Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1735 - Handelszentrum Eastside

Titel: 1735 - Handelszentrum Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
warf einen Blick hinein.
    Die Ladung beider Schiffe bestand ausschließlich aus Spielzeugrobotern. Sie arbeiteten auf positronischer Basis, waren dreizehn Zentimeter groß, humanoid mit Kugelbäuchen, kahlem Kopf und blauer Haut. Jeder von ihnen besaß eine individuelle Note. Manche waren faltig im Gesicht, andere wiederum hatten lange Nasen, große Ohren oder einen breiten Mund.
    „Hole ein paar heraus", verlangte Seano.
    Der Roboter setzte mehrere der Maschinen auf den Boden, und umgehend kam Leben in sie. Ihre eckigen Bewegungen und die bei jedem Exemplar aus Metall bestehenden Augen waren das einzige, was sie von Humanoiden unterschied.
    „Input!" riefen sie auf terranisch und mit Kinderstimme. „Input ist wichtig."
    „Das also sind Huyla-Zwerge", murmelte Seano Bonk und schüttelte den Kopf. „Wozu seid ihr gut?"
    „Wir sind ein wanderndes Notizbuch und verrichten Tätigkeiten, sofern die Kapazität unserer Positronik es erlaubt!" riefen die Zwerge im Chor.
    „Und wir unterhalten."
    „Gut. Referiert mir über die Nützlichkeit von Insektenspray auf terranischen Hochebenen."
    „Fehler. Input. Keine Informationen."
    Die Gesichter wirkten bei aller Nüchternheit der Worte süß und irgendwie hilflos. Dieses Spielzeug richtete sich eindeutig nicht an den Verstand des Besitzers, sondern an sein Herz.
    Und die Ladung der beiden Schiffe bestand aus zwölf Millionen von ihnen.
    „Input", beharrten die Huyla-Zwerge. „Input."
    „Pack sie wieder ein", wies Seano den Roboter an.
    Deutlich spürte er die starke Anziehungskraft der Gnome. Sie besaßen dieselbe Eigenschaft wie alle Waren, die die Hamamesch in letzter Zeit auf den Markt brachten: Sie machten ihre Besitzer glücklich und zu Wesen, die etwas einmalig Schönes besaßen. Etwas, das Wesen wie den Blues nie vergönnt sein würde.
     
    7.
     
    Dilja Mowak richtete sich ruckartig von ihrem Lager auf.
    „Was ist?" fragte sie.
    „Ein Dringlichkeitsruf von Gatas. Slüram persönlich", antwortete der Servo.
    „Gib ihn mir."
    Der Erleuchtete Grenzwächter tauchte in Form eines handelsüblichen Hologramms vor ihr auf.
    „Alarm in VORACHEM", zirpte er aufgeregt. „Du bist mit deinem Schiff näher am Basar als ich. Es handelt sich um Linguiden. Sie kämpfen mit dem Tod."
    „Die Hamamesch?"
    „Nein. Von ihnen kommt der Notruf. Sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen."
    „Ich kümmere mich darum."
    „Du hast bei mir einen Gefallen gut, Hanse-Spezialistin."
    „Freu dich nicht zu früh, Slüram. Ich bin nicht vergeßlich."
    Sie setzte sich mit der Zentrale in Verbindung und gab Muns Betterford ein paar knappe Anweisungen. Augenblicke später beschleunigte die IRA ROGABERG und raste dem Hamiller-Punkt entgegen, um in den Hyperraum zu wechseln. Bis zum Eingreifen über Chorat und dem Ansteuern des Basars verging nicht einmal eine Viertelstunde.
    „Beiboot klarmachen zum Ausschleusen." Sie rief fünf in der Nähe arbeitende Besatzungsmitglieder zu sich und scheuchte sie in den Hangar.
    Das Katapult schoß den Raumgleiter hinaus in die Leere, dem Basar und seinem Tor entgegen. Dort hing ein Delphinschiff vor der Rampe und gab mit allen zur Verfügung stehenden Positionslampen interstellar verbindliche Notsignale.
    „IRA ROGABERG, Hanse-Spezialistin Dilja Mowak", funkte sie das Schiff an. „Wir kommen zu Hilfe."
    Mit Höchstwerten verzögerte der Raumgleiter, während weit droben über VORACHEM die IRA ROGABERG ein weitaus eleganteres Bremsmanöver hinlegte und dem Gleiter langsam folgte.
    Zehn Minuten dauerte es, dann legte die Oxtornerin am Basar an und machte sich zusammen mit ihren Begleitern auf den Weg. Gut zwei Dutzend Hamamesch standen reglos herum.
    „Sie befinden sich in der ersten Halle", blubberte einer von ihnen. „Wir wissen nicht, was geschehen ist."
    Dilja Mowak bot sich ein Bild des Entsetzens: Gut zwanzig jugendlich aussehende Linguiden wanden sich unter Krämpfen am Boden.
    Die Oxtornerin schob sich an ihren Artgenossen vorbei und rief dann: „Zurück. Alle Linguiden raus, schnell."
    Vermutlich rettete sie durch diesen Zuruf einigen von ihnen den Verstand oder das Leben.
    Sie packte den ersten Liegenden. Um seinen Mund blähte sich weißlicher Schaum, teilweise mit Blut vermischt. Von den Augäpfeln war nur das Weiße zu sehen, und der Atem ging stoßweise und unregelmäßig.
    Zu sechst trugen sie die Verunglückten aus dem Gefahrenbereich und legten sie in der Eingangshalle zu Boden. Ganz zuletzt holte Dilja die Frau unmittelbar

Weitere Kostenlose Bücher