1730 - Der Verbündete
Problem darstellen, eine entsprechende Schneeflocken-Flotte hinter mir herzuziehen."
„Dieses Risiko werde ich eingehen", versetzte Isouder. „Du selbst hast gesagt, daß man zu Vertrauen bereit sein muß, auch wenn man sich nicht ganz sicher sein kann."
Du weißt nicht, daß die Quesch ins Universum hinaushorchen. Sie werden es sofort wissen, wenn du dein Gefolge hinter dir herziehst.
„Abgesehen davon werde ich mich selbst an die Ortung setzen", setzte er hinzu.
Darüber verzog Voltago sein schwarzes Gesicht. „Einverstanden, Isouder!"
8.
Zhanth Während des ganzen Flugs verhielt Voltago sich völlig unauffällig.
Isouder konnte nichts in der Ortung ausmachen, was auf verfolgende Schneeflocken deutete. Selbstverständlich konnte dies ein Trick sein, aber Voltago schien sich auf die Schiffsführung zu konzentrieren. Wenn er heimlich eine Spur hinterließ, mußte er das schon sehr geschickt anstellen.
Ein Rochenschiff allein zu führen nahm die gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Voltago zeigte sich ziemlich einsilbig, beantwortete jedoch bereitwillig Isouders Fragen.
Der Immune fragte nicht viel. Es war eher ein Spiel, ob er es schaffte, den angeblichen Freund zu enttarnen. Da er weiterhin mit Reizimpulsen versorgt wurde, war es für ihn kein Problem, sich harmlose Fragen auszudenken, die er gezielt einbrachte. Durch die langen Abstände und die zusammenhanglosen Fragen konnte Voltago sich nicht vorbereiten und passende Antworten überlegen. Um sich nicht verdächtig zu machen, mußte er rasch antworten.
Etwas Neugier war natürlich dabei.
Zum Beispiel hatte Voltago freimütig erklärt, daß er den Ayindi das Schiff gestohlen hatte. Weshalb sollte er das nötig haben?
„Warst du lange bei den Ayindi?"
„Nein. Nur so lange, wie ich brauchte, um mir die nötigen Informationen über die Vergangenheit zu beschaffen, worin auch die Daten über die Barayen enthalten waren, und um das Schiff zu stehlen."
„Warum mußtest du überhaupt ein Schiff stehlen, wenn du nicht der Feind bist?"
Dies war das erste Mal, daß Voltago zögerte. „Es gab da... Ich mußte..."
Isouder wartete geduldig, zeigte jedoch durch nichts an, daß er auf die Antwort verzichten wollte.
„Es ist nicht einfach, darauf zu antworten, Isouder", sagte Voltago schließlich. „Es hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Ich war... in einem ähnlichen Zustand, wie du es bist, wenn du nicht in deinem Phoor-Jäger sitzt. Als ich erwachte, war ich krank und verstört. Ich war bei meinen Freunden, aber etwas drängte mich unaufhaltsam fort von ihnen. Ich mußte so schnell wie möglich zu den Ayindi und mehr über das Arresum erfahren. Die Zeit drängte, dennoch konnte ich eine Menge Informationen sammeln, und dann mußte ich fliehen..."
„Weißt du heute, was dich drängte?" fragte Isouder.
„Ja, mein Freund", antwortete Voltago. „Doch das ist nicht mehr wichtig. Ich habe dich gefunden. Alles wird gut."
Darauf folgte ein langes Schweigen; Isouder spürte, daß der seltsame Fremde, der ihm das Leben gerettet hatte, nicht mehr bereit war, mehr von sich zu erzählen. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Voltago von den Erinnerungen an die Vergangenheit gequält wurde, vielleicht war er von dieser geheimnisvollen Krankheit immer noch nicht ganz geheilt. Dies nahm er notgedrungen hin. Trotzdem setzte er die Fragen später fort, als die Lage wieder entspannt war.
Isouder war sich darüber im klaren, daß Voltago dieses Spiel von Anfang an durchschaute, er aber keine andere Wahl hatte, als sich der Herausforderung zu stellen.
Schließlich, als Isouder bemerkte, daß es nicht mehr weit sei, wollte Voltago seinerseits etwas wissen: „Isouder, du hast mir sehr viele Fragen gestellt. Die Ortung zeigt nicht an, daß uns Schneeflocken nachfolgen. Zu welchem Ergebnis bist du wegen mir gekommen?"
Der immune Barrayd zögerte einen Moment.
„Um ehrlich zu sein...", begann er, brach dann jedoch ab.
„Es interessiert mich nur, Isouder. Du mußt nicht darauf antworten."
„Es geht nicht darum, ob ich will, Voltago. Es sträubt sich der Verstand in mir, dich als Freund anzuerkennen. Aber mein Gefühl sagt längst etwas anderes. Ich kann’s nicht erklären. Alle meine Fragen haben mich nicht weitergebracht. Wären wir beide nach wie vor allein auf dem Planeten, würde ich dir jetzt mein Vertrauen aussprechen. Aber es geht hier nicht nur um mich, sondern um das Überleben meines gesamten Volkes, zu dem ich dich führe. Es
Weitere Kostenlose Bücher