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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte sich, ob sie die Angelegenheit verdrängte. Ebenso wie er, denn sonst wüßte er, was es mit dem Staub auf sich hatte. Der Staubwirbel von Opal.
    Er konnte damit keine Bilder assoziieren.
     
    *
     
    Paul Conte kam sich vor wie ein Verschwörer. In gewisser Weise waren sie das auch alle, die Beausoleils von der TYRONA. Sie wußten, daß sie anders waren als die anderen. Darum hatten sie sich selbst zur Auflage gemacht, in der Öffentlichkeit nicht geschlossen aufzutreten und zum Schein auch den Kontakt zu den anderen zu pflegen - wie widerlich und schmerzhaft das auch sein mochte.
    Natürlich war nichts dabei, wenn sie, die durch ein gemeinsames Schicksal miteinander verbunden waren, sich zusammentaten. Aber der Anschein mußte verhindert werden, sie wollten andere ausschließen.
    Darum riß sich Paul Conte zusammen und suchte allein den Freizeitpark auf. Vor allem Joseph Broussard jr. und die anderen Beausoleils sollten nicht merken, daß er und die anderen aus Alex’ Gruppe eine zu verschworene Gemeinschaft bildeten.
    Als Paul in den Bayou kam, wurde er schon von weitem von allen Seiten gegrüßt. An manche Gesichter erinnerte er sich einfach nicht mehr, obwohl sie ihm bekannt sein sollten. Er grüßte zurück, achtete aber darauf, niemandem zu nahe zu kommen.
    Paul war froh, nichts von Joseph zu sehen. Der Cajun war besonders lästig und stellte dauernd unangenehme Fragen. Das hatten ihm auch die anderen bestätigt.
    „Hallo, Bebe!"
    „He, Bebe, Arlo hat nach dir gefragt."
    „Er soll nur kommen. Bisher ist er mir stets aus dem Weg gegangen."
    Mit dieser Bemerkung hatte Paul die Lacher auf seiner Seite.
    Plötzlich sah er die kleine Karla. Sie schien aufgebracht und bahnte sich energisch ihren Weg durch die Menge. Ihr auf den Fersen folgte ein blonder Jüngling mit zerschundenem Gesicht und einem geschwollenen Auge, der dauernd nach ihr griff und auf sie einredete. Karla knallte ihm eine und eilte weiter. Aber er gab nicht auf und bedrängte sie weiterhin.
    Paul eilte Karla entgegen, ergriff sie am Arm und drückte sie schützend an sich. Dem Blondschopf streckte er die Handfläche entgegen und ließ ihn dagegen laufen.
    „Fühlst du dich belästigt, Petite Karla?" fragte Paul und schlug dem Blondschopf, der an ihm vorbeizukommen versuchte, mit der flachen Hand mehrfach gegen die Brust. Das war unangenehm, aber es mußte sein.
    „Ich werde schon allein mit Clark fertig, Bebe", sagte Karla. Trotzdem preßte sie sich fester an Pauls Brust. Die Berührung schien ihr gutzutun.
    „Misch dich da nicht ein, Bebe", herrschte Clark Paul an. An ihm vorbei sagte er: „Wir müssen über das, was vorgefallen ist, reden, Karla.
    Wir können es nicht einfach totschweigen."
    „Es ist aus!" schrie Karla ihn an. „Aus und vorbei!"
    Bevor Clark etwas erwidern konnte, legte ihm Paul die Hand um den Hals. Er drückte gar nicht zu, die Berührung an sich genügte. Paul ignorierte das kalte Kribbeln in seiner Hand.
    Clark begann zu zittern, die Augen traten ihm aus den Höhlen. Als Paul ihn losließ, griff sich Clark mit beiden Händen an den Hals und krümmte sich atemringend.
    „Verdammte Beaumortels", würgte er hervor und torkelte davon.
    „Bravo, Bebe", sagte da eine bekannte Stimme hinter Paul. „Es ist wirklich beeindruckend, wie du mit diesem armen Würstchen umgesprungen bist. Aber würdest du es auch mit einem ernsthaften Gegner aufnehmen?"
    Hinter Paul stand Arlo Rutan, zu seiner vollen Ertrusergröße von über zweieinhalb Metern aufgerichtet, und grinste herablassend.
    „Aber jederzeit", sagte Paul unbeeindruckt. Er wollte die Sache mit Arlo nicht länger aufschieben. „Bringen wir es hinter uns. Gleich hier!"
    Arlo Rutan war perplex.
    „Das meinst du nicht wirklich", sagte der Ertruser verdattert. „Ich hab’ doch nur Spaß gemacht."
    Aber Paul war bereits zu einer Laube mit einem Tisch und zwei Bänken geeilt, setzte sich und stützte einen Arm auf den Tisch.
    „Los, Arlo. Worauf wartest du?" rief er dem Chef der Landetruppe herausfordernd zu.
    „Bebe, laß den Unsinn", versuchte Arlo Rutan einzulenken. Er blickte sich um und stellte erleichtert fest, daß niemand außer Karla ihnen Beachtung schenkte. Dann erst folgte er dem Beausoleil und meinte: „Laß es sein, Bebe. Das ist lächerlich. Du weißt genau, daß du keine Chance hast."
    „Das werden wir sehen." Paul hieb mehrmals ungeduldig und herausfordernd mit dem Ellenbogen auf den Tisch. „Oder willst du dich drücken, Arlo? Willst du dich

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