1731 - Die Beaumortels
checken."
„Aber warum nimmst du sie nicht gleichzeitig dran? Die Möglichkeiten dafür hast du."
„Arlo hat das so gewollt", rechtfertigte sich die Plophoserin. „Er meint, die Beausoleils würden sich wie die Wilde Horde aufführen, wenn wir sie alle auf einmal auf die BASIS losließen. Dafür wollte er ihnen zwei Schichten Dienst nachlassen. Aber ich habe auf einer Woche bestanden.
Die steht ihnen mindestens zu."
„Das mildert diese unnötige Schikane doch nicht", sagte Lugia ärgerlich. „Los, Arfe, mach zwei weitere Checkpoints auf, und fertige die Beausoleils so rasch wie möglich ab. Es ist nicht nötig, sie über Gebühr hinzuhalten."
„Eigentlich hast du recht, Lugia", stimmte Arfe Loidan zu. „Ich werde schneller machen."
„Und zieh Alexius Bullet vor", bat Lugia. „Ich möchte mich mit ihm unterhalten, bevor er mit seinen Leuten feiert. Ich komme zu euch. Bullet soll in einem Sprechzimmer auf mich warten."
Als Lugia eintraf, wartete Alexius Bullet bereits auf sie. Sie schrak vor seinem Anblick zurück. Er war völlig verändert, war das genaue Gegenteil des lebenssprühenden Beau, den sie eben in der Quarantänestation gesehen hatte. Er war blaß und wirkte zittrig. Nichts war mehr von dem kraftstrotzenden Alex vorhanden, der sich fühlte, als könne er Bäume ausreißen.
„Was ist geschehen?" erkundigte sich Lugia sorgenvoll.
„Nichts weiter", sagte Alex nervös und versuchte vergeblich, sich zu straffen. Er machte eine fahrige Handbewegung. „Schwamm drüber!
Warum wolltest du mich sprechen?"
„Ich kenne den Einsatzbericht, wollte mich aber zusätzlich über deine persönlichen Eindrücke informieren, Alex", sagte Lugia und sah ihn fest an. Er wich ihrem Blick aus. Sie fuhr nachdenklich fort: „Das erscheint mir nun aber nicht mehr wichtig. Ich habe dich in der Quarantäne Station als Energiebündel gesehen. Und jetzt stehst du verunsichert, fast eingeschüchtert vor mir. Ich möchte wissen, wie es zu diesem plötzlichen Wechsel gekommen ist."
Alex sah zuerst durch sie hindurch, dann zog er seine Blicke zurück und sah ihr in die Augen. Er versuchte ein Lächeln. Als hätte er ihre letzten Worte gar nicht gehört, begann er zu erzählen: „Nun, über das, was auf Opal passiert ist, werden meine Leute genügend Geschichten erzählen. Du weißt ja, wie das so ist. Tatsächlich hat sich aber nicht viel ereignet, abgesehen davon, daß jede Menge Skelettics uns in ihrem eigenartigen Gang umtanzten. Und dann immer gleich abhauten, wenn wir näher kamen. Das sind schon recht seltsame Gestalten... Obwohl sie eigentlich nur blöd in der Gegend herumstaksen, lassen sie sich gut ausfabulieren. Du wirst staunen, welchen Stellenwert sie in den Geschichten meiner Leute bekommen werden. Dagegen wirst du kaum hören, daß wir, während wir auf Opal ausgesetzt waren, die SERUNS gestrichen voll hatten..."
„Alex!" fiel ihm Lugia Scinagra schneidend ins Wort. „Keine Ausflüchte! Ich will wissen, was dir auf der BASIS widerfahren ist!"
„Na schön", sagte Alex daraufhin und warf ergeben die Hände in die Luft. „Es ist eigentlich nicht der Rede wert. Aber als ich aus der Quarantänestation kam, da wartete einer von Arlos Ertrusern auf mich.
Slinter heißt er. Er hat offenbar unsere Gespräche abgehört und zog mich damit auf. Wir hätten wohl Kraftpillen zu uns genommen, weil wir uns so bärenstark fühlten, und ob ich es mit ihm aufnehmen wolle und solche Stänkereien. Ich wollte ihm ausweichen, aber er umfaßte mich mit beiden Armen und hob mich hoch. Ich dachte, er wolle mich erdrücken. Aber das war es nicht, was mich fertiggemacht hat. Er muß einen Schocker getragen haben, denn ich wurde wie elektrisiert durchgeschüttelt. Dann ließ er mich einfach fallen und rannte weg."
„Das ist ein starkes Stück", sagte Lugia bedauernd. „Ich werde der Angelegenheit schnell nachgehen."
„Nein", verlangte Alex. „Das ist die Sache nicht wert. Wir werden es unter uns ausmachen. Laß das lieber."
Da Lugia den Eindruck hatte, daß er wieder erholter wirkte, stimmte sie zu.
„Meinetwegen", sagte sie und streckte ihm nachträglich die Hand zur Begrüßung entgegen. „Willkommen, zurück auf der BASIS."
Alex wollte ihre Hand spontan ergreifen. Aber kurz bevor er sie erreichte, hielt er inne. Seine Hand begann für einen Moment zu zittern, dann zog er sie blitzschnell zurück und schob sie in die Hosentasche. Lugia hatte den Eindruck, daß sein Gesicht zuerst einen erstaunten und dann einen
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