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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augenblicken völlig von der Rolle. Sie dachte daran, sich zu bewegen, was nicht möglich war, denn sie fühlte sich wie von einem Panzer aus Eis umgeben, und ihr war auch so kalt geworden, innen und außen.
    »Wer bist du?«, hörte sie sich flüstern.
    Sie erhielt keine Antwort. Oder doch eine, die sie als solche nicht akzeptierte. Etwas Unsichtbares strich über ihren Kopf. Es fühlte sich an wie ein schwacher Stromstoß, und einige Haare stellten sich leicht hoch.
    Dann war dieser Kontakt weg und sie saß wieder normal an ihrem Platz. Aus dem rechten Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung. Dort stand ein Tisch, an dem ein Paar saß, das sich jetzt erhob. Die beiden hatten gezahlt und wollten gehen.
    Jane wusste nicht, wer von ihnen den Toten zuerst gesehen hatte, jedenfalls schrie die Frau laut auf.
    »Eine Leiche! Da hockt eine Leiche!« Dann schrie sie noch mal hoch und schrill und schlug die Hände vor ihr Gesicht.
    Urplötzlich brach Panik los. Kein Gast blieb mehr sitzen, bis auf die Privatdetektivin, die alles wie durch einen Schleier wahrnahm, der die Wirklichkeit verzerrte.
    Eines stand für sie fest. Sie war mit einem Fall konfrontiert worden, wie sie ihn noch nie zuvor in ihrem aufregenden Leben erlebt hatte...
    ***
    Zwar war der Albtraum noch nicht vorbei, zumindest aber reduziert. Jane Collins saß noch immer auf ihrem Platz am Tisch und starrte ins Leere. Längst war die Polizei da. Jede Menge Beamter wuselten herum und fingen damit an, die Gäste und das Personal zu verhören. Mancher von ihnen warf Jane hin wieder einen schiefen Blick zu.
    Es war auch die Mordkommission und die Spurensicherung alarmiert worden, und das war für die Privatdetektivin ein Lichtblick, denn sie kannte den Chef der Truppe.
    Es war Chiefinspektor Tanner, ein Freund des Geisterjägers John Sinclair, den Jane gern angerufen hätte, weil sie mit ihm ebenfalls befreundet war, aber man hatte ihr nicht erlaubt, das Handy zu benutzen. Und so wartete sie darauf, dass Tanner mit seiner Mannschaft eintraf.
    Hin und wieder warf Jane einen Blick auf den toten Cyril Parker. Seine Haltung war unverändert geblieben. Er war mit seinem Körper nach vorn gesunken. Die Stirn berührte den Tisch, und der Griff des Messers schaute aus seinem Nacken hervor. Auch wenn Jane ihn sah, so richtig fassen konnte sie es noch immer nicht. Dieser Mann war tot, gestorben vor ihren Augen, gekillt von einer Unsichtbaren, die Kira Simmons hieß. Das war nicht zu erklären und völlig abgefahren. Aber es gab keine andere Erklärung, auch das musste sie leider zugeben.
    Wieso war diese Frau unsichtbar? Wie hatte sie das geschafft? Wenn dieses Rätsel gelöst wurde, war auch der Fall gelöst, und Jane hatte sich vorgenommen, am Ball zu bleiben, denn hier war sie persönlich betroffen.
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie vom Eingang her das Organ des Chiefinspektors hörte. Tanner war nie zu überhören und auch so gut wie nie sprachlos. Bei der Polizei war er eine Institution. Sein Hut, ein grauer Filz, war sein Markenzeichen. Ebenso wie seine grauen Anzüge und manchmal die erkaltete Zigarre zwischen den Lippen.
    Noch im Eingangsbereich des Restaurants gab er seine Anweisungen. Tanner kannte sich aus. Er war der perfekte Profi. Seine bärbeißige Art musste man mögen, aber diejenigen, die ihn kannten, die wussten, dass in seinem Innern ein weicher Kern steckte.
    »Und wo ist die Zeugin, die mit dem Mann an einem Tisch gesessen hat?«
    Die Frage galt dem Oberkellner, der nicht wusste, wie er sich zu benehmen hatte und immer wieder schluckte, wobei sein Adamsapfel auf und nieder hüpfte.
    »Ich habe – sie – ist – ich meine...«, stotterte er.
    Da war er bei Tanner an der richtigen Adresse. »Wo ist sie, verdammt?«
    »Am Tisch mit der Leiche.«
    »Na, das ist doch eine Antwort.«
    »Jemand bewacht sie.«
    »Noch besser.« Tanner schaute dem Mann in die Augen, sodass dieser zusammenzuckte. »Wir reden später.«
    »Natürlich, Sir.«
    Jane Collins hatte den Auftritt des Chiefinspektors mitbekommen. Jetzt war sie gespannt darauf, wie er reagieren würde, wenn er sah, wer da neben der Leiche saß.
    Tanner kam näher. Das Auftreten seiner Füße glich schon mehr einem Stampfen. Er war der graue Rammbock, der jedes Hindernis aus dem Weg räumte, aber in diesem Fall musste er sein Auftreten ändern, denn je weiter er kam, umso besser wurde seine Sicht, und natürlich sah er, wer da am Tisch mit dem Toten saß.
    Der Mann ging noch zwei Schritte, dann

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