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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arresum zurückgekommen waren. Und doch lag die Erinnerung daran wie hinter einem Schleier. Dabei war da etwas, an das sich Nina hätte erinnern sollen. Das fühlte sie ganz stark. Sie wußte nur nicht, was es war. Und sosehr sie sich in ihren einsamen Stunden das Gehirn zermarterte, es wollte ihr nicht einfallen.
    Sie lag ganze Nächte wach und brütete darüber. Dennoch war sie jeden Morgen frisch und ausgeruht. Sie brauchte eigentlich keinen Schlaf.
    Ihr fiel etwas ein. Ihre Periode war ausgeblieben, obwohl sie nach der Rückkehr aus dem Arresum fällig gewesen wäre. Während des Einsatzes hatte sie klarerweise Ovulationshemmer genommen, damit aber schon auf dem Rückflug aufgehört. Es gab keinen plausiblen Grund für das Ausbleiben ihrer Tage.
    Nina hämmerte mit den Fäusten wütend gegen die Korridorwand. Sie legte all ihre Kraft in die Schläge in der Überzeugung, daß sie sich alle Finger brechen würde. Aber das gelang ihr nicht. Es tat eigentlich nicht einmal weh.
    Da sie sich nach wie vor unausgelastet fühlte, suchte sie die Kraftkammer auf. Dort angekommen, signalisierte ihr Körper unverhofft, daß nun eintrat, was sie kurz zuvor bemängelt hatte. Wie auf Bestellung!
    Sie wollte, aus reiner Gewohnheit, wie früher in solchen mißlichen Situationen wieder kehrtmachen. Aber da tauchte Alex auf und hielt sie zurück.
    „Ich muß dich dringend sprechen, Nina. Es ist äußerst wichtig. Und sehr persönlich."
    „Schieß los, Alex", sagte sie und fühlte sich in seiner Nähe wie ausgewechselt.
    Während ihres gemeinsamen Trainings hatte sie nie erotische Gefühle für ihn empfunden. Es ging lediglich ums Kräftemessen, bei dem sie ihm nacheiferte. Auch jetzt knisterte es nicht auf diese Art zwischen ihnen.
    Aber sie verspürte plötzlich so eine Vertrautheit zu ihm, wie sie nur zwischen engsten Freunden entstehen kann. Aber das machte sie gleichzeitig auch traurig. Instinktiv erkannte sie, daß dies nicht das Leuchten eines ewigen Lichtes war, sondern lediglich ein kurz aufflammendes Blitzlicht. Nichts von Dauer. Und das machte sie sofort wieder melancholisch. Es gab nichts, was sie nicht schwermütig machte.
    „Ich brauche dich." Alex ergriff sanft ihre Schultern. „Wir brauchen einander. Nur wenn wir uns nahe sind, können wir stark sein."
    „Tut mir leid, Alex", sagte sie und nahm seine Hände, von denen soviel Kraft auf sie überströmte, von ihren Schultern. „Du hast den richtigen Zeitpunkt verpaßt."
    Er machte ein verzweifeltes Gesicht und schüttelte den Kopf. Irgendwie hatte er dabei etwas von einem Kleinkind an sich, das ungehalten wurde, weil es sich nicht richtig artikulieren konnte.
    „Nein, nein, nein!" rief er, so daß aller Aufmerksamkeit sich ihnen zuwandte. Alex faßte sich wieder und senkte die Stimme: „Ich meine, wir alle, die auf Opal waren, gehören zusammen. Wir haben etwas gemeinsam, das die anderen nicht haben. Wir wurden erhöht. Unsere Fähigkeiten haben sich potenziert Wirken alle anderen nicht auch abstoßend auf dich? Komm mit mir."
    An diesen hastig geraunten, einfachen Worten war viel Wahres. Nina folgte Alex bedenkenlos.
     
    *
     
    Alexius Bullet merkte, wie er von Tag zu Tag verfiel. Hatte er sich nach der Heimkehr zur BASIS noch gefühlt, als könne er das Universum aus den Angeln heben, so ging es ihm eine Woche später miserabel. Man sah es ihm zumeist nur nicht an, denn er hatte sich ganz gut im Griff. Er war immer noch ein gutaussehender, attraktiver Mann.
    Aber innen fühlte er sich wie morsch, faulig. Hinter ihm lagen sieben Tage des permanenten Abstiegs, der Ohnmacht und der Verzweiflung - aber auch des nach allen Seiten gerichteten Forschens, des Insich-Gehens und des Erkennens.
    Die erste Erkenntnis war die, daß die bedrückende Atmosphäre auf der BASIS ihn allmählich zermürbte. Er gab mit jedem Tag etwas von sich ab, wurde auf gewisse Weise weniger, wurde vergeßlich und verlor insgesamt Substanz. Dabei schien seine Physis völlig in Ordnung zu sein. Wenn er die Kraftkammer verließ, bescheinigte ihm der Diagnoserobot jeweils beste Gesundheit und überdurchschnittliche Kondition.
    Aber diese Diagnose betraf eben nur den augenblicklichen Zustand. Die Phasen des Tiefs dazwischen konnten auf diese Weise nicht gemessen werden. Und das war gut so. Es ging niemanden etwas an. Auch nicht die Statistik der Roboter.
    Alex’ zweite Erkenntnis war die, daß es die Nähe anderer Leute war, die an seiner Substanz zehrte. Körperliche Berührung, und sei es nur

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