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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.«
    »Und was ist mit Jane passiert?«
    »Sie hätte eine perfekte Zeugin sein müssen. Das ist sie aber nicht gewesen.«
    Da Tanner nicht weitersprach, wollte ich den Grund wissen und fragte danach.
    »Sie hat ihn deshalb nicht gesehen, weil der Mörder unsichtbar gewesen ist. Oder die Mörderin.«
    »Das ist nicht wahr!«
    Tanner lachte krächzend. »Welchen Grund kannst du mir nennen, dich anzulügen?«, blaffte er.
    Klar, da hatte er recht. Auch ich blieb zunächst stumm und stellte fest, dass etwas Kaltes über meinen Rücken floss. So unwahrscheinlich sich es anhörte, aber bei mir gab es den Begriff nicht. Und mit einem unsichtbaren Phänomen hatte ich vor Jahren schon zu tun gehabt. Da dachte ich an Mark Baxter. Aber das war vorbei. Ich wusste nicht mal, ob dieser Mann noch lebte.
    Und jetzt passierte wieder etwas, das in dieses Schema passte. Klar, dass mir ganz anders wurde.
    »He, bist du noch da?«
    »Ja, ja«, erwiderte ich schnell. »Ich bin noch dran. Keine Sorge. Ich habe mir nur Gedanken gemacht.«
    »Die mache ich mir auch. Eine gewisse Kira Simmons soll die Täterin gewesen sein.«
    Der Name sagte mir nichts. Ich wollte von Tanner nur wissen, ob er noch mehr wusste.
    »Gut, dann sage ich dir, was ich weiß.«
    Jetzt erfuhr ich alles. Ich konnte nicht begeistert sein. Hier lief etwas ab, das auf einen harten Fall hindeutete, und dass Jane Collins mich noch nicht angerufen hatte, beunruhigte mich ebenfalls tief.
    Einen ähnlichen Gedanken verfolgte auch Tanner. Er meinte: »Jane hat sich bei dir melden wollen. Dass sie es nicht getan hat, macht mich misstrauisch.«
    Ich hielt dagegen. »So eng darfst du das nicht sehen, Tanner. Ich hatte meinen Quälgeist abgeschaltet, weil ich mir irgendeinen Vortrag anhören musste. Sie kann es ja versucht haben und ist nicht durchgekommen.«
    »Möglich. Aber beruhigt dich das?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Soll ich einen Streifenwagen zu ihr schicken?«
    Die Möglichkeit war nicht schlecht, aber ich wusste eine bessere. »Ich werde zu ihr fahren.«
    »Okay. Und gib mir Bescheid, wenn du mehr herausgefunden hast. Dieser Fall ist ziemlich heikel. Ich kann die Aussagen zwar noch immer nicht nachvollziehen, aber auch ich habe lernen müssen, dass es das Unmögliche gibt.«
    »Genau, Tanner. Wir hören später voneinander.« Meine Stimme hatte schon leicht gepresst geklungen. Wenn Jane mit ihrer Aussage richtig lag, dann bahnte sich hier etwas an, über das ich nicht gerade begeistert sein konnte. Es gab auch keinen Grund, die Aussagen der Privatdetektivin anzuzweifeln. So etwas saugte man sich nicht aus den Fingern.
    Bevor ich losfuhr, versuchte ich es mit einem Anruf. Jetzt ärgerte ich mich, dass der Rover noch nicht mit einer Freisprechanlage ausgerüstet war.
    Ich saß bereits hinter dem Lenkrad, als ich es mit dem Anruf versuchte und erleben musste, dass sich Jane Collins nicht meldete. War das ein schlechtes Zeichen?
    Ich wollte über die Frage nicht länger nachdenken und machte mich auf den Weg nach Mayfair, denn dort lebte die Privatdetektivin in dem von Lady Sarah Goldwyn geerbtem Haus.
    Mein Gesicht zeigte einen nicht eben entspannten Ausdruck, als ich durch die Stadt fuhr. Zum Glück hatte ich es nicht allzu weit. In Mayfair befinden sich sehr viele Botschaften, besonders im Südteil. Dort musste ich durch die recht engen Straßen, in der Mitte lag die Straße, in der Jane Collins wohnte. Sie war nicht als Einbahnstraße angelegt wie die meisten hier in der Nähe. Man konnte von beiden Seiten hineinfahren.
    Ich kannte Janes Angewohnheit, ihren Wagen zwischen zwei Bäumen zu parken.
    Langsam rollte ich in die Straße hinein, in der es sehr ruhig war. Ich fuhr auch deshalb so langsam, weil ich die Umgebung im Auge behalten wollte. Zudem hatte ich das Gefühl, immer dichter an einen Fall geraten zu sein, der sich noch zu einem wahren Horror entwickeln konnte.
    Ich sah die beiden roten Punkte vor mir. Da wurde ein Wagen gestartet. Ich gab etwas mehr Gas, holte auf und erkannte, wo der Wagen noch stand. Genau auf Janes Parkplatz. Und jetzt rollte er auf die Straße.
    Es war ihr Golf.
    Jane fuhr weg!
    Und das war mir suspekt. Nach allem, was ich wusste, konnte ich diesen völlig normalen Vorgang nicht mehr als normal bezeichnen. Da musste etwas dahinterstecken. Wo wollte Jane um diese Zeit noch hin?
    Ich hielt für einen Moment an, weil ich nicht zu nahe an sie herankommen wollte. Erst als sie Gas gab, nahm ich die Verfolgung auf. Dass dieser Abend so

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