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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungefährlich.
    Voltago interessierte sich in erster Linie für die Raumschiffe. Diejenigen Einheiten, die auf die Planetentrümmer abgestürzt waren, befanden sich natürlich in kristallisiertem Zustand. Über den Rest war ihm keine Aussage möglich.
    „Wir funken die Schiffe an", wandte sich der Kyberklon an den Bordcomputer. „Verwende sämtliche dir bekannten Sprachen und Dialekte. Bitte um Informationen und Rückmeldung."
    Das Rochenschiff funkte eine Stunde lang, ohne daß auch nur der Hauch einer Antwort zustande kam. Voltago wunderte sich nicht darüber.
    Dies hier, so begriff er, war ein Raumschiffsfriedhof. Verlassen, seit Ewigkeiten ohne Besatzung.
    Die Reliefzeichner der MAME-RULE projizierten erste Bilder als Hologramm. Voltago erkannte kristalline Flugkörper, die den Schiffen der Ayindi ähnelten: flunderförmige, flachgedrückte Raumer, jedoch sehr viel länger gezogen als beispielsweise Moiras STYX.
    Voltago ließ sich in rascher Folge weitere Einheiten zeigen. Sie alle schienen kristallisiert; auch jene, die im freien Raum trieben und keinen Kontakt zu einem der Planetentrümmer besaßen. Manche waren 2000 Meter breit und 600 Meter dick, wobei die Länge bis zu 4000 Meter betrug. Das war viermal so viel wie bei den größten Einheiten, die er im Aariam-System bemerkt hatte.
    „MAMERULE! Was weißt du über diese Einheiten?"
    „Gar nichts. Die Existenz der Schiffe war mir nicht bekannt."
    „Handelt es sich um Ayindi-Schiffe?"
    „Meine Wahrscheinlichkeitsrechnung besagt: Ja. Verbindliche Daten kann ich jedoch nicht liefern."
    Soweit war Voltago mit der eigenen Überlegung ebenfalls gediehen; es sah nicht so aus, als ließe sich das Geheimnis der Armada von außen klären.
    Also beschloß er, mit der MAMERULE ins Trümmerfeld einzudringen.
    Es mußte einen Grund dafür geben: 17 Sonnen... 100.000 Raumschiffe... und 25 zersplitterte Planeten.
    Obwohl der Kyberklon ein künstliches Wesen war und über so etwas wie „Ahnung" nicht verfügte, sah er erstaunliche Entdeckungen voraus.
     
    *
     
    Die Ruhelosigkeit in seinem Inneren wuchs zwischendurch zu einem solchen Maß an, daß er nur schwer damit fertig wurde.
    Daß er sich so sehr nach Rhodans Nähe sehnte, geradezu darauf angewiesen war, hatte seine Gründe.
    Es war ein rein kyberpsychologisches Problem. Er war eben darauf programmiert, bei aller Distanz, immer wieder Kontakt zu halten.
    Voltago manövrierte das Rochenschiff vorsichtig über die unsichtbare Grenze hinaus. Keine Angriffe, keine Gefährdung. Nichts.
    Nun befand er sich im Inneren der Kugelschale. Wenn man von den ziemlich ungewöhnlichen Schwerkraftverhältnissen absah, handelte es sich um ein normales Stück Weltall.
    Der Kyberklon hielt auf mentalem Weg so viele Schaltungen und Geräte wie möglich unter Kontrolle. Wenn es doch noch zur Katastrophe kam, wollte er beweglich sein.
    Aber nichts geschah.
    Er näherte sich dem Schwerkraftzentrum. Die 100.000 Schiffe waren über und über ineinander verkeilt, so daß man von manchen Stellen aus mit einem Raumschiff nicht in die Trümmerzone vordringen konnte. An anderen Stellen klafften wiederum große Lücken.
    Voltago dirigierte das Schiff an den Rand der Flotte. Von hier aus ließ sich kein einziges Wrack erkennen, das nicht kristallisiert war.
    „Ich steige aus", kündigte er an. „Du übernimmst eigenständig die Wache, MAMERULE." .
    „Ich verstehe."
    Voltago verließ die provisorische Zentrale, die er sich aus Vario-Elementen des Schiffes geformt hatte, und erreichte über einen Korridor die Außenhaut des Rochens. Seine Füße berührten den Boden nicht, seine Schritte endeten stets in einem Prallfeldpolster wenige Zentimeter über dem Gangbelag.
    Schwarzer Schatten in einem Raumschiff ohne Licht. Schotten auf.
    Atmosphäre entweicht. Ich werde hinausgerissen.
    Der Kyberklon wirbelte haltlos durch das All, endlose Lichtjahrmillionen vom nächsten bewohnten Planeten entfernt. Ein normal lebendiges Wesen hätte den Gedanken vielleicht nicht ertragen; hätte sich womöglich vorgestellt, wie es wäre, wenn in diesem Augenblick die MAMERULE verschwand. Nicht so Voltago.
    Mit der Kraft seiner Wadenblöcke korrigierte er lediglich den Kurs, bis er direkt auf das nächstgelegene Rochenschiff wies.
    Die 17 Sonnen, die diesen Ort als Kugelschale umgaben, strahlten für das bloße Auge nur unwesentlich heller als die weit entfernten Sterne dieser Galaxis. Dennoch reichte das Licht aus, um für die Sehorgane des Kyberklons Konturen aus

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