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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überlicht-Etappen, um die Spur zu verwischen.
    Schließlich kehrte der Kyberklon an den Ausgangspunkt zurück und machte sich auf die Suche nach dem kleinen Raumjäger. Wenn er beschädigt worden war, befand er sich vielleicht irgendwo in der Nähe.
    Nach einer ganzen Weile entdeckte Voltago auf der zweiten Kristallwelt eines kleinen Systems von vier Planeten das Wrack des Pfeilschiffs. Er konnte jedoch kein Leben anmessen. Wahrscheinlich hatte keiner der Insassen überlebt.
    Er landete mit der angeschlagenen MAMERULE, so benannt nach dem Genschmied von Qylinam, der an seiner Erschaffung maßgeblich beteiligt gewesen war, in einer Senke nicht weit von dem Jäger. Dann reparierte er mit Hilfe des Bordprogramms die kleinen Schäden am eigenen Schiff. Das Wrack zu durchsuchen - dafür war danach noch Zeit genug. Er mußte bei einem weiteren Angriff voll gerüstet sein.
     
    *
     
    Zu Voltagos Überraschung jedoch hatte zumindest ein Mitglied der Besatzung überlebt. Das Erstaunliche dabei war, daß er trotz der Technik seiner Wadenblöcke keine Vitalenergie anmessen konnte.
    Die Erklärung dafür fand er bald heraus: Dieses humanoide Wesen existierte auf dem niedrigsten Level, den man als „Leben" bezeichnen konnte. Es bewegte sich zudem so unendlich langsam, daß man meinen mochte, es sei nur eine Statue, die von einer geheimnisvollen Kraft zentimeterweise vorangeschoben wurde.
    Voltago testete die Wahrnehmungsfähigkeit des Wesens; möglicherweise war nur der Körper langsam, der Geist jedoch nicht.
    Doch das Wesen reagierte nicht auf ihn. Er war zu schnell.
    Er durchsuchte das Wrack, um Hinweise auf die Herkunft und Art des Wesens zu finden. Im vorderen Drittel des Schiffs, in der ehemaligen Steuerzentrale, entdeckte er die Leiche eines weiteren solchen Wesens.
    Sonst fand er keine Überreste. Sie waren also nur zu zweit gewesen.
    Der Überlebende war sich bestimmt darüber im klaren, daß er nie mehr von hier wegkommen würde. Seine Aufgabe hatte vermutlich darin bestanden, die Todeszone auszukundschaften.
    Nach langem Suchen gab Voltago auf. Das Schiff war völlig zerstört, die Speicher konnten nicht mehr aktiviert werden. Wenn es Datenträger gegeben hatte, die den Absturz heil überstanden hatten, so waren sie fort.
    Damit gab es nur noch eine Möglichkeit: Der Überlebende versuchte die Daten in Sicherheit zu bringen, für andere seiner Art, die vielleicht einmal hierherkamen.
    Bevor er weitere Aktionen unternahm, verlegte der Kyberklon sich darauf, den anderen nur zu beobachten. Um mehr über ihn herauszufinden, um einen möglicherweise tödlichen Schock oder eine Überreaktion, etwa die Vernichtung der wertvollen Daten, zu vermeiden.
    Ohne daß es der Überlebende merkte, hatte er so die ganze Zeit einen Begleiter.
    Voltago entschloß sich erst, etwas zu unternehmen, als er die Daten in Sicherheit sah. Da er die Gewohnheiten des Wesens bereits recht gut kannte, brauchte er sich nur gut sichtbar hinzustellen und sich so lange nicht zu rühren, bis der andere ihn in seiner Slowmotion-Wahrnehmung sehen konnte.
    Danach würde alles einfach sein.
     
    *
     
    Isouder stand wie erstarrt und erwartete den Tod, als der Schwarze so extrem langsam, daß er es mitverfolgen konnte, immer näher auf ihn zukam.
    „Was willst du noch?" rief er. „Du hast alles, was du brauchst. Laß mich in Ruhe sterben!"
    Die Angst und die Verzweiflung waren von ihm abgefallen. Er hatte verloren, das wußte er. Alles, was er noch fühlen konnte, war Resignation.
    Der Schwarze blieb stehen. In seiner schimmernden Hand hielt er den Datenträger. Er hatte ihn noch nicht vernichtet. Im Gegenteil, er hielt ihn so behutsam, als wollte er nicht, daß er durch Unachtsamkeit beschädigt wurde.
    Und dann sprach er. In Isouders Sprache. Und so langsam, die Worte so extrem gedehnt, daß er ihn verstehen konnte.
    „Niemand will, daß du stirbst."
    Danach trat eine lange Pause ein.
    Isouder versuchte nachzudenken. Die Schmerzen nahmen wieder zu, doch er durfte sich jetzt nicht gehenlassen. Was bedeutete dieser Satz?
    Was konnte dem Schwarzen an seinem Leben liegen? Oder war das nur ein Trick, um noch weitere Informationen aus ihm herauszulocken?
    „Du bist ein Gesandter Abrutians", sagte der Immune.
    „Nein", widersprach der Schwarze.
    Wieder eine Pause. Das schlichte Nein stand zwischen den beiden ‘Wesen. Der Schwarze gab sich nicht die Mühe zu weiteren Erklärungen, einer Rechtfertigung, wie er zu diesem kühnen Nein kam.
    „Es gibt aber

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