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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereit für neue Aufgaben.
    Der Zauber war da. Er musste nur verstärkt und gelockt werden. Orlanda würde ihn spüren.
    Die Puppen lagen um Tabea herum auf dem Bett verteilt. Sie selbst saß im Lotossitz in der Mitte und war im Moment mit sich und der Welt zufrieden. Sie spürte die Kraft, die ihr gegeben worden war. Ein wirklicher Strom breitete sich in ihrem Körper aus und überschwemmte ihr Gehirn. Er sorgte dafür, dass sie nur noch an eines denken konnte, um sich dabei auf die Kräfte zu konzentrieren, die ihr zur Seite stehen würden.
    Sie griff nach der Puppe.
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie den Gegenstand vor ihr Gesicht hielt. Die Puppe war kein Meisterwerk. Das musste sie auch nicht sein. Aber es war zu erkennen, wen sie darstellte. Das Gesicht zeigte unverkennbar Orlandas Züge. Am Kopf der Frau klebten dunkle Haare, die ebenfalls von Orlanda stammten und sehr wichtig waren.
    Tabea schaute die Puppe an. Sie konnte ihren Blick nicht von deren Gesicht lösen. Sie sah auch die kleinen Knopfaugen, die eigentlich schwarz waren, im roten Licht jedoch dessen Schein angenommen hatten. Es war alles okay, abgesehen von einer Kleinigkeit. Noch hatte die Puppe ihre Macht nicht ausspielen können, was sich jedoch ändern würde, denn Tabea griff bereits zu einer Stahlnadel, die sie aus einem ledernen Etui zog.
    Ihre Augen glänzten dabei. Sie hielt die Nadel fest und spürte in ihrem Innern die Veränderung. Dieses Gefühl würde sich noch verstärken. Mit der linken Hand hielt Tabea die Puppe fest, zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten klemmte die lange Nadel, deren hinteres Ende einen roten perlmuttartigen Knopf hatte.
    Noch wartete sie und fixierte die Puppen. Sekunden verstrichen, und es sah so aus, als würde Tabea in eine tiefe Trance fallen. Der Blick ihrer Augen veränderte sich. Sie sah aus wie jemand, der versuchte, in sich hinein zu schauen, als wollte er die Abgründe seiner Seele ergründen.
    Orlanda durfte nicht mehr länger am Leben sein. Sie hatte gefehlt, gesündigt, und jetzt wartete auf sie die gerechte Strafe.
    Um Tabea herum war es still. Von der nahe liegenden Bar hörte sie nichts. Den Betrieb überließ sie anderen Menschen. Nur ab und zu schaute sie nach, und zwar immer dann, wenn der Zombie-Zauber voll durchschlug.
    Im Moment interessierte sie nur Orlanda. Sie hielt die Augen halb geschlossen und sprach mit der Puppe. Es war eine Sprache, die nur eingeweihte Menschen kannten, die den Initiationsritus hinter sich hatten. Man musste schon besonders gut sein, um zu dieser Gruppe zu gehören. Tabea war es. Sie hatte lange genug studiert, um mit dem Zauber umgehen zu können.
    Ihre Stimme klang sanft und bittend, dann wieder lauter und härter. Auch Drohungen waren nicht zu überhören, dann wiederum hörten sich die geflüsterten Worte sanft an.
    Nichts geschah um sie herum. Alles blieb gleich. Es war ihre kleine Welt, in der sie sich wohl fühlte und darauf wartete, dass sie den Höhepunkt erreichte.
    Das passierte sehr bald.
    Es war eine andere Kraft, die sich ihrer bemächtigte. Tabea gab einen kieksenden Laut von sich. Er klang wie ein Ausdruck der Freude, was er letztendlich auch war.
    Die Vorbereitungen hatte sie getroffen. Jetzt ging es ans Eingemachte. Sie hätte ihre Feindin mit einem Stich töten können, was sie nicht wollte. Es war ihr zu billig. Einen derartig leichten Tod hatte Orlanda nicht verdient. Sie hatte sich dem Schlangenzauber hingegeben, der sie stärken sollte.
    Das war auch geschehen, aber sie wusste nicht, dass dieser mächtige Zauber auch das Gegenteil bewirken konnte.
    Tabea flüsterte noch immer die beschwörenden Worte. Sie erwähnte oft den Namen der mächtigen Zauberin. Ezili Danto musste einfach etwas tun. Sie würde ihre Dienerin Tabea nicht im Stich lassen. Der böse Zauber hatte eine große Wirkung. Er kostete allerdings auch Kraft, das erlebte Tabea deutlich. Aber sie war jemand, der nicht so schnell aufgab. Sie machte weiter. Und sie spürte, dass sie Erfolg hatte. Ihr Zauber hatte die andere Seite erreicht. Sie erlebte die Angst der Person mit.
    Und dann lachte sie. Stoßweise und abgehackt drang das Gelächter aus ihrem Mund. Ihre Augen waren weit geöffnet und auch verdreht. Jetzt war die Zeit gekommen, um den ersten Stich anzusetzen. Noch nicht auf das Herz gezielt, das behielt sie sich für später vor.
    Sie zielte auf den linken Oberschenkel – und stieß dann zu!
    Das Holz der Puppe sah so hart aus, aber das war eine

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