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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellen wir die Schuldfrage einmal hinten an. Es hat in den letzten Tagen bereits einige Zwischenfälle gegeben, deren Ursachen nicht ganz oder zumindest nur zweifelhaft geklärt werden konnten. Das gipfelte in den Unzulänglichkeiten im Gravitraf-System. Stehst du noch immer dazu, daß es sich einfach um Materialfehler gehandelt hat? Oder bist du nicht auch zu der Meinung gekommen, daß eine Sabotage nicht ganz auszuschließen ist?"
    „Ich halte nichts von Mutmaßungen, ich erkenne nur Tatsachen an", sagte Hamiller.
    „Aber es gibt berechtigte Zweifel, daß bei diesem Zwischenfall alles mit rechten Dingen zugegangen ist", beharrte Lugia.
    „Dafür gibt es keine Beweise."
    „Hamiller", sprach Lugia daraufhin betont langsam und eindringlich. „Ist es möglich, daß du in gewissen Dingen subjektiv bist und nicht mit uns zusammenarbeitest? Könnte es sein, daß du in gewisser Weise sogar gegen uns arbeitest?"
    „Es ist absurd, mich der Sabotage beschuldigen zu wollen", widersetzte sich Hamiller. „Die BASIS ist mein Leben. Die Grundlage meiner Existenz. Lugia, Sie nehmen doch nicht an, daß ich an dem Ast säge auf dem ich sitze - wenn ich so sagen darf."
    „Und ich habe den Eindruck gewonnen, daß du uns in letzter Zeit manchmal deine volle Unterstützung versagt hast - wenn ich so sagen darf", erwiderte Lugi... „Ich möchte mich nur vergewissern, daß du uns künftig in jeder Beziehung unterstützt. Auch wir wollen nur das Beste für dich und die BASIS, denn ihr seid unsere Lebensversicherung. Aber ich möchte die Garantie, daß du nichts tust und nichts unterläßt, was die Sicherheit der Mannschaft gefährden konnte."
    „Diese Garantie kann ich Ihnen vorbehaltlos geben, Lugia", sagte Hamiller. „Ich werde mich für die gesamte Mannschaft engagieren.
    Eigentlich müßte ich beleidigt sein, daß Sie solche Versprechen verlangen oder gar Zweifel an meiner Loyalität äußern. Aber ich billige Ihnen zu, daß Sie durch die Geschehnisse der letzten Zeit ein wenig überfordert worden sind. Nichts für ungut, Lugia. Ich bin für die Mannschaft der BASIS voll und ganz da."
    Lugia war nicht vollauf zufrieden mit dem Ergebnis dieses Gesprächs.
    Sie hatte immer noch den Eindruck, daß Hamiller nicht die ganze Wahrheit sagte und irgend etwas zu verheimlichen versuchte.
    „Ich werde eine Konferenz einberufen und möchte, daß du dich daran beteiligst, Hamiller."
    „Das ist doch selbstverständlich."
    „Nur noch eine Frage, Hamiller. Du hast deine Augen und Ohren überall auf der BASIS. Weißt du, wo Paul Conte sich versteckt hält?"
    „Jawohl."
    „Dann verrate mir sein Versteck."
    „Nein, das werde ich nicht tun. Ich muß ihn vor Repressalien schützen."
     
    *
     
    Die Führungsspitze der BASIS war bis auf Robert Gruener vollzählig.
    Lugia Scinagra wollte die Sitzung gerade eröffnen, als der Robot-Spezialist und „Vater" der Androgyn-Roboter atemlos in den Konferenzsaal stürzte. Mit einer bedauernden Geste und einer gemurmelten Entschuldigung ließ er sich auf seinem Platz nieder.
    Lugia nahm einen zweiten Anlauf.
    „Ursprünglich wollte ich lediglich die ungewöhnliche Anhäufung von unerklärlichen Zwischenfällen zur Diskussion stellen, die in der Zerstörung eines Medizinischen Sektors und dem Tod von Doktor Salmaka gipfelten", begann sie. „Im letzten Moment sah ich mich jedoch gezwungen, dieses Thema um einen wichtigen Aspekt zu erweitern. Ich komme nicht umhin, die Frage aufzuwerfen, inwieweit die Hamiller-Tube darin verstrickt ist oder diesen Vorgängen tatenlos zusieht. Hamiller hat offen zugegeben, daß er das Versteck des verdächtigen Paul Conte kennt.
    Er war jedoch nicht bereit, es preiszugeben."
    „Ich habe dafür gute Gründe", meldete sich die Hamiller-Tube, bevor Arlo Rutan, Tymon t’Hoon, Talyz Tyraz oder einer der anderen sich äußern konnten. „Ich habe das Kommando über die BASIS und die Verantwortung für die Mannschaft. Und ich habe der Kommandantstellvertreterin Lugia Scinagra unmißverständlich erklärt, daß ich dem Verdächtigen Paul Conte Schutz vor Repressalien gewähre. Dies sehe ich als meine Pflicht an."
    „Das kommt aber unserer Entmündigung gleich", versetzte Lugia ruhig.
    „Du überschreitest damit bei weitem deine Kompetenzen, Hamiller. Da du in diesem Fall eigenmächtig und gegen die Schiffsführung gehandelt hast, müssen wir uns ernsthaft fragen, ob dies nicht ein Wiederholungsfall ist."
    „Ich habe stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt",

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