dachte nach. »Ja, aber so möchte ich nicht denken. Dann kann ich gleich meinen Job aufgeben, wenn ich mich von der anderen Seite beeinflussen oder bedrohen lasse.«
    So war mein Freund eben. Und er würde sich auch nicht ändern, das stand fest, zudem war es gut so, wenn er so blieb. Mir lag noch eine Frage auf der Zunge, die ich loswerden wollte.
    »Hat Mandra Korab wirklich nichts hinterlassen, wo du ihn finden kannst?«
    »Nein.«
    »Auch keine Handynummer?«
    »So ist es.«
    Es passte uns beiden nicht, und Bill Conolly fasste in einem Satz zusammen, was wir tun mussten.
    »Abwarten, John, nur abwarten.«
    »Das stimmt. Aber fährst du mit einem guten Gefühl zurück nach Hause?«
    »Nein.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich dich begleite. Ich kann dann mit einem Taxi wieder zurückfahren.«
    »Du meinst, dass sie mir vor meinem Haus auflauern?«
    »Alles ist möglich.«
    »Okay.« Bill überlegte nicht lange. »Fahr mit, aber ich denke, dass es eine vergebliche Liebesmüh ist.«
    »Wir werden sehen.«
    »Ich könnte ja anrufen und Bescheid geben, dass wir beide kommen.«
    »Kannst du machen. Aber sag nicht, weshalb ich dich begleite.«
    »Keine Sorge. Außerdem werde ich von unterwegs anrufen und so tun, als hätte ich dich zufällig aufgegabelt.«
    »Aha. Und das wird Sheila glauben?«
    »Nein. Eher nicht. Es ist mir auch egal. Wir können bei uns noch einen Schluck draußen auf der Terrasse trinken, wenn du willst, kannst du auch bei uns übernachten.«
    »Nein, nein, das werde ich hier, und ich werde mich morgen früh um diesen Professor Sarweti kümmern.«
    Bill grinste. »Und was ist mit Mandra Korab?«
    »Der, mein Lieber, wird mir bestimmt noch über den Weg laufen. Verlass dich drauf.«
    Bill sagte nur: »Wenn du meinst. Aber jetzt lass uns verschwinden.«
    Damit war ich einverstanden. Dass der Abend so enden würde, hätte ich nicht gedacht. Ich war gespannt, was mir in der Nacht noch bevorstand…
    ***
    Wir rollten mit dem Wagen durch ein ruhigeres London. Bei einem Ampelstopp rief Bill seine Frau an, die sich freute, dass er Besuch mitbrachte, aber sich zugleich wunderte und fragte, ob es da irgendwelche Hintergedanken gab.
    »Nein, warum?«
    »Weil ich euch kenne.«
    »Wir haben uns zufällig getroffen.«
    Sheila wechselte das Thema. »Was soll ich für euch kaltstellen?«
    »Bier und Wein.«
    Sie stöhnte leise. »Das scheint eine lange Nacht zu werden.«
    »Erst mal abwarten.« Bill startete wieder. Hinter uns hatte man schon gehupt, und er schaute mich an. »Sie ist misstrauisch, was Dinge angeht, die etwas ungewöhnlich sind.«
    »Ist das ein Wunder?«
    Bill lachte. »Eigentlich nicht. Im Moment sind wir außen vor. Oder hast du irgendwas gesehen? Verfolger, zum Beispiel?«
    »Nein, keine. Wäre bei der Dunkelheit auch kaum möglich gewesen. Es haben keine goldenen Gesichter in der Dunkelheit geschimmert.«
    »Das akzeptiere ich.«
    Ich war nicht so locker wie mein Freund Bill. Wäre Mandra Korab nicht gewesen, hätten ihn die Typen bestimmt getötet. An Bills Hals befand sich mittlerweile eine blutige Kruste. Diese andere Seite wollte vermeiden, dass sein Bericht gedruckt wurde. Ein anderes Motiv konnte ich mir nicht vorstellen.
    Wir rollten bereits durch den stilleren Londoner Süden. Der Verkehr war hier stark abgeschwächt. Wenn sich

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