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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenüber parkte nur ein Kleinwagen. Die Autos der Besitzer standen in der Regel in der Garage.
    Auf unserer Seite sah das anders aus. Den Grund sahen Bill und ich zur gleichen Zeit und blieben stehen.
    »Da parkt jemand!«, zischelte Bill.
    »Du sagst es.«
    »Und das ist nicht eben ein Kleinwagen.«
    Er meinte damit den Transporter. Wahrscheinlich war es der, der uns überholt hatte. Ich wurde wieder an die beiden hell lackierten Lieferwagen erinnert, die in meinem letzten Fall eine Rolle gespielt hatten.
    »Das sind sie, John. Verdammt, es gibt keine andere Erklärung.« Plötzlich sah sein Gesicht blank aus, was an der dünnen Schicht aus Schweiß lag. »Ich habe Angst um Sheila und Johnny.«
    Die Sorge verstand ich voll und ganz und versuchte, ihn wieder in ein ruhiges Fahrwasser lenken. Meine Hand berührte seine Schulter und ich sagte mit leiser Stimme: »Noch steht es nicht fest. Wir haben keinen Beweis.«
    »Das reicht mir trotzdem.«
    »Dann ruf Sheila an.«
    Bill sagte erst mal nichts. Er schaute mich an, dachte nach und nickte. »Okay, ich werde es tun, und ich werde auch leise sprechen. Drück uns die Daumen.«
    Bill holte sein Handy hervor. Ich sah, dass seine Finger leicht zitterten, und das nicht grundlos, denn er war es gewesen, der seine Erfahrungen mit den Dienern des Schlangengrabs gemacht hatte.
    Dann meldete sich Sheila. Bills Gesicht sah ich an, dass er es als normal empfand. Er stellte den kleinen Lautsprecher ein, sodass ich mithören konnte.
    »He, wo seid ihr denn? Ihr hättet schon längst hier sein müssen, denke ich.«
    »Alles klar, Sheila, wir sind auch in der Nähe. Ist bei euch alles in Ordnung?«
    »Ja, keine Probleme. Aber das scheint bei euch nicht so zu sein, finde ich jedenfalls.«
    »Das ist okay.«
    Jetzt war Sheila misstrauisch geworden. »Was ist denn überhaupt los, Bill? Warum rufst du an?«
    »Das erkläre ich dir später. Jedenfalls sind John und ich nicht weit vom Haus entfernt.«
    »Da ist doch wieder was im Busch, Bill. Du kannst mir nichts erzählen, ich kenne dich.«
    »Wir sehen uns gleich«, sagte er und unterbrach die Verbindung. Dann sah er mich an und nickte. »Ich habe es mir gedacht. Sheila wittert Unheil.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein.«
    »Okay, dann lass uns gehen.«
    Wir hatten längst festgestellt, dass der Transporter nicht direkt am Haus stand, doch er war so geparkt worden, dass die Insassen bis zum Bungalow schauen konnten, und da würde es uns nicht gelingen, auf dem normalen Weg ungesehen das Grundstück zu betreten. Es gab die Möglichkeit, von der Rückseite her zum Haus zu gelangen. Daran dachte noch keiner von uns.
    »Wie machen wir es, John? Hast du einen Plan?«
    »Noch nicht.«
    »Das hört sich schlecht an.«
    »Ich weiß, aber wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren, ich denke, dass wir uns trennen sollten.«
    »Schön und dann?«
    »Einer bleibt auf dieser Seite, der andere geht rüber auf die andere.«
    Bill überlegte nicht lange. »Gut, dann werde ich mich opfern. Ich bleibe auf dieser Seite, denn ich bin es schließlich, auf den sie warten.«
    Da konnte ich nicht widersprechen. Dass der Weg mit Gefahren verbunden war, wusste Bill selbst. Aber irgendwie mussten wir die andere Seite locken.
    »Was sagst du, John?«
    »Nichts mehr.«
    »Dann gehe ich jetzt los.«
    Ich hatte nichts dagegen. Es war klar, dass sich mein Freund in große Gefahr begab, wenn es stimmte, was wir annahmen. Hier waren Gegner am Werk, die auf Menschenleben keine Rücksicht nahmen, darauf mussten wir uns einstellen.
    Ich ließ meinen Freund einige Meter gehen, dann wechselte ich auf die andere Straßenseite über…
    ***
    Bill Conolly schritt über den normalen Belag des Gehsteigs, und doch kam er sich vor, als würde er auf Eiern laufen. Er dachte daran, seine Waffe zu ziehen, doch zugleich war auch klar, dass noch nichts passiert war. Im Wagen bewegte sich nichts, denn der Transporter stand vollkommen ruhig auf der Stelle.
    Bill überlegte, ob es an der Fahrer- oder Beifahrerseite passieren sollte. Es war besser, wenn er auf dem Gehsteig blieb und noch etwas im toten Winkel des Rückspiegels blieb, zudem ging er auch weiterhin recht langsam und versuchte, keine Geräusche zu verursachen.
    Der Wagen rückte näher.
    Bills Herz schlug schneller.
    Nach wenigen Schritten würde er eine entscheidende Stelle erreicht haben. Dann war er so nahe an das Fahrzeug herangekommen, dass er es berühren konnte.
    Die Waffe ziehen oder nicht?
    Bill zweifelte, bis er

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