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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Täuschung. Es hatte genau die Konsistenz, die nötig war. Tabea brauchte keinen zweiten Stich, um in das Holz einzudringen. Die Nadel blieb stecken und zitterte leicht nach.
    Es ging weiter. Noch war sie nicht zufrieden. Heftige Atemstöße verließen ihren Mund, als sie zur zweiten Nadel griff, und jetzt zielte sie auf den rechten Arm. Sie suchte sich einen Punkt dicht unter der Schulter aus.
    Geschaut, gezielt – und getroffen!
    Wieder blieb die Spitze im Holz stecken. Wäre das Opfer in der Nähe gewesen, dann hätte sie es schreien hören können. Aber es war nicht in der Nähe, und trotzdem war Tabea sicher, die Person durch ihre Aktion voll getroffen zu haben.
    Folterschmerzen, dann der Tod. So sah ihr Plan aus. Und sie war sicher, diese Reihenfolge einhalten zu können.
    ***
    Mussten wir nach diesem Geständnis wirklich überrascht sein?
    Eigentlich nicht, denn durch die Aussagen des Polizisten hatten wir damit rechnen müssen.
    Aber vor uns saß ein besonderer Zombie, und mit dieser Tatsache hatten wir schon unsere Probleme. Zudem entsprach diese Person so gar nicht dem Aussehen und der Verhaltensweise eines Zombies, einer eigentlich lebenden Leiche. Suko und ich sahen diese Frauengestalt auch nicht als Todfeindin an. Das war schon mehr als ungewöhnlich. Und beide Seiten mussten sich erst daran gewöhnen.
    Sie saß da und starrte uns an. Im Moment wirkte sie wie eine Puppe, während sie auf unsere Reaktion wartete, die zunächst nicht erfolgte, weil wir unseren Gedanken nachhingen.
    Schließlich meine Suko zu mir: »Ich denke, dass es auch unter Zombies Unterschiede gibt. Oder wie siehst du das?«
    »Ähnlich.« Ich lächelte knapp. »Aber es muss einen Grund geben, warum sie so geworden ist.«
    »Den wird sie uns erzählen.«
    »Wirst du das?«, flüsterte ich ihr zu, in der Hoffnung, dass sie unser Gespräch verfolgt hatte.
    »Ja.«
    Die Antwort hatte ehrlich geklungen, und mir fiel so etwas wie ein kleiner Stein vom Herzen. Es wäre nicht gut gewesen, wenn sie sich verstockt gezeigt hätte.
    »Also gut, dann fangen wir an. Warum hast du dich töten wollen? Warum bist du von der Brücke gesprungen?«
    Sie fixierte mich. Sekunden vergingen, und sie schien nach der richtigen Antwort zu suchen. Dann sprach sie mit leiser und rau klingender Stimme: »Ich wollte mich nicht töten!«
    »Aha.« Ich wunderte mich und setzte die nächste Frage sofort hinterher.
    »Aber du wolltest doch springen. Du bist gesprungen...«
    »Ich wollte fliehen«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich wollte weg. Ich habe es nicht mehr ausgehalten.«
    »Von wem wolltest du weg?«
    »Von ihr.«
    »Und weiter?«
    »Von Tabea.« Orlanda senkte den Kopf, als würde sie sich schämen.
    Ich hielt mich zunächst mit meinen Fragen zurück und dachte darüber nach, was sie mir gesagt hatte. Dabei fragte ich mich, ob so ein Zombie reagierte.
    Ich konnte es nicht glauben. Nein, das passte einfach nicht. Ich hatte schon öfter mit diesen Wesen zu tun gehabt, doch derartige Reaktionen nie erlebt.
    Ähnlich dachte auch Suko, der fragte: »Reagiert so ein Zombie, John? Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht. Wir scheinen es hier mit einer besonderen Art zu tun zu haben.«
    Orlanda hob wieder den Blick, und diesmal stellte Suko die Frage. »Du hast einen unserer Kollegen getötet und...«
    Orlanda riss den Mund auf und fauchte. »Nein, verdammt, das war nicht ich.«
    »Wer dann?«
    »Die Schlange in mir. Die Raffinierte, die Böse. Das Urtier aus dem Paradies. Sie hat getötet, und ich konnte sie nicht zurückhalten.«
    »Sie steckt also in dir?«
    »So ist es.«
    »Und wie ist das möglich?«, hakte Suko nach. »Nicht in jedem Menschen steckt eine Schlange. Nicht in mir und nicht in meinem Partner. Was also hat die Schlange dazu bewegt, sich in deinem Körper zu entwickeln?«
    »Das war nicht ich. Das war Tabea. Sie ist die Voodoo-Meisterin. Ihr gehorchen wir, für sie müssen wir all das tun...«
    »Und hat sie für diesen Schlangenzauber gesorgt?«
    »Das hat sie.«
    Suko und ich schauten uns an. Allmählich wurde es interessant. Wir hatten einen Namen erhalten. Tabea, die sehr mächtig sein musste. Aber noch wussten wir zu wenig über sie. Deshalb wollte ich mehr von ihr wissen.
    »Was kannst du uns über Tabea sagen?«
    »Sie ist so mächtig und...«
    »Das reicht uns nicht. Du musst schon konkret werden.«
    Orlanda überlegte. Sie krauste ihre Stirn. Sie leckte über ihre Lippen, bevor sie nickte. Dann sagte sie mit einer sehr leisen

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