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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein regelmäßiger, liegender Zylinder von elf Kilometern Länge und fast sieben Kilometern Höhe. Größere Räumlichkeiten, Hangars oder Hallen waren nicht zu sehen. Der Aufriß offenbarte ein schwer überschaubares Labyrinth, das aus Tausenden winziger Kammern und gewundenen Korridoren bestand.
    Auf einen dieser Korridore hielt der Kyberklon zu. Wenn er eine Reaktion erwartet hatte, so sah er sich nach wie vor getäuscht. Mehr als zwei Millionen Jahre, eine lange Zeit.
    Kurz vor Erreichen der Öffnungen stoppte er.
    Die „Landschaft" aus Felsen und Metall wirkte wie eine riesige, klaffende Wunde, die ein monströses Tier in eine ebenso monströse Beute geschlagen hatte. Aus körpereigenen Mitteln nahm er eine Feinvermessung vor. So erhielt der Kyberklon einen präzisen Lageplan über etwa 300 Meter Bunker. Den Punkt seines Eindringens wählte er danach aus: einen geräumigen Gang, von dem mehr als zwanzig Räume abzweigten.
    Voltago trieb zentimeterweise an den Rand des Korridors. Keine Vibration, keine aufflammende Energieschirme.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als fange er eine Energieortung auf. Die Streustrahlung fiel jedoch so gering aus, daß er nicht mit Sicherheit entscheiden konnte, ob das Ereignis stattgefunden hatte oder nicht.
    „MAMERULE", fragte er über Funk, „hast du irgend etwas beobachtet?"
    „Negativ. Es ist alles ruhig."
    Voltago entschied, sich um das Ereignis nicht zu kümmern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte es niemals stattgefunden. Simple Täuschung. So etwas kommt vor.
    Wenn es bis vor kurzem im Inneren noch Atmosphäre gegeben hatte, so war diese mit Voltagos Beschuß entwichen. Die Deckenhöhe betrug etwas mehr als vier Meter; ein für Ayindi angemessener Wert.
    Die Schwerkraft des Brockens lag bei weniger als 0,01 g. Dennoch wartete er, bis sie ihn herangezogen hatte.
    Dann erst tappte er mit langsamen, federleichten Schritten in die Dunkelheit des Korridors. Die Prallfelder seiner Wadenblöcke verhinderten, daß er den Boden berührte und eventuell doch noch einen Alarm auslöste.
    Mit dem Licht seiner glimmenden Wadenblöcke orientierte sich Voltago. An den Wänden erkannte er vertraute Schriftzeichen, wie man sie, in abgewandelter Form, auch an Bord der MAMERULE finden konnte.
    Es war eindeutig Aylos, augenscheinlich eine frühe Variante.
    Voltago schaute der Reihe nach in die Kammern, die sich rechts und links des Weges auftaten. Da es keine Türen gab, brauchte er nicht einmal Schlösser zu öffnen. Sämtliche Räume waren leer. Keine Einrichtungsgegenstände, lediglich in den Wänden verborgene Terminals. Diese waren nicht sichtbar, genausowenig wie in modernen Rochenschiffen, sondern als bewegliche Komponenten in die Wände integriert. Ohne seine Instrumente hätte er die Geräte niemals bemerkt.
    Nicht ein Funke von Energie. Obwohl die Anlagen vollständig erhalten sind.
    Da er keine Gefährdung entdeckte, wanderte der Kyberklon eilig durch die Räumlichkeiten.
    Dieser Teil der Festung war vollständig leer. Zu welchem Zweck er gedacht war, ließ sich nicht mehr sagen.
    Zeitverschwendung! Er mußte bald zu Rhodan.
    Voltago wandte sich dem zweiten Bunkerdrittel zu, und endlich wurde es interessant. Weitläufige, hallenartige Ovale beherrschten das Bild, die mit Maschinen der verschiedensten Formen gefüllt waren. In keinem einzigen Fall gelang es dem Kyberklon, die Funktion einer solchen Maschine zu enträtseln.
    Durch die Vernichtung des Planeten, der einmal den Bunker beherbergt hatte, waren die Schwerkraftverhältnisse vollständig umgedreht. Da sich ein Großteil der Asteroidenmasse über der Festung befand, wirkte der geringe Schwerkraftrest nicht vom Boden, sondern von der Decke aus.
    Alles, was lose herumgelegen hatte, war nach oben gefallen. Feste Teile wie Konsolen oder Möbelstücke ragten nun aus der subjektiven Decke - die vorher der Boden gewesen war.
    Voltago fand mehrfach leere Kleiderbündel, mitten in den Korridoren, scheinbar planlos verteilt. Es handelte sich um Ayindi-Kleidung, der Größe nach zu urteilen. Die Erklärung war einfach: Zum Zeitpunkt der Katastrophe hatte die tödliche Kristallstrahlung die Besatzung des Bunkers überrascht. Die Ayindi waren dort zusammengebrochen, so sie gerade gestanden hatten.
    Aggressive Sauerstoffatmosphäre hatte ihre Leichen zersetzt. Wie lange das her war, vermochte der Kyberklon nicht zu sagen.
    Nach einigen Stunden Suche stieß der Kyberklon auf breite Gänge.
    Diese führten allesamt zu einem

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