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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regeneration im Arresum erworben?" fragte die Plophos-Medizinerin Arfe Loidan skeptisch.
    „Bebe ist kein Einzelfall", erwiderte Joseph und deutete wieder auf den Astronomen in seiner Begleitung. „Clark war mit der kleinen Karla intim und hatte, neben anderen Unannehmlichkeiten, ein ähnliches Erlebnis wie Arlo. Schieß los, Clark."
    Clark Murdock begann über sein Erlebnis mit Karla zu berichten.
    Zuerst stockend, weil es ihm peinlich war, vor einem größeren Auditorium über solche Details zu reden. Aber als er zum Wesentlichen kam und von Karlas Wunde berichtete, die nicht blutete, weil Karla vergessen hatte, sie bluten zu lassen, da kamen die Worte flüssig über seine Lippen. Er wirkte sehr überzeugend und zog die Zuhörer in seinen Bann.
    „Eine Wunde, die zu bluten vergißt", murmelte Olga DeSedde, die Recycling-Spezialistin, schaudernd. „Das hieße in letzter Konsequenz, daß die Betroffenen wie auf Knopfdruck reagieren. Roboterhaft. Auf bestimmte Kommandos und Signale."
    „Das sehe ich anders", widersprach Joseph. „Es ist vielmehr so, daß sie insgesamt immer vergeßlicher werden. Sie haben sich zunehmend Orientierungsschwierigkeiten anmerken lassen. Zuerst waren sie perfekt.
    Jeder spielte seine Rolle bis ins kleinste Detail richtig. Bebe hätte sich anfangs auch nie den Arm von Arlo brechen lassen. Die kleine Karla hätte nicht vergessen, daß eine Wunde zu bluten hat. Aber nach und nach haben sie die Kontrolle über sich verloren."
    „Was für eine unheimliche Verwandlung mag mit ihnen geschehen sein?" sinnierte Arfe Loidan, die ihre Skepsis allmählich abzubauen begann. „Und wann? Und wo?"
    „Im Arresum!" sagte Joseph. „In der Todeszone der Abruse! Als sie auf Opal festsaßen! Und gewissermaßen unbeaufsichtigt waren. Da muß es passiert sein - was auch immer!"
    „Das ist unmöglich", behauptete Lugia Scinagra. „Wir haben alle SERUNS überprüft. Wenn es irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse gegeben hätte, wären diese doch von den Pikosyns aufgezeichnet worden."
    „Die SERUNS!" platzte der Ferrone Geromesch heraus, der nicht nur für die Ersatzteile verantwortlich war, sondern auch als Zeugwart fungierte. „Mir fallt gerade ein, daß Doc Salmaka das Log von Paul Contes SERUN angefordert hat!"
    „Das war vermutlich sein Todesurteil", sagte Joseph düster. „Was ist mit den SERUNS der anderen? Wenn wir sie genauer untersuchen lassen, müßten wir doch auch auf das stoßen, was Salmaka gefunden hat."
    „Keine Chance", behauptete Arlo Rutan. „Die Beaumortels sind mit einer Korvette unterwegs. Und sie tragen natürlich ihre SERUNS, die sie auch im Arresum benutzt hatten. Sie wurden von der Kontrollstelle als unbedenklich freigegeben."
    „Nicht ganz", widersprach Geromesch. „Es sind dieselben SERUNS, aber die Pikosyns mit den Logs haben wir ausgewechselt. Das ist Routine." Er sprang auf. „Ich werde sie sofort überprüfen lassen."
    Er ging zum nächsten Interkom und führte ein längeres Gespräch. In den dazwischenliegenden Pausen gestikulierte er, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen. Er hob einen Finger, dann zwei und drei.
    Letztlich war die Hand voll, und er nickte nur noch.
    Sie hörten ihn sagen: „Okay, macht weiter."
    Als er zum Konferenztisch zurückkam, war er aufgeregt und blaß zugleich. Er berichtete: „Bei jedem der untersuchten Logs fehlt die Aufzeichnung für zwei volle Tage. Und zwar für zwei Tage während des Aufenthalts auf Opal. Die SERUNS waren für diese Zeitspanne nicht in Betrieb. Unnötig zu sagen, daß das kein Mensch überlebt hätte."
    „Was sind die Beaumortels dann, wenn sie keine Menschen mehr sind?" fragte Clark Murdock fröstelnd - in Erinnerung an sein Beisammensein mit der kleinen Karla.
    „Geschöpfe der Abruse... ihre Marionetten... perfekte Doppelgänger", zählte Joseph achselzuckend auf.
    Er hielt erst inne, als er merkte, daß Clark mit aufkommender Übelkeit ankämpfte.
    „Wenn sie zur BASIS zurückkehren, werden wir ihnen einen entsprechenden Empfang bereiten", sagte Arlo Rutan entschlossen. „Sie dürfen nur nicht merken, daß wir Bescheid wissen."
    „Nur nichts überstürzen", verlangte Lugia Scinagra. Sie hob den Kopf und rief: „Hamiller, hast du über die Beaumortels Bescheid gewußt?"
    Aber die Hamiller-Tube gab keine Antwort. Das ließ Lugia nichts Gutes ahnen. Sie konnte nur hoffen, daß Hamiller nicht störend in ihre Aktion eingriff.
     
    6.
     
    „Paul Conte, hier spricht Hamiller", meldete

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