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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auf den Weg in die Todeszone gemacht, um dort nach Leben und dem Geheimnis des Lebensfressers zu suchen.
    Er war wie Isouder immun gegen die Todesstrahlung und konnte sich gefahrlos weit hineinwagen, außerdem konnte er sich unbegrenzt auf dieser Seite des Universums aufhalten. Andere, so erfuhr der Immune, hatten nur eine geringe Frist von wenigen Tagen, bevor sie ins Parresum zurückkehren mußten.
    Auf seiner ganzen Reise hatte Voltago keine weiteren Lebensenklaven wie die der Ayindi gefunden - um so überraschter war er daher gewesen, als er unvermutet auf Isouders Schiff traf.
    „Du behauptest also, daß du die Schneeflocken nicht abkommandiert, sondern vernichtet hast?" fragte Isouder am Ende von Voltagos Erzählung.
    „Ja. Ich suchte dann nach deinem Schiff."
    „Warum bist du nicht sofort in Erscheinung getreten?"
    „Weil ich dein Vertrauen gewinnen wollte, Isouder. Zuerst habe ich meine MAMERULE repariert."
    Der immune Barrayd stand auf und bewegte seinen Körper. „Meinen Körper hast du auch... repariert", sagte er dann.
    „Die Verletzungen waren nicht schlimm, du warst nur total erschöpft.
    Isouder, ich weiß, wie schwer es ist zu beweisen, daß ich nicht dein Feind bin. Aber laß es mich wenigstens versuchen."
    „Du bist schon die ganze Zeit dabei, Voltago. Deine Geschichte klingt interessant, aber ich kann nicht beurteilen, ob sie stimmt oder nicht. Von den Ayindi habe ich nur in Legenden gehört."
    „Aber sie wissen von euch." Voltago wartete einen Moment, bis Isouder diese Eröffnung verarbeitet hatte. Dann fuhr er fort: „Vor mehr als zwei Millionen Jahren hatten die Ayindi Verbündete, die Barayen. Die Lebensräume der beiden Völker waren sozusagen durch einen Schlauch miteinander verbunden, ansonsten war bereits alles von eurem Abrutian vereinnahmt. Schließlich brach die Verbindung ab. Die Ayindi gingen davon aus, daß die Barayen untergegangen waren. Doch offensichtlich hatten diese es geschafft, irgendwohin zu fliehen, sich ein Versteck zu schaffen, in dem sie überleben konnten und nicht entdeckt wurden."
    Isouder spürte, wie er gemustert wurde. Natürlich war diese Behauptung nur eine Vermutung. Aber woher kannte Voltago den Namen der Vorfahren und daß der Exodus zwei Millionen Jahre zurücklag?
    „Ich bin ein Barrayd, und die Barayen waren unsere Vorfahren", sagte er schließlich schwer atmend. „Wie es aussieht, hat Abrutian uns doch gefunden."
    „Nein, Isouder", beteuerte Voltago. „Ich bin sein Feind. Und ich kann euch helfen. Sind alle Barrayd so wie du?"
    Diese Frage konnte Isouder ruhig beantworten. „Nein. Es gibt verschiedene von uns. Wir, die Immunen, sind als einzige in der Lage, in die Todeszone hineinzufliegen. Uns macht die Todesstrahlung nichts aus.
    Woher kennst du den Namen meiner Vorfahren?"
    „Von den Ayindi, das sagte ich doch schon."
    Isouder merkte, wie allmählich Zweifel über das Feindbild in ihm aufstiegen. Etwas in Voltagos Art verunsicherte ihn.
    Er hatte noch niemals Kontakt zu einem Gesandten Abrutians gehabt.
    Aber ob ein solcher sich tatsächlich so verhielt?
    „Was werden wir jetzt tun?" fragte Voltago.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Isouder wahrheitsgemäß.
    „Das ist doch schon ein Anfang", sagte der Kyberklon. Fast schien es, als lächle er dabei.
     
    *
     
    Die ganze Nacht über dachte Isouder über seinen seltsamen Retter nach. Die Möglichkeit, daß dieser sich nur in sein Vertrauen schleichen wollte, bestand nach wie vor; der Zweifel nagte trotzdem an ihm.
    Welches Risiko ging er eigentlich ein, wenn er sich von Voltago nach Hause fliegen ließ? Der Datenträger blieb in seinem Besitz. Und Voltago war nur ein einzelner, man konnte ihn leicht überwältigen.
    Wenn es der Mutant recht bedachte, war es seine einzige Chance, seine Aufgabe doch zu erfüllen. Und wenn er erst im Dolphor-System war, war er nicht mehr allein. Die Gelehrten und Weisen seines Volkes konnten ihn umgehend unterstützen.
    Sie waren nicht ganz hilflos. Sie besaßen eine hochentwickelte Technologie. Sie hatten Millionen von Jahren überlebt.
    Am Morgen sagte er Voltago, daß er mit ihm zurückfliegen würde.
    Wenn der Kyberklon über den plötzlichen Sinneswandel überrascht war, so zeigte er es nicht.
    Er gab Isouder nur einen Hinweis, den der Barrayd möglicherweise nicht bedacht hatte: „Du gehst wahrscheinlich davon aus, daß ihr mit einem einzelnen Jäger Abrutians fertig werdet. Aber da du mit meinem Schiff fliegst, würde es für mich kein

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