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1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich nach vorn. Plötzlich lag er in der Luft und sein vorgestrecktes rechtes Bein ebenfalls.
    Damit hatte der Angreifer nicht gerechnet. Es war zu spät für ihn, auszuweichen, und so erwischte ihn der harte Tritt über den Augen an der Stirn.
    Es war der berühmte Hammertreffer. Ein Schlag, der den Boxer zu Boden schleuderte und den endgültigen Knock-out bedeutete. So ähnlich war es auch hier.
    Bennys Angriff wurde gestoppt. Er blieb für einen Moment stehen, dann kippte er nach hinten, knickte in den Knien ein und schlug hart auf.
    Wie ein großer Käfer blieb er liegen, Arme und Beine seitlich ausgestreckt. Johnny war klar, dass er sich als vorläufiger Sieger fühlen konnte. Zunächst musste er wieder zu sich selbst finden, denn der Fight hatte ihn mitgekommen.
    Er holte tief Luft, bewegte seine Schultern und wischte einige Male über sein Gesicht. Erst danach schaute er sich um.
    Niemand hatte den Raum betreten. Nach wie vor waren er und Benny allein. Dabei hatte der so sehr auf eine Hilfe gesetzt, die allerdings nicht eingetreten war.
    Das gab Johnny Hoffnung. Vielleicht hatte sich Benny Ross ja geirrt.
    Er näherte sich seinem ehemaligen Kumpel, der angeschlagen und mit blutigem Gesicht auf den Boden lag, den Kopf manchmal bewegte und ein tiefes Stöhnen von sich gab.
    Neben ihm blieb Johnny stehen und schaute auf ihn nieder. Er sagte noch nichts, denn er sah, dass Benny mit sich zu kämpfen hatte. Seine Augen waren von den Blutspritzern verschont geblieben. So war er fähig, in die Höhe zu schauen, und lag jetzt in einer Position, die auch Johnny vor Kurzem eingenommen hatte.
    »Kannst du reden?«
    Benny gab einen Laut von sich, der sich so ähnlich wie ein Lachen anhörte, nur viel gurgelnder.
    »Du hast es dir selbst zuzuschreiben. Aber lassen wir das. Im Gegensatz zu dir will ich dich nicht umbringen. Ich habe etwas anderes mit dir vor.«
    Benny antwortete nicht. Und so sprach Johnny weiter. »Ich sehe, dass deine Beine noch funktionieren, und deshalb wirst du jetzt aufstehen und zusammen mit mir dieses gastliche Haus verlassen, ist das klar?«
    Ob es klar war, das bekam Johnny nicht bestätigt, denn er erhielt keine Antwort. Er hörte nur ein leises Fluchen oder Flüstern und sah, dass Benny seinen Kopf zur Seite drehte.
    Davon ließ sich Johnny nicht beirren. Er wollte seinen Plan durchziehen und auch Benny in Sicherheit bringen. Er sollte wieder normal werden, was in diesem Haus unmöglich war.
    »Komm hoch!«
    Benny lachte nur.
    Johnny wollte sich von seinem Vorhaben nicht abbringen lassen. Er glaubte Benny auch, dass er es aus eigener Kraft nicht schaffte, und so war er gezwungen, ihm zu helfen.
    Johnny packte zu und bekam den linken Arm zu fassen. Er zog daran, hörte das Fluchen des Angeschlagenen und dann die gezischten Worte: »Lass mich in Ruhe.«
    »Genau das werde ich nicht!« Mit einem Ruck hob Johnny die menschliche Last an und stützte sie auch ab, denn er wollte nicht, dass Benny wieder zu Boden sackte.
    Beide standen dicht beisammen. Johnny roch das Blut in Bennys Gesicht. Er sah die Augen, die ihren bösen Blick nicht verloren hatten. Die andere Macht steckte noch tief im Innern des Angeschlagenen.
    Er schwankte. Der mit Blut beschmierte Mund hatte sich zu einem Grinsen verzogen.
    »Was willst du?«, fragte er.
    »Kann ich dir sagen. Wir werden nicht länger in diesem ungastlichen Haus bleiben. So etwas tut keinem von uns gut, auch dir nicht. Hast du verstanden?«
    Benny lachte. Ja, er lachte. Nur amüsierte er sich nicht. Er lachte Johnny einfach nur aus. Dann fing er sich wieder und keuchte: »Nein, Johnny Conolly, nein. Ich werde dieses Haus nicht verlassen, und du wirst es auch nicht.«
    »Willst du mich daran hindern?«
    »Nicht ich. Es sind meine Freunde, die hier leben. Die wahren Besitzer, die Verfluchten, denn sie bestimmen, wer das Haus verlassen kann oder nicht.«
    Johnny schüttelte den Kopf.
    »Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Diesmal sitze ich am längeren Hebel.«
    Benny glaubte es nicht. Trotz seines Zustands fing er an zu lachen. Es klang alles andere als fröhlich. Johnny überhörte den bösartigen Klang nicht.
    Er fasste zu und drehte Benny nach links. So konnten sie zusammen auf die Tür zugehen. Auch wenn sich der Angeschlagene sträubte und Johnny seine Mühe haben würde, es gab für ihn keinen anderen Ausweg. Raus aus dem Haus und sich erst mal umschauen, wo dieser Bau überhaupt stand, das hatte Johnny bisher nämlich noch nicht herausfinden

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