1730 - Das Schlangengrab
später.«
In der Ferne war das Heulen von Sirenen zu hören. Jemand hatte die Polizei alarmiert. Für Bill stand fest, dass man ihn verhören würde, was auch einige Zeit in Anspruch nahm. Er würde es schwer haben, den Beamten zu erklären, was hier vorgefallen war. Wenn John Sinclair hier gewesen wäre, hätte das anders ausgesehen.
Für Bill gab es nur eine Alternative. Er holte sein Handy hervor und hörte gleichzeitig Johnnys Frage.
»Wen rufst du an?«
»Suko.«
»Und warum nicht John?«
»Das ist im Moment nicht möglich, ich erkläre es dir später. Wichtig ist, dass Suko den Kollegen erklärt, wer ich bin und sie nicht durchdrehen.«
»Kann das nicht besser Sir James übernehmen?«
Bill winkte nur ab, obwohl sein Sohn nicht so unrecht hatte. Sir James’ Eingreifen wäre überzeugender gewesen, aber er wollte ihn nicht mitten in der Nacht stören. Und noch brannte der Baum nicht.
Zum Glück meldete sich Suko sehr schnell. Bill ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. Er bat ihn nur, einfach mal zuzuhören. Dann fing er an zu reden und tat es so, dass Suko auch verstand.
Mittlerweile hielten die beiden Einsatzwagen. Neugierige hatten sich auch eingefunden. Nachbarn der Conollys, die Bill anschauten, ihn aber nicht ansprachen. Die meisten von ihnen wussten ja, welch aufregendes Leben die Conollys manchmal führten.
Johnny stellte noch eine Frage. »Und du weißt nicht, wo John Sinclair hin ist?«
»Richtig.«
Plötzlich erschien Sheila. Sie blieb stehen, schaute sich um, nickte dann und schaute Bill an. »Ich habe es mir gedacht, dass du der Mittelpunkt des Ärgers bist.«
»Das war nicht vorgesehen.«
»Hast du nicht von John gesprochen?«
»Der ist weg.« Bill wollte noch etwas sagen. Es war zu spät. Zwei Beamte näherten sich ihm. Sie sahen nicht aus, als wollten sie mit ihm Monopoly spielen.
Aber Bill wurde erkannt. »Mister Conolly, sind Sie für die beiden Toten hier verantwortlich?«
»Unter anderem.«
Johnny mischte sich ein. Bill hatte ihm das noch immer eingeschaltete Handy überlassen, jetzt hielt er es dem Polizisten entgegen. »Hier will Sie jemand sprechen.«
Der Beamte war ein wenig irritiert. Schließlich nahm er das Handy entgegen.
Er gab erst mal keine Kommentare ab und hörte nur zu. Sheila Conolly wollte wissen, was passiert war und in was sich Bill da wieder hineingedrängt hatte.
»In gar nichts, ich konnte nichts dagegen unternehmen. Ich habe nur diesen Professor Sarweti interviewt. Das war wohl ein Fehler. Dafür wollte man mich töten.« Bill lachte bitter. »Man hat es nicht geschafft«, flüsterte er, »denn ich hatte einen Retter, der nicht John Sinclair heißt.«
»Wie denn?«
»Mandra Korab.«
Sheila war sprachlos. Sie wollte etwas sagen, kam aber nicht mehr dazu, da Bill von dem Beamten angesprochen wurde, der am Handy zugehört hatte.
»Mister Suko möchte Sie noch sprechen.«
»Danke.« Bill nahm das Handy entgegen, und er hörte sofort die Stimme seines Freundes Suko.
»So, ich habe getan, was ich konnte, aber ich werde noch Sir James informieren.«
»Das ist gut.«
»Und noch etwas, Bill. Kann ich ihm nichts über Johns Verbleib sagen?«
»Nein, das geht nicht. Er ist auf diesem kleinen Transporter. Ich habe auch kein Nummernschild erkennen können, und es wird keinen Sinn haben, eine Fahndung einzuleiten. Wir müssen hoffen, dass er sich meldet.«
»Hast du denn keine Idee, wo er stecken könnte? Ich meine, wo er wohl hingefahren ist?«
»Das habe ich nicht, denn ich weiß nicht, was die andere Seite vorhat.«
»Und hast du eine Idee, wie es weitergeht?«
»Habe ich auch nicht. Man wird mich hier auch nicht weglassen, das ist mir klar.«
»Aber du bist außer Gefahr?«
»Ja. Und was hast du dem Polizisten gesagt?«
»Dass du bestimmt nicht der Täter bist. Ich habe ihm einen kurzen Überblick über unser Verhältnis gegeben, und er weiß jetzt, dass sich Sir James noch melden wird.«
»Danke, Suko.«
»Eine Frage noch, Bill. Muss ich kommen?«
»Das ist nicht nötig. Wichtig ist, dass wir John finden.«
»Ja, mag sein, aber ist nicht auch noch ein anderer Name ins Spiel gekommen?«
»Du meinst Mandra Korab.«
»Wen sonst?«
Bill wurde nachdenklich. Er musste sich selbst und Suko gegenüber zugeben, dass Mandra ihm nichts über seinen Aufenthaltsort gesagt hatte. Der Mann war wie ein Schatten aufgetaucht und ebenso schnell wieder verschwunden.
»Ich weiß es nicht, Suko. Ich weiß nichts. Mir kommt es vor, als würde Mandra
Weitere Kostenlose Bücher