1736 - Die Zombie-Bar
lag.
Deshalb fragte ich. »Bist du es, Ezili?«
Ich vernahm ein Kichern, das sich nicht gut anhörte. Danach erfolgte ein Gebrüll und danach die Stimme, die ich kannte, obwohl sie mir fremd war.
»Mich kannst du nicht töten. Ich werde weiterhin meine Sklaven finden. Aber sie hat versagt. Sie war nicht stark genug. Deshalb schenke ich sie dir.«
Die Schattenmutter war gnadenlos. Sie war genau das Gegenteil einer normalen Mutter. Sie hasste Versager und tröstete sie nicht. Das bekam Tabea zu spüren, als sie einen Angriff erlebte, der aus dem Unsichtbaren erfolgte.
Sie wurde nach vorn gestoßen und taumelte auf mich zu. Ich wusste nicht, ob ich sie abfangen sollte oder nicht, und wich deshalb aus.
Plötzlich tauchte die Schlange wieder auf. Sie war so schnell, fuhr bis zu ihrem Ende aus dem Mund, aber sie war nicht mehr auf mich fixiert. Jetzt befolgte sie die Befehle ihrer Herrin.
Ich bekam es nicht so genau mit, weil alles zu schnell ablief. Blitzartig wickelte sie sich um den Hals der Frau und drückte zu. Es war ein sehr harter Druck, und er raubte Tabea das Leben. Er nahm ihr wohl nicht die Luft, dafür geschah etwas anderes, was ich leider nicht verhindern konnte.
Zwar lief ich auf Tabea zu, aber als ich das Geräusch auf halbem Weg hörte, da war mir klar, dass ich zu spät kam. Es war ein schlimmes Geräusch. Ein Knacken oder Reißen, und ich sah, dass der Blick der Frau kein Leben mehr enthielt, als sie in die Knie sackte und vor meinen Füßen zu Boden fiel.
Sie war tot.
Und ich hatte das Geräusch gehört, als es der Schlange gelungen war, ihr das Genick zu brechen. Es war eine schlimme Abrechnung gewesen. Da stand die Schattengängerin der Hölle in nichts nach. Wer nicht siegte, verlor sein Leben...
***
Ich starrte auf die Tote, und ich sah auch die Schlange um ihrem Hals, die keine mehr war. Ihr Körper löste sich auf. Sie wurde nicht mehr gebraucht. Die andere Seite hatte sich wieder zurückgezogen, aber eine Erinnerung hinterlassen, die nicht eben positiv war.
Ich drehte mich um.
Die drei Zombies waren noch da. Ihnen war nichts passiert. Sie standen nebeneinander und starrten ins Leere. An einen Angriff dachten sie nicht.
Ich würde dafür sorgen, dass sie in ärztliche Behandlung kamen. Möglicherweise war da noch etwas zu machen.
Als großer Sieger fühlte ich mich nicht, als ich den Kellerraum verließ.
Im Flur hockte jemand auf dem Boden.
Beim Näherkommen sah ich, dass es Orlanda war. Sie hörte mich und drehte den Kopf. Bevor sie eine Frage stellen konnte, sprach ich sie an.
»Es ist alles in Ordnung!«
Sie saß für einen Moment starr. »Und was ist mit Tabea?«
»Es gibt sie nur noch als Tote. Sei froh, dass du noch am Leben bist.«
Da lachte sie hart. »Das sagst du so. Und was passiert mit mir? Ich bin doch eine Mörderin. Ich habe jemanden umgebracht. Sogar einen Polizisten...«
»Das stimmt.«
»Also werde ich...«
»Das ist nicht sicher. Du standest unter einem besonderen Druck. Nicht du bist die Mörderin gewesen, aber darüber wird noch zu reden sein.« Ich reichte ihr die Hand. »Komm jetzt hoch, hier unten haben wir nichts mehr verloren.«
Der Meinung war sie auch. Doch beide waren wir gespannt darauf, wie es bei Suko gelaufen war.
Das erfuhren wir nicht mal eine Minute später, als wir in die Bar zurückkehrten.
Suko war da. Auch Eliza. Als ich ihre Augen sah, da wusste ich, dass auch sie gerettet war, und darauf konnte sich Suko etwas einbilden...
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher